Sozialgeschichte der baltischen Deutschen
In: Bibliothek Wissenschaft und Politik 61
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In: Bibliothek Wissenschaft und Politik 61
In: Tausend Jahre Nachbarschaft 4
In: Bedingungslose Heimkehr: Der Prozess der Dekolonisation und seine demographischen und sozialen Folgen für Europa : Bericht 1
In: Schriften des Instituts für Kultur- und Sozialforschung e.V. in München 5
In: Gegen den Mahlstrom der Zeit: ausgewählte Beiträge zur politischen Soziologie und neueren Sozialgeschichte ; anlässlich des 70. Geburtstages, S. 215-226
Gestützt auf die Ergebnisse der sowjetischen Volkszählungen und auf westliche Untersuchungen versucht der Autor, die genaue Zahl der Deutschen in der UdSSR zu ermitteln. Die regionale Verteilung der Rußlanddeutschen und die heutigen Siedlungsgebiete sowie die Verbreitung des Deutschen als Muttersprache werden detailliert dargestellt. Der Autor geht insbesondere auf die landsmannschaftliche, konfessionelle, berufliche und soziale Zusammensetzung der ländlichen Population ein, deren Ausgangselemente die in dem Aufsatz beschriebenen vier Gruppen der Wolgadeutschen, der Mennoniten, der Schwarzmeer- und Kaukasusdeutschen und der Wolhyniendeutschen bildeten. Die historische Entwicklung der Siedlungen der Rußlanddeutschen, ihre berufliche und soziale Differenzierung sowie ihre Diskriminierung in der sowjetischen Gesellschaft werden beleuchtet. Abschließend geht der Verfasser auf die Ausreisebestrebungen eines Teils der Rußlanddeutschen ein. (ICB)
In: Gegen den Mahlstrom der Zeit: ausgewählte Beiträge zur politischen Soziologie und neueren Sozialgeschichte ; anlässlich des 70. Geburtstages, S. 3-17
Der Verfasser legt das weltumspannende deutsche Selbstverständnis in der Zeit der Reichsverfassung von 1848 dar und beschreibt die darauffolgende Entwicklung, die zu einer immer weitergehenden bewußtseinsmäßigen Reduzierung der Begriffe "Deutschland" und "Deutsche" geführt hat. Das Schicksal der Nichtreichsdeutschen in Ostmittel-, Ost- und Südosteuropa und das Verhältnis der Deutschen zu den Auslandsdeutschen in Nord- und Südamerika sowie in Afrika und Australien wird ebenfalls abgehandelt. Den Deutschen in Übersee wird eine besondere Rolle bei der Neuorientierung des politisch-kulturellen Selbstverständnisses und der finanziellen Förderung gesamtdeutscher Interessen zugesprochen. Abschließend werden die im Zusammenhang mit dem stetigen Schrumpfungsprozeß der Bevölkerung deutscher Muttersprache entstehenden Probleme angesprochen und die Voraussetzungen für ein Rückkehrgesetz für alle Deutschstämmigen diskutiert. (ICB)
In: Gegen den Mahlstrom der Zeit: ausgewählte Beiträge zur politischen Soziologie und neueren Sozialgeschichte ; anlässlich des 70. Geburtstages, S. 103-114
Auf der Basis der Entwicklung des deutschen Dorfes in den Jahren von 1950 bis 1965 unternimmt der Autor den Versuch, die Perspektiven des ländlichen Raums und der Landwirtschaft bis zum Jahr 1975 zu skizzieren. Die weitere Abwanderung von Arbeitskräften aus der Landwirtschaft und die damit zusammenhängenden Veränderungen in der sozialen Infrastruktur der Landgemeinden, die Konzentration des Bodens in den Händen der verbleibenden hauptberuflichen Landwirte und der Zwang zu verstärkter Mechanisierung werden als maßgebende Entwicklungsrichtungen prognostiziert. Dem allmählichen beruflichen Aufstieg der ländlichen Arbeitnehmerschaft korrespondiert die politische Führungssituation der Facharbeiter und kleinen Angestellten in den ländlichen Gemeinden. Investitionen für die Bildung im ländlichen Raum werden vom Autor als zentral für die weitere Entwicklung des Dorfes angesehen. (ICB)
