Rechtsextremismus, Rechtsradikalismus, extreme Rechte und Neonazismus. - Politische Gewalt und Terrorismus. - Erklärungsansätze für Terrorismus. - Rechtsterrorismus in Deutschland und Schweden 1990-2011 -- Ideologie des Rechtsterrorismus -- Strategien politischer Praxis des Rechtsterrorismus -- Deutschland und Schweden: Gemeinsamkeiten und Unterschiede.
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Intro -- Vorwort -- Inhaltsverzeichnis -- Abkürzungsverzeichnis -- Abbildungsverzeichnis -- 1 Einleitung -- 2 Begriffe und Definitionen -- 2.1 Rechtsextremismus, extreme Rechte und Neonazismus -- 2.2 Politische Gewalt und Terrorismus -- 2.2.1 Der politische und wissenschaftliche Diskurs über den Terrorismus -- 2.2.2 Unterscheidung von Terrorismus und Terror -- 2.2.3 Terrorismustypologien und Rechtsterrorismus -- 2.2.4 Rechtsterrorismus und andere Formen extrem rechter Gewalt -- 3 Soziale Bewegungen und terroristische Gewalt -- 3.1 Kritik der Terrorismusforschung -- 3.2 Erklärungsansätze der Bewegungsforschung -- 3.3 Politische Gelegenheitsstrukturen -- 3.4 Ressourcenmobilisierung und Radikale Milieus -- 3.5 Framing -- 3.6 Kollektive Identität -- 4 Forschungsdesign und Methodik -- 4.1 Methoden in der Bewegungsforschung -- 4.2 Daten -- 4.3 Methodisches Vorgehen -- 4.4 Aufbau der Arbeit -- 5 Politische Gelegenheitsstrukturen -- 5.1 Politisch-institutionelle Gelegenheitsstrukturen -- 5.1.1 Politischer Raum und die Mobilisierung der extremen Rechten -- 5.1.2 Deutsche Einheit -- 5.1.3 Protest Policing -- 5.1.4 Programme zur Förderung der sozialen Arbeit mit rechten Jugendlichen -- 5.2 Kulturell-Diskursive Gelegenheitsstrukturen -- 5.2.1 Asyldiskurs -- 5.2.2 Staatsbürger*innenschaft und nationale Identität -- 6 Radikale Milieus und Ressourcenmobilisierung -- 6.1 Neonazistische Bewegung und radikale Milieus -- 6.2 Politische Sozialisation in der rechten Jugendkultur -- 6.2.1 Jugendkulturen und Cliquen -- 6.2.2 Winzerclique -- 6.3 Radikalisierung in der neonazistischen Bewegung -- 6.3.1 Entwicklung der Bewegung ab 1990 -- 6.3.2 Reorganisation -- 6.3.3 Organisationsansätze aus der Jugendkultur -- 6.3.4 Blood & -- Honour und Combat 18 -- 6.3.5 Radikales Milieu THS -- 6.3.6 Gewaltdiskurs und Gewaltpraxis in der Bewegung.
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AbstractAdopting protest tactics and visual performance of the far left, many neo‐Nazis in Europe, particularly in Germany, have developed a new style. Referencing their political opponents, the far‐left Autonomous Movement, they call themselves the Autonomous Nationalists. Though this new style caused intense conflicts in the beginning, Autonomous Nationalists have gained strong influence in the neo‐Nazi movement. What drives neo‐Nazis to adopt tactics such as 'black blocs' and certain symbols and dress of their political enemies? Based on movement's documents, semi‐structured interviews and observing demonstrations, this article uses empirical data to identify central dimensions of the Autonomous Nationalist's action repertoire and visual performance and their impact on the neo‐Nazi movement's collective identity. The analysis of external and internal effects reveals that the shift in public appearance strengthened the movement's mobilization potential, but otherwise decreased ideological internalisation and may increase the turnover of activists.
