Predigen über Herrschaft: Ordnungsmuster des Politischen in lutherischen Predigten Thüringens/Sachsens im 16. und 17. Jahrhundert
In: Gothaer Forschungen zur Frühen Neuzeit Band 17
In: Kulturwissenschaften
37 Ergebnisse
Sortierung:
In: Gothaer Forschungen zur Frühen Neuzeit Band 17
In: Kulturwissenschaften
In: C.H.Beck eLibrary
In: Geschichte des Mittelalters und der Neuzeit
In: Schriftenreihe 1394
In: Historische Forschungen 97
Main description: Geistliche Amtsträger aller monotheistischen Religionen sind Teil der sozialen Welt, innerhalb derer sie aufgrund vorbildlichen Lebenswandels und gelehrter theologischer Bildung wirken sollen. Aber jede Religion – und innerhalb des Christentums auch jede der drei seit 1648 reichsrechtlich anerkannten Konfessionen – gibt dem geistlichen Amt einen je unterschiedlichen theologischen Stellenwert und Charakter. Lassen sich angesichts dieser großen Unterschiede überhaupt Vergleiche ziehen zwischen den sozialen Gruppen der gelehrten Theologen? Die Autoren der hier versammelten Beiträge haben in intensiver Kooperation zunächst versucht, Kriterien des Vergleichs zu identifizieren. Die Fallstudien, die aus allen Regionen Europas stammen, zeigen gerade deshalb sehr wohl vergleichbare Grundmuster. Es ist in der Kooperation von zumeist jüngeren Historikern, Kunst-, Kirchen- und Theologiehistorikern gelungen, die Gesamtheit des frühneuzeitlichen Europa als eine Einheit zwischen den erst im 19. Jahrhundert in Ost und West getrennten Teilen zu charakterisieren. Die damit angestoßenen Forschungsperspektiven werden in weiteren Publikationen der Gruppe thematisch differenzierend, aber stets zugespitzt auf die Verzahnung von Religion und Politik, von Religion und Gesellschaft diskutiert werden.
In: Beck'sche Reihe 1983
In: C.-H.-Beck-Geschichte Europas
Monografie zur europäischen Geschichte zwischen 1500 und 1648 hauptsächlich für Studierende der Geschichtswissenschaften: Konfessionskonflikte, ständische Ordnung, soziales Leben in der frühen Neuzeit, Anfänge der Kolonisation. Mit kommentiertem Literaturverzeichnis
In: Wissenskultur und gesellschaftlicher Wandel 38
In: Mittelalter Frühe Neuzeit 8-2011
Main description: Gab es Intellektuelle in der Frühen Neuzeit? Die bisherige Forschung identifiziert diese soziale Gruppe im Mittelalter und im 19./20. Jahrhundert. Für die Frühe Neuzeit hingegen wird deren Existenz in Frage gestellt. Dem treten die im vorliegenden Band versammelten Aufsätze nachdrücklich entgegen: Die gelehrten Theologen, Juristen, Philosophen, Mediziner des 16. bis 18. Jahrhunderts lassen sich durchaus als geistig / geistlich engagierte Führungsgruppe in Europa identifizieren, die über Standesgrenzen hinweg zusammenarbeitete. -- In Studien zu einzelnen Sozialgruppen, Personen und Regionen in Europa gelangen die Autoren des Bandes zum Nachweis, dass es tatsächlich Intellektuelle in der Frühen Neuzeit gab. Miteinander verbunden waren sie nicht zuletzt durch eine europaweite Kommunikation über "das Politische", durch eine differenzierte Form der Obrigkeits- und Hofkritik.
