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Die "unpolitische Frau" - dieses Statement bezeichnet in den westlichen Staaten und auch der Bundesrepublik Deutschland einen über lange Zeit beobachteten Unterschied: Frauen äußern sich weniger an Politik interessiert als Männer. Der Beitrag gibt zunächst einen knappen Überblick zu den Erklärungsansätzen dieses "gender gap" sowie zu Fragen der Operationalisierung des politischen Interesses. Die Interpretation von Befragungsergebnissen zu politischen Einstellungen und Interessen zwischen den Jahren 1968 bis 1998 zeigt sowohl für Ost- als auch Westdeutschland, dass auch am Ende der 90er Jahre die Geschlechterkluft in nur leicht abgeschwächter Form weiter besteht. Ein Abbau des gender gap ist wohl nur von dauerhaften sozialstrukturellen Veränderungen zu erwarten, die die vorherrschenden Einseitigkeiten in der Sozialisation und den Optionen der Lebensführung der Geschlechter aufbrechen. (ICA)