Die iranische Frauenbewegung
In: 'Dritte Welt', S. 104-117
In dem Beitrag wird erklärt, warum es außer in der kurzen Zeit nach der Revolution von 1979 im Iran nie eine Frauenbewegung gegeben hat und gibt. Die von Khomeini eingeführten Maßnahmen zur Unterdrückung der Frauen, deren Symbol der den Frauen wieder aufgezwungene Schleier wurde, werden skizziert. Die historischen Wurzeln im vorislamischen Persien, die der islamischen Frauendoktrin zugeschrieben werden (Polygamie, Schleier, Geschlechtertrennung, männliche Vorherrschaft), werden aufgezeigt. Anhand einiger Beispiele wird verdeutlicht, daß der Kampf der Frauen gegen den Schleier so alt ist, wie das Persische Reich. Die Zeit zu Anfang des 20. Jahrhunderts und vor allem die demokratische Phase nach dem Zweiten Weltkrieg werden als eine Zeit des politischen und kulturellen Klimas bewertet, in denen Frauen ihre Bedürfnisse und Interessen öffentlich formulieren konnten. Die entscheidende Rolle der Frauen in der Revolution wird betont. Für kurze Zeit wird ein grundlegender Wandel in der Geschlechterbeziehung beobachtet. Abschließend wird beschrieben, mit welchen Mitteln, vor allem mit welchem Zwang die Frauen in ihre traditionelle Rolle zurückgedrängt werden. (RW)