In: Wissenskultur und gesellschaftlicher Wandel 38
Geschichte der Intellektuellen in der Frühen Neuzeit : Standpunkte und Perspektiven der Forschung / Isabella von Treskow -- "Die Theologen ... die Gelehrten" : Ein Beitrag zur Gelehrtenkultur des 16. Jahrhunderts / Anja Kürbis -- Die frühen elisabethanischen Theologen und ihr Verhältnis zur Macht / Elisabeth Natour -- "Prediger seyn mit jhrem Ampte etwas der Welt kützel" : Soziale Herkunft, Bildung und theologisches Selbstverständnis der evangelischen Geistlichkeit in den Herzogtümern Pommern / Maciej Ptaszyński -- "Omnia mea mecum porto" : Soziale Interaktion und Autonomie : die Rolle des Gelehrten in bildlichen Darstellungen des 16. Jahrhunderts / Margit Kern -- Ein protestantischer Jurist aus dem Nürnberger Gelehrtenumfeld um 1530 als frühneuzeitlicher Intellektueller? / Patrizio Foresta -- Gelehrte - Intellektuelle - Gelehrten Intellektuelle? : Die würtemmbergischen Juristen im 17. Jahrhundert / Sabine Holtz -- Politikberatung durch Intellektuelle? : Das Verhältnis des Jesuitenordens zu den frühneuzeitlichen Fürstenhöfen im Spiegel von Giulio Negronis Traktat "Aulicismus, sive de fuga aulae dissertatio" / Markus Friedrich
In: Historische Zeitschrift
In: Beihefte N.F., 39
Anstelle einer Untersuchung von "Modernisierungstendenzen", wie sie in den letzten Jahrzehnten im Zentrum geschichtswissenschaftlichen Arbeitens gestanden haben, geht es den Autoren dieses Bandes um die Selbstbeschreibung politischer Ordnungen durch die Zeitgenossen. Den Zugang dazu eröffnet der Fokus auf die politische Kommunikation. Wiegt man die verschiedenen Herrschaftskonzeptionen gegeneinander ab, dann tritt Überraschendes zu Tage: Die Frühe Neuzeit kannte einen kräftigen Republikanismus ebenso wie starke Strömungen zur Begrenzung von Herrschaft, die in Mischverfassungssystemen organisiert waren. Die Beiträge erfassen Ost- und Westeuropa gleichermaßen. Aus dem Inhalt: Luise Schorn-Schütte, Einleitung Wolfgang Mager, Genossenschaft, Republikanismus und konsensgestütztes Ratsregiment. Zur Konzeptionalisierung der politischen Ordnung in der mittelalterlichen und frühneuzeitlichen deutschen Stadt Ronald G. Asch, Von der "monarchischen Republik" zum Gottesgnadentum? Monarchie und politische Theologie in England von Elisabeth I. bis zu Karl I. Robert von Friedeburg, Vom ständischen Widerstandsrecht zum Naturrecht. Die 'Politica' des Johannes Althusius in ihrem deutschen Kontext und ihre Rezeption im Königreich Schottland Luise Schorn-Schütte, Obrigkeitskritik und Widerstandsrecht. Die politica christiana als Legitimitätsgrundlage Thomas Maissen, "Par un pur motief de religion et en qualité de Republicain". Der außenpolitische Republikanismus der Niederlande und seine Aufnahme in der Eidgenossenschaft (ca. 1670-1710) Martin van Gelderen, Republikanismus in Europa. Deutsch-Niederländische Perspektiven, 1550-1650 Michael G. Müller, "Nicht fur die Religion selbst ist de confoderation inter dissidentes eingerichtet ..." Bekenntnispolitik und Respublica-Verständnis in Polen-Litauen
Dieser Band versammelt die Vorträge einer Tagung der Johannes- Althusius-Gesellschaft e. V., die vom 26.–29.5.2016 in Wittenberg stattfand. Die umfassende Thematik wurde auf vier Aspekte konzentriert: 1) Religion und Konstitutionalisierung 2) die Bedeutung der Reformation für Rechts- und Staatslehren der frühen Neuzeit, 3) Völkerrecht, 4) Recht, Gehorsam und Religion. Dem folgt auch die Gliederung des Buches. Leider ist die Einleitung des Herausgebers sehr formal. Angesichts einiger sehr anregender neuer Forschungsthesen bzw. -ergebnisse wäre der inhaltliche Schwung der Tagung gleich als Eröffnung gut vermittelbar gewesen. .
