Financial policy in the Netherlands 1977 - 2002: the effects of fiscal contracts
In: MPIfG discussion paper 04,2
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In: MPIfG discussion paper 04,2
In der aktuellen wirtschaftspolitischen Debatte nehmen Klagen der Unternehmerverbände über den Fachkräftemangel breiten Raum ein. In diesem Kontext befasst sich das vorliegende Papier mit den einschlägigen Studien des Deutschen Industrie- und Handelskammertags (DIHK) zum Fachkräftemangel in der Bundesrepublik. Auf der Basis amtlicher Daten wird erstens gezeigt, dass die Angaben des DIHK zur Verbreitung des Fachkräftemangels aufgrund einer fehlenden Gewichtung widersprüchlich und deutlich überhöht sind. Weder können derzeit 48 Prozent der Unternehmen offene Stellen längerfristig nicht besetzen, noch gibt es 1,6 Millionen offene Stellen. Zweitens wird die Behauptung des DIHK, der Fachkräftemangel sei gerade in Branchen mit niedrigen Qualifikationsanforderungen (Leiharbeit, Gastgewerbe, Straßengüterverkehr, Sicherheitswirtschaft) verbreitet, zurückgewiesen. Diese Branchen weisen lediglich eine hohe Personalfluktuation auf, was sich in zahlreichen offenen Stellen niederschlägt, aber keinen Mangel an Fachkräften indiziert. Sowohl eine quantitative Analyse der Daten des DIHK als auch qualitative Fallstudien zu den vom DIHK herausgestellten Niedriglohnbranchen zeigen, dass die Klagen der Unternehmer über den Fachkräftemangel ein Ausdruck ihres Bestrebens sind, die Arbeitskosten niedrig zu halten. Ursächlich ist also kein Mangel an Fachkräften, sondern an Zahlungsbereitschaft. Eine Einwanderungspolitik, die den deutschen Niedriglohnsektor mit niedrig entlohntem Personal versorgen soll, ist ökonomisch schädlich und gefährdet die gesellschaftliche Akzeptanz einer tatsächlich wünschenswerten Einwanderung von Fachkräften. Eine Anwerbung von Arbeitskräften für Tätigkeiten mit niedrigen Qualifikationsanforderungen sollte daher unterbleiben.
BASE
In: WSI-Mitteilungen: Zeitschrift des Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen Instituts der Hans-Böckler-Stiftung, Band 66, Heft 5, S. 360-368
ISSN: 0342-300X
In: WSI-Mitteilungen: Zeitschrift des Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen Instituts der Hans-Böckler-Stiftung, Band 66, Heft 5, S. 360-368
ISSN: 0342-300X
"Im Kontext der Debatte um eine Rückkehr der Altersarmut in Deutschland werden in diesem Beitrag aktuelle Daten zur Einkommenssituation älterer Menschen im Lichte der neueren wissenschaftlichen Literatur diskutiert. Unter Berücksichtigung der Unterschiede zwischen Regionen, Geschlechtern, Altersgruppen und Staatsbürgerschaften sollen die Fragen beantwortet werden, welchen Umfang die Altersarmut heute erreicht hat und was in Zukunft zu erwarten ist. Deutlich wird, dass die Altersarmut hierzulande gegenwärtig kein allgemeines Problem darstellt. Wie die Entwicklung der letzten 20 Jahre allerdings zeigt, kann sich dies jedoch rasch ändern. Insbesondere mit Blick auf die neuen Bundesländer, die derzeit kaum mit Altersarmut konfrontiert sind, weisen die Daten neuerer Studien darauf hin, dass sich sie Altersarmut hier künftig zu einem virulenten Problem entwickeln könnte. Vielfach wird in Armutsanalysen zudem übersehen, dass es mit den Ausländern schon heute eine Gruppe gibt, die in hohem Maße von Altersarmut betroffen ist. Die Zahl der altersarmen Ausländer hat sich in den letzten Jahren stark erhöht." (Autorenreferat, IAB-Doku)
In: Soziale Sicherheit: Zeitschrift für Arbeit und Soziales, Band 62, Heft 3, S. 92-96
ISSN: 0490-1630
