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Die ?Utopie? von 1994 (hier in der verbesserten Neuauflage von 2013) ist noch immer ein Klassiker, wenn es um die Geschichte utopischer Entwürfe geht. Rolf liefert einen kurzweiligen Überblick über die Utopien verschiedener Jahrhunderte, Länder und ?Systeme? und den jeweiligen gesellschaftlichen Kontext, aus dem heraus sie entwickelt wurden und werden. Dabei sind Utopien nicht immer Entwürfe von Freiheit und Selbstorganisation; einigen Utopisten erscheint eine möglichst genormte Gesellschaft durchaus erstrebenswert, in der es zwar kaum soziale Reibungen oder Umweltzerstörung, aber auch sonst keinen Spass gibt und die frappierende Ähnlichkeit mit den zukunftsfatalistischen Dystropien (z.B. Orwells 1984) aufweist. Natürlich gilt Rolfs Hauptinteresse den erstgenannten Utopien, etwa pm`s ?bolo bolo?. Nach einem Überblick über existierende literarische Utopien entwickelt Rolf im zweiten Teil des Buches den Begriff des ?utopischen Denkens?, der im konkreten Alltag des Einzelnen beginnt - dort, wo er direkt und unmittelbar handelt- und bei der Weltpolitik endet -dort, wo er sich mittels Protest und Vernetzung mitverantwortlich zeigen kann. Oder sogar muss; denn für Rolf gibt es nur zwei Alternativen: Anpassung an Konsum und Weltmarkt mit der Folge, dass Natur und Kultur den Bach runtergehen und den letzten die Hunde beissen, oder aber den Mut zur Utopie aufzubringen und einer anderen Welt zur Wirklichkeit zu verhelfen. (Verlagswerbung)

In sieben Kapiteln und einer Zusammenfassung plaudert und polemisiert, analysiert und exegetisiert Schwendter ein Thema, das als literarisches und als Wissenschaftsobjekt so bisher noch nicht genutzt ist: der Alltag und seine Verrichtungen wie das Telefonieren, das Rasieren, Shoppinggehen und Steuererklärung-Ausfüllen. Schwendter bringt uns Schrebergärten, Körperpflege, die Schule, Klatsch und Tratsch, entfernte Todesfälle, Gewaltphantasien, Zeitungen und Saturday night fever nahe; entwickelt nebenher ein neues "Wörterbuch des Unmenschen im Alltag", setzt sich mit Agnes Hellers großer Monographie zum "Alltagsleben" auseinander, mit Henri Levebvres Kritik am Alltagsleben, Bill Bufords Thesen zur Gewalt in der Masse und mit Joseph von Westphalens Meditationen über den "Guten Geschmack".

Dieses Buch ist eine umfassende Sozialgeschichte des Essens und Trinkens. Der Autor spürt den regional und klassenspezifisch recht unterschiedlichen Ernährungsgewohnheiten zwischen den deutschen Regionen im Norden bis zur Toskana im Süden, von Galizien und Ungarn im Osten bis zu den westlichen Alpenländern nach.

Presents an abridged version of a speech given at the 1998 "Open Ear" Festival in Mainz, Federal Republic of Germany, which drew on Emile Zola's accusation & plea to the French president in the 1898 Dreyfus case as an example of the power of words against authoritarian structures in society. Today's intellectuals in science & literature, economy & capital (particularly those employing the rhetoric of globalization) are accused of failing to exercise this power. It is shown how society, through economic means like privatization & consolidation & a political system that continually recycles the same representatives & bureaucrats, has denied or undermined labor, human rights & ecology, press & media freedom, & democracy & political participation. It is concluded that those who produce culture have also neglected their responsibilities to improve society. T. Arnold

Es werden 18 Thesen zu einer Politik des Sozialen aufgelistet, welche die Positionen der marxistischen Kritik am herrschenden Sozialstaatsverständnis widerspiegeln. Die Thesen dokumentieren zugleich den Diskussionsstand innerhalb der Redaktion der Zeitschrift 'Widersprüche'. Sie setzen sich mit den in den 80er Jahren erarbeiteten Positionen zur Sozialpolitik 'Grundsicherung, Produzentensozialpolitik, alternative Hegemonie' auseinander und reflektieren neuere Entwicklungen. Abschliessend wird auf die Notwendigkeit der Vernetzung der sozialpolitisch tätigen Akteure hingewiesen. (ICI)

Zur Untersuchung von Prozessen der Stratifikation und Prestigerangordnungen in sozialen Bewegungen arbeitet der Autor den Unterschied zwischen "Elite" und "Avantgarde" heraus. "'Elite' ist die herrschende, besitzwahrnehmende Gruppierung, die zum Zwecke der Beibehaltung ihrer Privilegierungen daran interessiert ist, den Zugang zu ihr so beschränkt wie nur irgend möglich zu halten... Demgegenüber ist 'Avantgarde' eine subkulturelle Gruppierung, die danach trachtet, die Umstände ihrer stratifizierenden Privilegierungen im Laufe der Bewegung auf soviele Personen wie irgend möglich auszudehnen - etwa auch das Streben nach fundamentaler Demokratisierung." Die Ausführungen lassen sich pointiert wie folgt zusammenfassen: "Wo soziale Bewegungen als solche fungieren, ist der 'Eliten'-Begriff gegenstandslos - und wo der 'Eliten'-Begriff in sein Recht tritt, ist dies ein untrügliches Anzeichen dafür, daß die betreffende soziale Bewegung zu existieren aufgehört hat." (pmb)