Challenging who counts as a citizen. The infrastructure of solidarity contesting racial profiling in Switzerland
In: Citizenship studies, Band 24, Heft 4, S. 530-547
ISSN: 1469-3593
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In: Citizenship studies, Band 24, Heft 4, S. 530-547
ISSN: 1469-3593
Racial Profiling ist in vielen Städten weit verbreitet und offenbart, wer nicht als Bürger*in der Nation zählt. Die sog. Mehrheitsgesellschaft neigt dazu, Racial Profiling als eine unverzichtbare polizeiliche Maßnahme zur Aufrechterhaltung von «Ordnung» und «Sicherheit» zu betrachten. Entsprechend sind Solidaritätsinitiativen mit Menschen, die diese Form des institutionellen Rassismus erleben, eher selten. Nichtsdestotrotz ist in der Schweiz seit 2016 eine Bewegung gegen Racial Profiling entstanden, die People of Color vor der Polizei zu schützen versucht und rassifizierte Grenzziehungen in Frage stellt. In meinem Beitrag analysiere ich die Konvergenz verschiedener Solidaritätspraktiken dieser Bewegung und schlage hierfür das Konzept der «Infrastruktur der Solidarität» vor. Diese Infrastruktur wird gebildet durch eine vielfältige Gruppe von Akteuren, die verschiedene Formen von (Gegen-)Wissen und unterschiedliche politische, soziale und räumliche Aspekte mobilisieren: von der Beteiligung an direkten Aktionen innerhalb von Urban Citizenship-Kämpfen über künstlerische Interventionen und aktivistische Forschung bis hin zu hochprofessionellen strategischen Gerichtsverfahren; und von Solidarität als intime, freundschaftliche Fürsorgebeziehungen bis zu strategischeren politischen Beziehungen.
BASE
In: Widerspruch: Beiträge zu sozialistischer Politik, Band 32, Heft 62, S. 51-59
ISSN: 1420-0945
In: Luxemburg: Gesellschaftsanalyse und linke Praxis, Band 4, Heft -, S. 46-52
ISSN: 1869-0424
In: Widerspruch: Beiträge zu sozialistischer Politik, Band 29, Heft 56, S. 93-106
ISSN: 1420-0945
In: Femina politica / Femina Politic e.V: Zeitschrift für feministische Politik-Wissenschaft, Band 26, Heft 2, S. 101-116
ISSN: 2196-1646
In: Postcolonial Studies Band 31
Frontmatter -- Inhalt -- Racial Profiling und antirassistischer Widerstand / Wa Baile, Mohamed / Dankwa, Serena O. / Naguib, Tarek / Purtschert, Patricia / Schilliger, Sarah -- Dein Gesetz / Abdulkadir, Amina -- Von der »Zigeunerkartei« zu den »Schweizermachern« bis Racial Profiling / Jain, Rohit -- Hautverdächtig / Wa Baile, Mohamed / Höhne, Ellen -- Racial Profiling und die Tabuisierung von »Rasse« / Michel, Noémi -- Neuanfänge / Ramirez, Edwin -- Handwerksgeschichten / El-Maawi, Rahel / Santos Pinto, Jovita dos -- Die Kontrolle der »Anderen« / Plümecke, Tino / Wilopo, Claudia S. -- Profiling und Rassismus im Kontext Sexarbeit / Dankwa, Serena O. / Ammann, Christa / Santos Pinto, Jovita dos -- Zugfahren / Moumouni, Fatima -- Spatial Racial Profiling / Golian, Schohreh -- »Zigeunerpolitik« reloaded / Mattli, Angela -- Race matters / Häberlein, Jana -- Helvetzid / Wa Baile, Mohamed -- Ethnographischer Bericht zum Prozess gegen M. / Jain, Rohit -- Mit Recht gegen Rassismus im Recht / Naguib, Tarek -- Autonome Schule Zürich -- Ich vermisse die Rassisten der Vergangenheit / Gennai, Meloe -- Herzwerk / Rosen, Romeo Koyote / Keller, Jasmine -- so ein gefühl / Abdulkadir, Amina -- Alltagsrassismus, staatliche Gewalt und koloniale Tradition / El-Tayeb, Fatima / Thompson, Vanessa Eileen -- Über die Autor*innen
Noch bis vor einigen Jahren galt Solidarität als linker, gewerkschaftlicher, gegen globale Ungleichheit engagierter Begriff. Mit nationale Grenzen überspringenden Bekundungen – von »Je suis Charlie« über »Wir schaffen das«, »#MeToo« und »Black Lives Matter« bis hin zur Hochkonjunktur der Solidarität in der Coronapandemie – änderte sich dies. Doch was sind die heutigen Grundlagen von Solidarität? Wie kann solidarisches Handeln gelingen? Bedeutet ein Klick in den sozialen Medien, dass solidarisch gegen Missstände oder strukturelle Unzulänglichkeiten gehandelt wird? Welchen Anfeindungen sind Menschen ausgesetzt, wenn sie sich öffentlich solidarisch verhalten? Ist Solidarität ein Schlüssel zur Bewältigung der gegenwärtigen Krisen? Die Beiträge dieses Buches gehen dem nach, was Solidarität heute in ihrer Vielgestaltigkeit ausmacht.
Das Buch bereitet 20 Fälle zu Entscheidungen nationaler und internationaler Gerichte/ Gremien im Kontext von Menschenrechts- und Grundrechtsverletzungen auf. Dabei wird die Bedeutung dieser Urteile für die Praxis diskriminierungskritischer (Sozialer) Arbeit herausgestellt, z.B. im Zusammenhang mit Racial Profiling oder Diskriminierungen beim Zugang zu Wohnen, Arbeit oder Dienstleistungen. Es bietet eine Handlungsorientierung für Praktiker*innen der Antidiskriminierungs- und Empowermentarbeit und bestärkt sie darin, sich auf diese Fälle in ihren eigenen fachlichen Auseinandersetzungen zu berufen oder eigene Fälle der (strategischen) Prozessführung anzustreben.
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