"Die Einkommensarmut von Kindern wird von der Öffentlichkeit zu Recht als besonders problematisch angesehen. Umso verwunderlicher ist es, dass in jüngeren Berichten der Bundesregierung - so auch im letzten Armuts- und Reichtumsbericht - zu wichtigen Fragen der Kinderarmut Inkonsistenzen und Ungereimtheiten festzustellen sind: Warum sind die Quoten von Kindern im Hartz-IV-Bezug in den letzten Jahren gesunken, obwohl die Armutsquoten bei Kindern und Jugendlichen doch über dem Durchschnitt aller Altersgruppen liegen? Steigt oder sinkt die Armutsgefährdung mit dem Alter der Kinder? Sind Kinder mit Migrationshintergrund mehr von Armut betroffen als andere? Der Autor beantwortet diese Fragen mit aktuellen Zahlen aus einer Sonderauswertung des Mikrozensus." (Autorenreferat, IAB-Doku)
Die Betreuungsinfrastruktur für Kinder unter drei Jahren ist in der Bundesrepublik unzureichend ausgebaut. Die Umsetzung der Betreuungsgarantie im August 2013 bei einer Betreuungsquote von 38 Prozent ist gefährdet. Laut Eurostat befanden sich 2010 nur 20 Prozent aller Kinder unter drei Jahren in formaler Betreuung. Deutschland liegt damit im internationalen Vergleich recht weit hinten. Eurostat verwendet jedoch eine weite Definition der formalen Betreuung, welche dazu führt, dass Betreuungsformen mitgerechnet werden, welche mit öffentlich regulierten und subventionierten Kindergärten, wie sie in Deutschland vorherrschen, nur wenig gemein haben. Eine bedarfsdeckende Betreuungsquote liegt langfristig deutlich über dem von der Bundesregierung angestrebten Wert. Der internationale Vergleich legt eine Daumenregel nahe, wonach sich in Zukunft bis zu 2/3 aller Kinder unter drei Jahren in formaler Betreuung befinden werden. Andere Länder haben zwei Jahrzehnte gebraucht, um eine leistungsfähige Betreuungsinfrastruktur für diese Altersgruppe aufzubauen. Die Probleme in Deutschland sind also die Folge eines zu ehrgeizigen Zeitplanes. Selbst wenn es gelingen sollte, die Betreuungsgarantie im kommenden Jahr umzusetzen, wird dies nur der Auftakt zu einem ständigen Wettrennen zwischen Angebot und Nachfrage sein. Die Ursache ist, dass ein steigendes Angebot an öffentlicher Kinderbetreuung eine steigende Nachfrage zur Folge hat.
BASE
In: WSI-Mitteilungen: Zeitschrift des Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen Instituts der Hans-Böckler-Stiftung, Band 62, Heft 7, S. 347-354
ISSN: 0342-300X
"Die Bismarcksche Sozialversicherung ist ein Erfolgsmodell des Industriezeitalters, das viele Nachahmer gefunden hat. Doch in den letzten Jahrzehnten ist Kritik an diesem Modell aufgekommen. Sie konzentriert sich auf drei institutionelle Eigenschaften des Systems: Die Betonung von Geldleistungen gegenüber Sachleistungen, die sogenannte Arbeitnehmerzentrierung und die Finanzierung über Beiträge auf Arbeit passen danach nicht in eine Umwelt, die durch Deindustrialisierung, steigende Frauenerwerbstätigkeit, die Auflösung des Normalarbeitsverhältnisses und eine sinkende Arbeitseinkommensquote gekennzeichnet ist. Der Beitrag bietet anhand von quantitativen Indikatoren einen international vergleichenden Überblick über die Probleme und die Anpassungsschritte, die in den Sozialversicherungsländern in der Periode von 1990 bis heute unternommen wurden. Es zeigt sich, dass Deutschland in einigen Bereichen tatsächlich einen Reformbedarf aufweist, für den die nachfolgenden Beiträge des Schwerpunkthefts Vorschläge erarbeiten." (Autorenreferat)
In: WSI-Mitteilungen: Zeitschrift des Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen Instituts der Hans-Böckler-Stiftung, Band 62, Heft 7, S. 347-354
ISSN: 0342-300X
In: Staat und Gesellschaft - fähig zur Reform?: 23. wissenschaftlicher Kongress der Deutschen Vereinigung für Politische Wissenschaft, S. 193-209
"Im vorliegenden Beitrag möchte ich eine Perspektive entwickeln, aus der sich die Reformpolitik bzw. die Reformdebatte analytisch statt normativ fassen lässt. Zu diesem Zweck wird eine Typologie gebildet, die sich auf Karl Polanyis Konzept der institutionellen Einbettung von Wirtschaftsordnungen stützt. Es zeigt sich, dass das Kapital im Verteilungskampf mit dem Faktor Arbeit durch zunehmende Unsicherheit gewinnt und dass diese Gewinne auf der Mirkoebene anfallen. Dem steht eine Verringerung des privaten Konsums gegenüber, welche auf der Makroebene anfällt. Es wird gefragt, warum die wirtschaftsliberale Reformoption so dominant ist, obschon nur eine Minderheit der Produzentengruppen ein Interesse daran hat. " (Autorenreferat)
