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Entwicklungsgefährdung bei Jugendlichen mit Alkoholintoxikation prognostizieren
In: Sucht: Zeitschrift für Wissenschaft und Praxis, Band 61, Heft 4, S. 223-236
ISSN: 1664-2856
Zusammenfassung. Hintergrund: Geschätzt ist etwa ein Drittel der Jugendlichen, das aufgrund einer akuten Alkoholintoxikation im Krankenhaus ist, in seiner Entwicklung gefährdet. Es ist jedoch wenig bekannt über Art und Umfang von Entwicklungsgefährdungen (EG) und familialen Schutzfaktoren zum Zeitpunkt der Intoxikation und deren prognostischer Relevanz. Methode: Prospektive, multizentrische Kohortenstudie mit zwei Erhebungszeitpunkten bei alkoholintoxikierten Jugendlichen (12 – 18 Jahren). Erhoben werden im Krankenhaus (T0) Angaben zu Risiko-, Schutzfaktoren und EG (CTC-Survey). Sechs Monate später (T1) werden ausschließlich zwischenzeitlich eingetretene EG erfragt. Mittels multipler logistischer Regression prädizieren wir in den 6 Monaten nach der Entlassung aus dem Krankenhaus eingetretene EG. Ergebnis: Von den n = 228 zu beiden Zeitpunkten erreichten Jugendlichen, weisen 45,2 % zum Zeitpunkt des Krankenhausaufenthaltes zwei und mehr EG (aktuell/ lebenszeitlich) auf. In den 6 Monaten später sind es 22,4 % (nur aktuell). Bei Jugendlichen mit zwei zu T0 bestehenden EG erhöht sich das Risiko für eine mittelfristige starke Gefährdung um das Fünffache (RR: 5,0 95 %-Konfidenzintervall 2,6 – 9,5). Unter Ausschluss von EG aus dem Modell zeigt sich die Wirkung familialer Schutzfaktoren. Schlussfolgerung/Diskussion: EG sind zum Zeitpunkt des Krankenhausaufenthaltes verbreitet und erhöhen die Wahrscheinlichkeit für mittelfristig eintretende Gefährdungen.