In: Gegen den Mahlstrom der Zeit: ausgewählte Beiträge zur politischen Soziologie und neueren Sozialgeschichte ; anlässlich des 70. Geburtstages, S. 137-148
Gegenstand der Untersuchung ist das Phänomen der Massenvertreibung von Bevölkerungen durch Flucht und Vertreibung. Der Autor analysiert die Ursachen derartiger Bevölkerungsbewegungen und führt eine Reihe von historischen Beispielen für die Verdrängung einer alle Schichten umfassenden Gesamtbevölkerung oder der selektiven Vertreibung einzelner Gruppen bzw. Schichten der Bevölkerung an. Ein eigener Abschnitt ist der Verdrängung kolonialer Begleitpopulationen gewidmet. Im zweiten Teil des Aufsatzes geht der Verfasser auf die im Zusammenhang mit der Wieder-Verwurzelung der durch Vertreibung entwurzelten Gesamtbevölkerung am neuen Wohnort im Zufluchtsland ein. Dabei kommt insbesondere der vollen rechtlichen Gleichstellung mit der Stammbevölkerung des Aufnahmegebietes entscheidende Bedeutung zu. Der Prozeß kann durch die Identität von Sprache und Kultur sowie des Werte- und Normensystems sehr erleichtert werden. Für eine dauerhafte Integration ist entscheidend, daß den Vertriebenen oder Flüchtlingen die erforderliche soziale Anerkennung zuteil wird. (ICB)
In: Gegen den Mahlstrom der Zeit: ausgewählte Beiträge zur politischen Soziologie und neueren Sozialgeschichte ; anlässlich des 70. Geburtstages, S. 301-305
Anhand der 14. Ausgabe von 'Kürschners Deutschem Gelehrten-Kalender' geht der Autor den Wissenschaftlern deutsch-baltischer Herkunft nach, indem er ihre Herkunft, Fachgebiete und Tätigkeiten im Jahre 1983 möglichst lückenlos feststellt und - soweit es die vorhandenen Angaben gestatten - statistisch aufbereitet. Der Verfasser informiert detailliert über die für die Aufnahme in den Gelehrten-Kalender maßgebenden Kriterien und Voraussetzungen und analysiert die darin aufgeführten deutsch-baltischen Wissenschaftler im Hinblick auf ihre Generationszugehörigkeit. Hinsichtlich der von ihnen vertretenen Fachgebiete dominieren eindeutig die Naturwissenschaftler und Mediziner. Die Auswertung zeigt eine bedeutende Kontinuität zu früheren Untersuchungen. Insgesamt dürfte der Anteil der Wissenschaftler deutsch-baltischer Herkunft erheblich über dem gesamtdeutschen Durchschnitt liegen. (ICB)
In: Gegen den Mahlstrom der Zeit: ausgewählte Beiträge zur politischen Soziologie und neueren Sozialgeschichte ; anlässlich des 70. Geburtstages, S. 159-164
Der Verfasser referiert die Ergebnisse einer in den Jahren 1962 und 1963 durchgeführten größeren bildungssoziologischen Untersuchung in den ländlichen Gemeinden Hessens in bezug auf die darin zum Ausdruck kommende Lage der in diesen Gebieten noch wohnhaften Heimatvertriebenen. Die Grundlage der Untersuchung bildeten Querschnittsbefragungen der hessischen ländlichen Bevölkerung und Befragungen ausgewählter sozialer Gruppen. Die räumliche Verteilung der Heimatvertriebenen in den ländlichen Gemeinden Hessens, ihre soziale Lage und parteipolitischen Präferenzen werden untersucht. Die Arbeitnehmersituation der meisten Vertriebenen, das ungelöste Eigentumsproblem, die sozialen Aufstiegsmöglichkeiten und die Demokratisierung des politischen Bewußtseins bilden weitere Untersuchungsschwerpunkte. Während bei der Eingliederung der Heimatvertriebenen auf ökonomischem und sozialem Gebiet einiges erreicht werden konnte, blieb ein entsprechender Fortschritt auf politischem und kulturellem Gebiet weitgehend aus. (ICB)
In: Gegen den Mahlstrom der Zeit: ausgewählte Beiträge zur politischen Soziologie und neueren Sozialgeschichte ; anlässlich des 70. Geburtstages, S. 129-134
