Migrationsgeprägte Quartiere zwischen ökonomischem Erfolg und diskursiver Ausgrenzung: das Beispiel Keupstraße in Köln
In: Migration und Türkei: neue Bewegungen am Rande der Europäischen Union, S. 105-116
Die Verfasserin behandelt die ideologisch gefärbte Wahrnehmung des urbanen Lebens, die sich in der Stadtsoziologie seit den 1990er Jahren in Schlagworten wie der "Krise der Städte" niederschlägt. Vor allem migrationsgeprägte Stadtteile werden mit den Etiketten "Ghetto" oder "Parallelgesellschaft" abgestempelt. Am Beispiel einer kleinen Straße im rechtsrheinischen Köln, der Keupstraße, verdeutlicht die Verfasserin das Spannungsverhältnis von Alltagsrealität und öffentlicher Wahrnehmung. Dabei steht die ökonomische Entwicklung der Straße im Vordergrund. Es zeigt sich, dass selbst die um Distanz zur gewohnten Problemorientierung bemühten Diskurse in alte Paradigmen verfallen und den Alltagsrealitäten vor Ort nicht gerecht werden. (ICE2)