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Die Analyse der temporalen Dimension von Politik findet gegenwärtig nur in eingeschränkter Form statt. Vor dem Hintergrund eines Zeitalters politischer Krisenverdichtung, in dem der Ausnahmezustand zum Paradigma des Regierens geworden sei, dürfe man nicht zögern; ohne Zeitverlust gelte es dem Alternativlosen entsprechend zu handeln. Ausgehend vom ideengeschichtlichen Herkommen des Ausnahmezustands wird analysiert, wie es zu dieser Verengung der temporalen Dimension von Politik kam. Es wird demonstriert, dass der dem Ausnahmezustand eigene Fokus auf den bloßen Augenblick einer an Zukunft orientierten Politik im Weg steht und darüber hinaus zu einer Entmachtung der Regierenden und Regierten führt. Mit dem Zögern, verstanden als das Abwarten entscheidender Augenblicke, wird ein alternatives Paradigma des Regierens vorgeschlagen. Mit ihm wird die temporale Dimension von Politik wieder geweitet und das Machtdefizit des mit dem Ausnahmezustand verbundenen Paradigmas behoben.

Abstract
Niccolò Machiavelli's political thoughts are based on a specific understanding of time. Whoever wants to make use of his conclusions must therefore be aware of his premises in order not to run the risk of misinterpreting them. Even if the Florentine does not develop an explicit theory of time, statements about the meaning of time can be found implicitly in his entire oeuvre. In three steps, this article will present the main features of Machiavelli's understanding of time, an explanation of the significance of time in contemporary politics, and an answer to the question 'How to proceed with Machiavelli and his political thoughts?' With regard to his understanding of time, Machiavelli's political thoughts will not be presented as a guide for the challenges of contemporary politics but as a distorted reflection of a distant mirror.

Die Analyse der temporalen Dimension von Politik findet gegenwärtig nur in eingeschränkter Form statt. Vor dem Hintergrund eines Zeitalters politischer Krisenverdichtung, in dem der Ausnahmezustand zum Paradigma des Regierens geworden sei, dürfe man nicht zögern; ohne Zeitverlust gelte es dem Alternativlosen entsprechend zu handeln. Ausgehend vom ideengeschichtlichen Herkommen des Ausnahmezustands wird analysiert, wie es zu dieser Verengung der temporalen Dimension von Politik kam. Es wird demonstriert, dass der dem Ausnahmezustand eigene Fokus auf den bloßen Augenblick einer an Zukunft orientierten Politik im Weg steht und darüber hinaus zu einer Entmachtung der Regierenden und Regierten führt. Mit dem Zögern, verstanden als das Abwarten entscheidender Augenblicke, wird ein alternatives Paradigma des Regierens vorgeschlagen. Mit ihm wird die temporale Dimension von Politik wieder geweitet und das Machtdefizit des mit dem Ausnahmezustand verbundenen Paradigmas behoben.

Brown, Wendy, 2018: Mauern. Die neue Abschottung und der Niedergang der Souveränität, aus dem Amerikanischen von Frank Lachmann, Berlin. / Prüwer, Tobias, 2018: Welt aus Mauern. Eine Kulturgeschichte, Berlin. / Wacquant, Loïc, 2018: Die Verdammten der Stadt. Eine vergleichende Soziologie fortgeschrittener Marginalität, Übersetzung von Alexander Frings, Wiesbaden.

The current phenomena of the crisis of democracy are the result of a distorted perception of time and space. The foundations for democratic forms of political order have been disintegrating as a result of acceleration processes since the Industrial and the French Revolution. In reaction to this dissolution, it is necessary to counteract acceleration with a restrainer that offers the possibility of regaining time and space for democracy. This text presents time and space as basis for the political sphere, designates the effects of the disturbed perception of time and space, and discusses ways of countering this disturbance.

Der Autor legt die wachsende Bedeutung der Architektur im politischen Denken des Mittelalters dar. Er demonstriert, wie Architektur zu einer Grundlage politischen Denkens wurde und wie Architektur dieses Denken beeinflusste. Das Buch analysiert die grundlegenden Verbindungen von Politik und Architektur. In zwei Teilen wird die Rolle der Architektur im politischen Denken des Mittelalters anhand zahlreicher Schrift- und Bildquellen untersucht. Im ersten Teil wird der weite Weg der Architektur hin zu ihrer Anerkennung in der mittelalterlichen Wissenschaftssystematik überblickt. Im zweiten Teil werden repräsentative Orte mittelalterlichen Denkens herausgearbeitet. Das Buch demonstriert damit den Bedeutungszuwachs der Architektur innerhalb des mittelalterlichen politischen Denkens, legt die Ursprünge der Verbindung von Politik und Architektur offen und zeichnet die Aufwertung der Architektur zu einem Fundament der Politik nach

Der Autor legt die wachsende Bedeutung der Architektur im politischen Denken des Mittelalters dar. Er demonstriert, wie Architektur zu einer Grundlage politischen Denkens wurde und wie Architektur dieses Denken beeinflusste. Das Buch analysiert die grundlegenden Verbindungen von Politik und Architektur. In zwei Teilen wird die Rolle der Architektur im politischen Denken des Mittelalters anhand zahlreicher Schrift- und Bildquellen untersucht. Im ersten Teil wird der weite Weg der Architektur hin zu ihrer Anerkennung in der mittelalterlichen Wissenschaftssystematik überblickt. Im zweiten Teil werden repräsentative Orte mittelalterlichen Denkens herausgearbeitet. Das Buch demonstriert damit den Bedeutungszuwachs der Architektur innerhalb des mittelalterlichen politischen Denkens, legt die Ursprünge der Verbindung von Politik und Architektur offen und zeichnet die Aufwertung der Architektur zu einem Fundament der Politik nach.

