Wilhelm Christian Weitling zählte zu den bedeutendsten deutschen Frühsozialisten und Organisatoren der frühproletarischen Bewegung. Diese politische Biographie befasst sich mit dem Leben Weitlings von der Kindheit über die Ausbildung bis zum revolutionären Demokraten und zu seinen politischen Aktivitäten. Auch seine wichtigsten politischen Theorien und Werke werden vorgestellt und interpretiert. Weitling forderte eine soziale Republik, die allen Menschen Arbeit und soziale Sicherheit gewähren sollte. Seine scharfsinnige Sozialkritik orientierte sich am Urchristentum, und er betrachtete die demokratische Partei zur Rettung der Revolution 1848/49 als unverzichtbar. 1849 schloss er seine Vereine der Arbeiterverbrüderung an und emigrierte dann in die USA, wo er 1871 starb
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Die zum Zweck der Aufklärung der deutschen Arbeiter verfassten Briefe Strähls, eines Mitglieds des Bundes der Geächteten, werden als Beleg für die große Bedeutung gewertet, die die Auseinandersetzung mit der Französischen Revolution für die Standortbestimmung der frühen deutschen Arbeiterbewegung hatte. Unter dem Einfluß der Jakobinismus-Renaissance im Frankreich der Julimonarchie bemühte sich Strähl, das deutsche Proletariat von Jakobinertrauma zu befreien und es auf dem linken Flügel der demokratischen Partei zu sammeln. Seine Beschreibung der Parteienkonstellation in der Französischen Revolution nutzte er zugleich zu einer Kritik am gemäßigten Liberalismus der Gegenwart. (ES)
Die Verfasserin stellt Weitling als Wegbereiter des Marxismus dar. Sie stützt sich bei ihrer biografischen Arbeit auf Schriften von Marx und Engels, vor allem auf Weitlings Veröffentlichungen. Der Arbeiterführer war der erste, der mit der Unterordnung der deutschen Arbeiter unter bürgerliche Ideologie brach, sie unter kommunistischer Fahne sammelte und zur Befreiung aus eigener Kraft aufrief. Gleich anderen vormarxschen Sozialisten und Kommunisten in Westeuropa konnte er die proletarischen Interessen an einer grundlegenden Umgestaltung der Gesellschaft nur utopisch begründen. (VS)
"In ihrem Artikel gehen die Autoren darauf ein, wie sich aufgrund von Armut und Unterdrückung die kollektiv-betriebene Kolonien als alternative Methode zu zerstörerischen Marktmechanismen in der frühproletarischen Widerstandsbewegung bildeten. Solche sozialistischen Bestrebungen wurden durch den Lyoner Aufstand 1834 genährt und von der herrschenden Klasse als gefährlich eingestuft und unterdrückt. Die Kolonisation wurde aber auch schon früh kritisiert, da sie in Europa die kämpfenden Arbeiter abzog, aber auch weil das Unterfangen in einem so kleinen Kollektiv vermessen erschien. Die Höppners folgen der Entwicklung der Kolonien, ihrer Probleme und ihrer Kritik von den ersten kommunitären Kolonien, die 1805, 1817, 1825 und 1839 in England und den USA gegründet wurden. Dabei geben sie auch zeitgenössische positive wie kritische Kommentare z.B. von Zeitungen sowie von Engels, Weitlind, Schapper und Moll wieder. Insbesondere gehen sie auf den populären französischen Kommunisten Cabet ein, der der Idee der Kolonie als Hauptweg der Reorganisation zuerst kritisch gegenüber steht, 1844 aber in Frankreich als Experiment eine eigene 'kleine brüderliche' Kolonie plant, die eine speziell ausgewählte Elite an Teilnehmern enthält und gleichzeitig ein Propagandazentrum ist. Der Schweizer Dietzsch gründet Ende 1843 die Kolonie Neu-Helvetia in Missouri, 1844 organisiert der Deutsche Fautz eine große Auswanderung, und gründet in den USA die Siedlungskolonie Neu-Germanien. Die Kolonien erfahren viel Kritik, man prophezeit sehr richtig, dass sie scheitern oder ihre Ideale verraten müssen, um zu überleben. Ausführlich gehen die Höppners auf die Entwicklung von Cabet's ikarischer Kolonie von 1847 in Texas ein, die aber ebenso wie ihre Vorgänger scheiterte. Die Autoren gehen auf die Probleme, die zum Scheitern führten, aber auch auf positive Effekte der Kolonien ein, wie soziale Sicherheit, Arbeit, medizinische und Altersversorgung und besonders die glückliche Entwicklungsbedingungen der Kinder." (Autorenreferat)