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Die Autoren kritisieren den Versuch, die massenhafte Arbeitslosigkeit und Unterbeschäftigung in den Ländern Lateinamerikas mittels der Theorie der Marginalität zu erfassen. Sie arbeiten die unterschiedliche Entwicklung der Industrialisierung im Europa des 19. Jahrhunderts und heute in Lateinamerika heraus und weisen nach, daß weder der Begriff der industriellen Reservearmee, noch der des Lumpenproletariats fähig ist, die Gruppe der Armen und Benachteiligten in diesen Ländern präzise zu beschreiben. Homogen ist diese Gruppe einzig in bezug auf die mangelnde Fähigkeit zur Absicherung der Reproduktion. In der Untersuchung von Formen und Zielen der Selbstorganisation dieser Gruppen stellen die Autoren fest, daß, vergleichbar mit europäischen Bürgerinitiativen, der Staat als Gegner auftritt. Durchgängiges Problem der Selbstorganisation ist die Findung eines kleinsten gemeinsamen Nenners, auf den sich die unterschiedlichen Interessen beziehen können. Am Beispiel von Selbsthilfeorganisationen in Caracas wird die Arbeit einer solchen Gruppe vorgestellt. (BG)