Von Wandel keine Spur - warum ist Erziehungsurlaub weiblich?
In: Die ungleiche Gleichheit: junge Frauen und der Wandel im Geschlechterverhältnis, S. 217-236
Der Beitrag untersucht anhand quantitativer und qualitativer Daten die Gründe für die Inanspruchnanhme des Erziehungsurlaubs durch Frauen und die Folgen für Berufsverläufe, Berufsorientierungen und die innerfamiliale Arbeitsteilung. Die Autoren kommen zu dem Ergebnis, daß der Erziehungsurlaub eine traditionelle geschlechtstypische Arbeitsteilung weit eher stabilisiert als zu ihrer Veränderung beiträgt - "von Wandel also keine Spur". Eine wesentliche Ursache für dieses Beharrungsvermögen traditioneller Arbeitsteilung im Falle einer Familiengründung sehen sie in der ungebrochenen Wirksamkeit des Leitbildes und Normenkomplexes "gute Mutter" als "Dasein für andere". Ein Wandel ist nur denkbar, wenn sowohl kulturelle Leitbilder sich verändern als auch die strukturellen Rahmenbedingungen für eine bessere Vereinbarkeit von Familie und Beruf für Frauen und Männer umgestaltet würden. (pre)