Rezension zu: 1) Brown, Wendy: Mauern - Die neue Abschottung und der Niedergang der Souveränität; aus dem Amerikanischen von Frank Lachmann. Berlin 2018. 2) Prüwer, Tobias: Welt aus Mauern - eine Kulturgeschichte, Berlin 2018. 3) Wacquant, Loïc: Die Verdammten der Stadt - eine vergleichende Soziologie fortgeschrittener Marginalität; Übersetzung von Alexander Frings. Wiesbaden 2018.

Der Autor verfolgt in seinem Beitrag einen Interpretationsansatz, der seines Erachtens noch nicht konsequent untersucht worden ist. Frei nach Friedrich Nietzsche soll dem "geheimnisvollen Zusammenhang, den wir hier zwischen Staat und Kunst, politischer Gier und künstlerischer Zeugung, Schlachtfeld und Kunstwerk ahnen", nachgegangen werden. Einen Zusammenhang, der zwischen dem Denken Niccolò Machiavellis und den von Leonardo da Vinci und Michelangelo Buonarroti in der "Sala del Gran Consiglio" geplanten Fresken vermutet wird. Diese Vermutung nötigt jedoch dazu, einen großen Teil der bisherigen Forschungsdeutungen zurückzuweisen beziehungsweise sie nur noch als ergänzende Erklärungen zu akzeptieren. An ihrer Stelle wird eine alternative Interpretation vorgestellt, die zeigen soll, dass die Intention der Fresken in der Propagierung der Machiavellischen Miliz lag. Hierzu diskreditierten sowohl Leonardos "Schlacht bei Anghiari" als auch Michelangelos "Schlacht von Cascina" die Condottieri und die von ihnen praktizierte Art der Kriegsführung, überhöhten den Milizionär und schufen bewusst ein Gegengewicht zum militärpolitischen Kunstprogramm der Medici. (ICI2)

This PhD thesis presents the first comprehensive analysis of energy cooperatives in Switzerland—the production of renewable energy organized on a cooperative basis. Drawing on approaches of interactive and multi-level governance, the conditions are examined under which energy cooperatives operate and contribute to the Swiss energy transition. The results of a survey and of four case studies portray these energy cooperatives not as isolated actors but as deeply embedded in local governance structures. While their development is found to be contingent upon support by municipalities, energy cooperatives also appear as suitable partners for municipalities to implement local energy policy. Building on these insights, the thesis elaborates an argument on the beneficial nature of federalist structures for collaboration between energy cooperatives and municipalities and thus for a citizen-oriented energy transition. ; Die vorliegende Dissertation unternimmt die erste umfassende Analyse von Energiegenossenschaften in der Schweiz – der genossenschaftlich organisierten Produktion erneuerbarer Energie. Aufbauend auf Ansätzen der interaktiven und Mehrebenen-Governance werden die Bedingungen untersucht, unter denen Energiegenossenschaften agieren und zur Schweizer Energiewende beitragen. Die Ergebnisse einer Umfrage und von vier Fallstudien porträtieren diese Energiegenossenschaften nicht als isolierte, sondern als stark in lokale Governance-Strukturen eingebettet Akteure. Während aber ihre Entwicklung stark von kommunaler Unterstützung abhängt, erweisen sich Energiegenossenschaften gleichzeitig als geeignete Partner für Gemeinden bei der Umsetzung lokaler Energiepolitik. Aufbauend auf diesen Erkenntnissen wird in dieser Arbeit ein Argument für den Vorteil föderalistischer Strukturen für die Zusammenarbeit zwischen Energiegenossenschaften und Gemeinden und damit für eine bürgernahe Energiewende entwickelt.

Investment decisions by power utilities significantly shape sustainable energy systems. While it is known that different political factors influence investment decisions, the interaction of these factors remains unclear. Using a fuzzy set qualitative comparative analysis of 22 cases in 19 Swiss cantons, this study analyses which combinations of political conditions promote investment decisions by utilities in renewable energies. The analysis reveals the significance of different combinations of political conditions. High investments in renewable energies can be explained above all by political settings in which high administrative capacity is linked to ambitious policy goals, to the considerable power of a parliamentary pro‐ecology coalition or to non‐privatized utilities. The results support other findings on the importance of complex governance settings with hierarchical elements. They raise further questions about the precise mechanisms that mediate between political conditions and investment decisions of energy utilities, and the role of public administrations in this respect.