Der Aufsatz enthält die Ergebnisse einer wissenschaftlichen Begleituntersuchung, die der Verfasser in den Jahren 1960 bis 1962 in Hessen durchgeführt hat und in der exemplarisch die Voraussetzungen für eine zeitgemäße und erfolgreiche politische Bildungsarbeit in ländlichen Gemeinden herausgearbeitet und eine Bedarfsanalyse entwickelt werden sollten. Zu diesem Zweck wurden schriftliche Befragungen sowie Interviews durchgeführt. Stellungnahmen zum wirtschafts- und sozialpolitischen, zum kommunal- und parteipolitischen, zum volks- und staatspolitischen sowie zum konfessions- und bildungspolitischen Bereich wurden referiert und interpretiert. Die Bedarfsanalyse zeigt in den verschiedenen Teilen des Landes starke Unterschiede in der Nutzung des schulischen Bildungsangebots durch die sozioökonomische Gruppe der hauptberuflichen Landwirte und eine interessante Korrelation zwischen landwirtschaftlichen Produktionsbedingungen und Bildungsinteresse. (ICB)
In: Gegen den Mahlstrom der Zeit: ausgewählte Beiträge zur politischen Soziologie und neueren Sozialgeschichte ; anlässlich des 70. Geburtstages, S. 67-73
In dem Beitrag wird die deutsche Geschichte seit dem Westfälischen Frieden unter dem Aspekt der Übereinstimmung von Armee und Gesellschaft untersucht, wobei als positives historisches Beispiel die historische Entwicklung in der Schweiz präsentiert wird. Während sich in keiner Phase der deutschen Geschichte in weiten Teilen des Reiches Armee und bäuerlich-bürgerliche Gesellschaft so fern waren wie im 17. und 18. Jahrhundert, ist im Falle des Verhaltens des Kurfürsten von Hessen im Jahre 1850 ein hohes Maß an Übereinstimmung zwischen dem Offizierskorps und bürgerlicher Gesellschaft zu konstatieren. Daran anknüpfend stellt der Verfasser die Frage nach den Ursachen des Versagens der deutschen Militärführung im Zusammenhang mit den Ereignissen vom 30. Juni 1934. (ICB)
In: Gegen den Mahlstrom der Zeit: ausgewählte Beiträge zur politischen Soziologie und neueren Sozialgeschichte ; anlässlich des 70. Geburtstages, S. 193-204
Während von 1951 bis 1961 große Fortschritte nicht nur in der wirtschaftlichen, sondern auch in der gesellschaftlichen Eingliederung der Vertriebenen erzielt wurden, führten die Verschiebungen im weltpolitischen Kräfteverhältnis in den 60er Jahren zu einem schweren Rückschlag für die deutschen Vertriebenen. Der Autor weist auf das führende Engagement gerade junger Vertriebener in den Reihen der Außerparlamentarischen Opposition (APO) hin und stellt die Entwicklung dar, die schließlich dazu führte, daß die Mehrheit der Bundesbürger nicht mehr bereit war, für das Heimatrecht und Selbstbestimmungsrecht der Vertriebenen einzutreten, und die Begriffe "Ostdeutschland" und "Mitteldeutschland" aus dem allgemeinen Sprachgebrauch getilgt wurden. Die Identität der Vertriebenen wurde durch diese Entwicklung in einem Maße in Frage gestellt, wie es um 1960 nicht vorstellbar gewesen wäre. ICB)
In: Gegen den Mahlstrom der Zeit: ausgewählte Beiträge zur politischen Soziologie und neueren Sozialgeschichte ; anlässlich des 70. Geburtstages, S. 41-55
Der Autor geht vor dem Hintergrund der eigenen Biographie näher auf die Expansionsbetrebungen der UdSSR in Ostmitteleuropa ein und analysiert die Rolle, die die Außenpolitik Hitlers und Polens in diesem Zusammenhang gespiel haben. Die Folgen für die politische Entwicklung in Mitteleuropa werden beschrieben. Der Verfasser stellt die Frage nach dem geistig-politischen Überleben der Deutschen in der Gegenwart und nach den Bedingungen für die Überwindung der Teilung Deutschlands. Der Politik der Vertriebenen wird dabei eine wichtige Rolle bei der Aufrechterhaltung der nationalen Identität des deutschen Volkes zuerkannt. Der Autor plädiert darüber hinaus für die Errichtung einer nationalen Gedenkstätte des deutschen Volkes. (ICB)