In: Transfer, Diffusion und Konvergenz von Politiken, S. 430-448
In: Politische Vierteljahresschrift: PVS : German political science quarterly, Heft 38, S. 430-448
ISSN: 0032-3470
"Die staatswissenschaftliche Forschung vermutet, dass innere und äußere Herausforderungen zu einem Wandel des Nationalstaates führen werden. Kriterien für die Existenz einer solchen Transformation sind allgemeine und wichtige Veränderungen des Niveaus und der Varianz staatlicher Gestaltungsfähigkeit. Der Aufsatz bezieht diese Thesen auf die Finanzhoheit des Staates und testet sie anhand eines Datensatzes von 43 Staaten zwischen 1973 und 1998. Das Fazit ist, dass es keinen Hinweis auf einen Verlust an Finanzhoheit gibt, weil sich der Mittelwert und die Varianz der Staatseinnahmen kaum verändert haben. Ein wichtiger Wandel ist jedoch, dass die fortbestehende Varianz der Staatseinnahmen seit Mitte der 1980er Jahre nicht mehr durch die bekannte Kompensationsthese erklärt werden kann." (Autorenreferat)
In: Zeitschrift für Parlamentsfragen: ZParl, Band 36, Heft 4, S. 773-790
ISSN: 0340-1758
World Affairs Online
In: Zeitschrift für Parlamentsfragen: ZParl, Band 36, Heft 4, S. 773-790
ISSN: 0340-1758
In: ZeS-Report / Zentrum für Sozialpolitik, Universität Bremen, Band 10, Heft 1, S. 20-23
The paper analyses the course of Dutch financial policy since the demise of Keynesian full employment. How did the public expenditure ratio, the tax burden, and the deficit develop in the last twenty-five years? Why did the government lose control over public spending in the period between 1977 and 1982, even though it proved possible to reduce spending continuously thereafter? Important explanatory variables in this context are economic growth and the ideological orientation of the government. In the 1990s, however, a literature on the common pool resource problem of public budgets developed which emphasizes the impact of the number of actors involved in financial policy-making as well as the institutional design of the budget process for public spending. Combining process tracing and intertemporal comparison, the study demonstrates how fiscal contracts were made and how they were stabilized through the working of the party system. It concludes that if other relevant variables are allowed for, fiscal contracts did have a moderating impact on public spending. ; In dem Papier wird die Finanzpolitik der Niederlande seit dem Ende der keynesianischen Vollbeschäftigungsphase analysiert. Wie haben sich die Staatsquote, die Abgabenquote und das Defizit in den vergangenen 25 Jahren entwickelt? Warum sind die Staatsausgaben in der Phase von 1977 bis 1982 praktisch unkontrolliert gewachsen, wenn es danach gelang, diese kontinuierlich zurück zu führen? Wichtige Erklärungsvariablen sind in diesem Zusammenhang natürlich das Wirtschaftswachstum und die ideologische Ausrichtung der Regierung. In den Neunzigerjahren hat sich eine Literatur zum Allmendeproblem des öffentlichen Haushaltes entwickelt, die zur Erklärung der Entwicklung der Staatsausgaben vor allem auf die Zahl der finanzpolitischen Akteure und die institutionelle Ausgestaltung des Haushaltsprozesses abstellt. Durch eine Kombination von Prozessanalyse und intertemporalen Vergleich wird gezeigt, wie finanzpolitische Vereinbarungen zu Stande kamen und wie sie durch die Funktionsweise des Parteiensystems stabilisiert wurden. Schließlich wird belegt, dass die in Koalitionsabkommen niedergelegten finanzpolitischen Absprachen unter Kontrolle anderer wichtiger Erklärungsvariablen einen mäßigenden Einfluss auf die Entwicklung der Staatsquote hatten.
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