Die Entstehung der "Autonomen Nationalisten" ist nur zu erklären vor dem Hintergrund eines Wandlungsprozesses, den die extreme Rechte in den letzten zwanzig Jahren durchlaufen hat und auf Grund dessen inzwischen von einem Rechtsextremismus neuen Typs gesprochen werden kann. Zu diesen Kontextbedingungen gehört neben der Entwicklung extrem rechter Jugendkulturen insbesondere der organisationsstrukturelle Veränderungsprozess des neonazistischen Lagers, der in diesem Beitrag näher betrachtet wird. Dieser unterscheidet sich deutlich von jenem der 1960er oder 1970er Jahre. Sowohl die "Freien Kameradschaften", der gegenwärtig stärkste Akteur der extremen Rechten neben der NPD, als auch deren sichtbarste Form, die zahlreichen Demonstrationen, welche regelmäßig über die ganze Republik verteilt stattfinden, sind das Ergebnis eines grundlegenden Wandels, den die Szene seit dem Ende der 1980er Jahre vollzogen hat. Der Beitrag zeichnet diesen organisatorisch-strukturellen Wandel der Szene nach, geht auf die "Freien Kameradschaften" und deren Organisationsstruktur ein, betrachtet den Wandel der NPD sowie die neuen Aktionsformen der rechtsextremen Szene. Außerdem skizziert der Beitrag die ideologisch-programmatische Ausrichtung des Neonazismus' sowie die Zusammenarbeit zwischen Kameradschaft und NPD. Der Beitrag beschreibt die Entstehung der autonomen Nationalisten und geht abschließend auf die Entwicklung des Personenpotenzials ein. (ICB2)
Auffälligstes Merkmal der "Autonomen Nationalisten" sind ihre für den Neonazismus neuen Inszenierungspraxen. Der Beitrag zeigt auf, wie sich die politische Praxis der "Autonomen Nationalisten" konkret gestaltet, und fragt außerdem nach den Funktionen und Elementen, die diesem zukommen und von welchem Selbstverständnis die Akteure geprägt sind. Zur Beantwortung dieser Fragen wird ein Szene-ethnografischer Zugang gewählt, mittels dessen die stilistischen und ästhetischen Praxen der "Autonomen Nationalisten" als eine Subform des jugendkulturell orientierten Neonazismus herausgearbeitet werden. Ausgehend von einem Szenebegriff, der Formen kollektiver Selbststilisierung und Gemeinsamkeiten in den Mittelpunkt stellt, bilden Stilpraxen und kollektive Habitusformationen den Schwerpunkt des Erkenntnisinteresses. Ausgangspunkt der Analyse ist dabei ein theoretisches Verständnis sozialer Praktiken als Praxeologie, die die körperlichen Verhaltensroutinen, kollektiven Sinnmuster und subjektiven Sinnzuschreibungen der Akteure und die Verankerung ihrer Symbole zum zentralen Gegenstand ihrer Analyse und Theoriebildung macht. Gefragt wird nach den szenetypischen Handlungsmustern, aber auch wie sich die individuelle Aneignung der Szene gestaltet. Ziel ist eine umfassende Analyse der Inszenierungspraxen "Autonomer Nationalisten". (ICB2).
Rechtsextremismus, insbesondere wenn er gewaltförmig auftritt, wird häufig als Problem vor allem der ostdeutschen Bundesländer wahrgenommen. Tatsächlich liegt im Fall der "Autonomen Nationalisten" (AN) der Schwerpunkt aber im Westen, und zwar in Nordrhein-Westfalen: In keinem anderen Bundesland konnte sich bisher eine derartig starke AN-Szene etablieren, auch im bundesweiten Kontext ist diese tonangebend. Es stellt sich die Frage, warum sich gerade in einem Teil Westdeutschlands, wo die neonazistische Szene insgesamt im Vergleich zu den neuen Ländern relativ schwach ist, die AN so stark entwickeln konnten. Der Beitrag skizziert das Personenpotenzial der Neonazis in NRW, zeigt die Anfänge der AN-Bewegung auf und geht außerdem auf die Organisationsstrukturen und das Aktionsbüro der AN Westdeutschlands ein. Erläutert werden außerdem die politischen Aktionen und Aktionsfelder der AN NRW sowie deren Zusammenarbeit mit der NPD. (ICB2)