Dekomposition und Heil: die Komplexität einer theologisch verantwortlichen Gottes- und Rechtfertigungslehre als ungelöstes Problem der religionssoziologischen Theorie Luhmanns
In: Theologie und funktionale Systemtheorie: Luhmanns Religionssoziologie in theologischer Diskussion, S. 120-130
Es handelt sich um eine kritische Auseinandersetzung mit der Religionssoziologie von N. Luhmann. Sie wird aus der Sicht der religiösen Heils- und Gotteslehre vorgetragen, enthält aber insgesamt eine positiv-distanzierte Position zur funktionalen Systemtheorie Luhmanns. Der Verfasser kritisiert, daß Luhmanns allgemeine, formale Gotteslehre erhebliche Bestimmtheitsdefizite aufweist. Seine spezielle Gotteslehre ist spekulativ aufgebaut; das führt dazu, daß die Gottesprädikate (wie z.B. Liebe, Gerechtigkeit) der hohen Abstraktion bei Luhmann zum Opfer fallen. Luhmanns Beschreibung der Rechtfertigungslehre in der Religion wird als brauchbar für eine Diagnose der Theologie gegenüber Fehlentwicklungen interpretiert. (HA)