Dieser Band ist im 1. Teil eine Lektüre über eine unheilige Allianz von Beamten mit technischer Halbbildung und ähnlich gewirkten Medienvertretern zur Erzeugung eines neuen urbanen Mythos: der Bundestrojaner für die Online-Durchsuchung. (Martin A. Lobeck)
Burkhard Schröder hat eine brisante Reportage über eine schillernde Persönlichkeit und den Dilettantismus der Verfassungsschützer geschrieben. Es gibt wohl kaum eine Subkultur, die vom Verfassungsschutz besser ausgeleuchtet worden wäre als die der militanten Neonazis. Wie gefährlich sind sie also? Michael Wobbe (24, Deckname "Rehkopf") war zwei Jahre Spitzen-V-Mann des niedersächsischen Landesamtes für Verfassungsschutz in der seit 1992 verbotenen, konspirativen Neonazi-Partei "Nationalistische Front". Innerhalb weniger Wochen wird er Sicherheitschef. Er erstellt Psychogramme der NF-Führungsspitze und liefert Informationen über die Pläne von NF-Chef Meinolf Schönborn - bis die Behörden Wobbe durch eine grobe Fahrlässigkeit auffliegen lassen. Wobbe kennt fast alle Neonazi-Anführer persönlich. Seine Erfahrungen führen viele Ansichten, die in den Medien über Neonazis gehandelt werden, ad absurdum.
Im Beitrag werden vorab die grundlegenden Voraussetzungen und Unterschiede zwischen dem World Wide Web, dem Usenet, Mailboxen, Chat-rooms und dem Internet herausgearbeitet. Am Beispiel rechtsextremer Inhalte/Homepages wird dann verdeutlicht, dass das Internet nicht zu kontrollieren ist (sei es mit Filtersoftware oder selektiver Auswahl von Inhalten), wenngleich es durchaus möglich ist, den Verantwortlichen für eine Seite herauszufinden, die jugendgefährdende oder strafbare Inhalte enthält. Er macht deutlich, dass das Problem nicht bei der Zuordnung, sondern in den unterschiedlichen Rechtssystemen der Länder liegt. -ih.