Die Studie bereichert die Politikanalyse mit neuen institutionellen und evolutionstheoretischen Ansätzen. In einer Untersuchung langfristiger organisationsstruktureller Entwicklungspfade im Telekommunikationssektor werden Konvergenzprozesse zu institutionellen Gleichgewichten herausgearbeitet. Der Zerfall eines lang bestehenden Gleichgewichts in den Achtzigerjahren führt zu einer globalen Transformation, die in den sechs untersuchten Ländern (USA, Großbritannien, Japan, Deutschland, Frankreich und Italien) aufgrund politischer Strukturunterschiede sehr ungleich verläuft, aber letztlich zu einem neuen Ordnungsmodell konvergiert.
Das deutsche Bildschirmtextsystem hat die Hoffnungen seiner Protagonisten nicht erfüllt. Vor Jahren als Wegbereiter der Informationsgesellschaft gepriesen, wird es heute nur von einem beschränkten Nutzerkreis eingesetzt. Warum diese stockende Entwicklung in der Bundesrepublik Deutschland - etwa im Vergleich zum Nachbarland Frankreich? In der vorliegenden Fallstudie werden die Entwicklung und Verbreitung dieses telematischen Kommunikationssystems als großtechnischer Innovationsprozeß analysiert, bei dem Entscheidungsfreiheiten und Anpassungszwänge in einem Spannungsverhältnis stehen. Der Autor beschreibt und erklärt die technische und organisatorische Gestaltung von Bildschirmtext als Ergebnis von Design-Strategien, die sich im Zusammenspiel politischer, ökonomischer und technischer Teilprozesse in komplexen Interaktionsnetzwerken herausbilden.
Die vorliegende Studie enthält eine vergleichende empirische Analyse des institutionellen Wandels in der Telekommunikation in vier westeuropäischen Ländern: Großbritannien, Frank.reich, Italien und der Bundesrepublik Deutschland. In allen diesen Ländern gerieten die institutionellen Strukturen des Telekommunikationssektors in den 80er Jahren unter starken (technologischen) Veränderungsdruck; die politischen Reaktionen hierauf varrierten aber trotz ähnlicher Ausgangsbedingungen erheblich. Die Erklärung dieser Unterschiede steht im Mittelpunkt der Untersuchung. Ihre zentrale These lautet, daß der institutionelle Strukturwandel im Telekommunikationssektor zwar technologisch stimuliert, die nationalen Reformprofile letztlich aber über staatliches Handeln gestaltet wurden. Hierbei waren zwei politische Variablen von entscheidender Bedeutung: die strategischen Handlungsorientierungen der politischen Akteure einerseits, die politisch-institutionellen Durchsetzungsbedingungen dieser Strategien andererseits. ; This study contains a comparative empirical analysis of institutional change in telecommunications in four West European countries: Great Britain, France, Italy and Germany. In these countries, similar institutional structures in the telecommunications sector were confronted with global (technological) pressures in the 1980s; the governments' responses, however, varied significantly. The main goal of this analysis is to explain these cross-national differences. The study emphasizes the importance of political factors by argueing that, while technological pressures may have stimulated changes, it was politics which actually shaped the national reform profiles. The empirical analysis of the reform processes shows that two political variables were decisive: the strategic orientations of political actors and the institutional settings, in which these strategies had to be formulated and realised.
Gegenwärtig wird soziale Netzwerkforschung aus den vielfältigsten Perspektiven und in den unterschiedlichsten Disziplinen betrieben. Dabei divergieren die Fragestellungen und Annahmen, sowie die methodischen Vorgehensweisen zum Teil deutlich. Die elf Beiträge dieses Symposiums umreißen aus ganz unterschiedlichen Fächern und Richtungen ihre Sichtweise auf Netzwerkforschung: Soziologie, Politikwissenschaft, Ethnologie, Geographie, Stadtforschung, Erziehungswissenschaft, Wirtschaftsinformatik und Computerlinguistik. Sie zeigen einerseits aktuelle Trends in der sozialen Netzwerkforschung auf und leuchten andererseits neben der disziplinären Pluralität auch die methodische und epistemologische Vielfalt der Forschung zu Netzwerken aus. Das Symposium hat seinen Ausgangspunkt in der Initiative Netzwerkforschung interdisziplinär. Diese will Vorteile wie Herausforderungen interdisziplinärer oder auch transdisziplinärer Netzwerkforschung diskutieren und entsprechende Kooperationen unterstützen. Social network research is currently pursued from a wide variety of perspectives and by very different disciplines. The assumptions and research questions, but also the methods deployed diverge considerably. This symposium comprises eleven contributions that sketch the approaches from different disciplines and directions: sociology, political science, anthropology, geography, urban research, education, computer science, and computer linguistics. They point to current trends in network research, as well as shedding light on the variety of disciplines, methods, and epistemological positions involved. The symposium springs from the Initiative Interdisciplinary Network Research. The initiative aims at discussing the advantages and challenges of network research between the disciplines, and at encouraging and supporting cooperation bridging these divides.