BASE
In: Aus Politik und Zeitgeschichte: APuZ, Band 66, Heft 52, S. 15-21
ISSN: 0479-611X
In: Das Politische als Argument: Beiträge zur Forschungsdebatte aus dem Internationalen Graduiertenkolleg "Politische Kommunikation von der Antike bis in das 20. Jahrhundert", S. 7-15
Die Beiträge des Sammelbandes "Das Politische als Argument" gehen zurück auf zwei Klausurtagungen des Internationalen Graduiertenkollegs "Politische Kommunikation von der Antike bis ins 20. Jahrhundert". Im Mittelpunkt dieses Kollegs stand die Erforschung des historischen Wandels. In diesem Kontext thematisieren die Beiträge des Sammelbandes die verschiedenen methodischen Konzepte und politiktheoretischen Traditionen in West- und Südeuropa. Dieser Aufsatz, der den genannten Sammelband einleitet, gibt einen inhaltlichen Überblick über die Einzelbeiträge des Sammelbandes. (ICE2)
In: Justice and peace: interdisciplinary perspectives on a contested relationship, S. 98-111
Herrschaft ist umstritten, das gilt für alle historischen Epochen. Die Wege zur Herstellung legitimer Herrschaft allerdings haben sich seit der Antike wiederholt verändert. Für die Frühe Neuzeit, also die Zeitspanne zwischen Reformation und Französischer Revolution, bleibt der Rückgriff auf Traditionen als Legitimationsgrund unangefochten, erst der radikale Umbruch zum Ende des 18. und zu Beginn des 19. Jahrhunderts hat diese Linie beendet. Recht präzis lässt sich die Legitimierungsstrategie mit dem Begriff der reformatio charakterisieren, der Wiederherstellung also einer Ordnung, die als gerechte anerkannt war und ist und deren Rückgewinnung zeitgenössisch schlechte Zustände überwinden helfen kann. Solche Berufung auf Vergangenes konnte sehr wohl zu radikalen Brüchen in der Gegenwart führen, unter diesem Anspruch musste sich alle Herrschaft im Europa der Frühen Neuzeit rechtfertigen, unter diesem Votum durfte legitimerweise Kritik geübt, schließlich legitimerweise Widerstand geübt werden. In diesem Sinne spricht die Forschung von »Rechtfertigungsnarrativen«; im sozialen, politischen, rechtlichen und religiösen Weltverständnis des frühneuzeitlichen Europa fanden sie Verwendung.
BASE
Die Debatten, die seit der Mitte des 16. Jahrhunderts im Alten Reich über den Charakter von Herrschaft geführt wurden, haben Maßstäbe gesetzt. Denn offensichtlich wurden im Kontext der Konfrontation zwischen altgläubigem Kaiser und protestantischen Reichsständen erstmals die zentralen Fragen nach der Struktur konfessionsverschiedener politischer Ordnungen gestellt, die in den folgenden Jahrzehnten dann u.a. auch im Frankreich der konfessionellen Bürgerkriege, im Konflikt um die Herrschaftsordnung in den Niederlanden der 80iger Jahre des 16. Jahrhunderts und am Ende des Jahrhunderts zwischen anglikanischer Königin und puritanischen Ständen in England zur Lösung anstanden. Dieser europäische Blick auf die Debatten über Herrschaft ist aufschlussreich er belegt, dass es europäische Sonderwege angesichts einer sehr großen Gemeinsamkeit politisch-theologischer Denkmuster und Argumentationsstrategien im 16./17. Jahrhundert nicht gegeben hat.
BASE