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Die geographische Lage Afghanistans gab dem Land bereits zu Beginn des 20. Jahrhunderts ein politisches Gewicht in den strategischen Überlegungen der Großmächte. Es spielte auch in den strategischen Überlegungen Deutschlands eine Rolle, wo Oskar Niedermayer, Otto von Hentig und Hans von Seekt vorschlugen, dem "ozeanischen Herrschafts- und Verbindungssystem eine kontinentales entgegenzusetzen". War die Politik des Deutschen Reichs im Ersten Weltkrieg auf eine Destabilisierung des britischen Empire von den Rändern her gerichtet, verfolgte Hitler eine andere Politik. Sein Ziel war nicht die Auflösung des Empire, sondern die Eroberung Russlands. Nach dem Zweiten Weltkrieg erscheinen die Afghanistanpolitiken der Bundesrepublik und der DDR allenfalls als Reflexe auf die Politik der jeweiligen Führungsmacht. Mit dem Ende des Kalten Krieges sind die USA zur einzig verbliebenen Hegemonialmacht geworden. Weder im Irak noch in Afghanistan haben allerdings die geopolitischen Leitbilder der USA ihre Bewährungsprobe bestanden. Ziel der deutschen Geopolitik muss es sein, "entlang der weiten Strecke nach Kabul Prosperitätsinseln mit politischer und sozialer Modellfunktion zu entwickeln". (ICE2)

Whether, and to what extent, the analysis and conception of German geo-political policies is relevant in present thinking and for shaping the future remains to be seen. This essay points out that the potential answers to this question are not only dependent on the current political and military developments in the "Greater Middle East", but also on the policies initiated by powers beyond the borders of this region. (Orient/DÜI)