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In dem Beitrag wird die Geschichte der jugendlichen Gewalt in drei Zeitabschnitte, nämlich in die traditionelle, die moderne und die postmoderne Phase unterteilt. Für jeden dieser Zeiträume wird der Versuch unternommen, die wichtigsten Formen der sozialen Kontrolle zu spezifizieren. In den traditionellen europäischen Gesellschaften wurde die Kontrolle jugendlicher Gewalttätigkeit durch die Jugendgruppe, die Inszenierung von Charivaris und den Dörferkampf gesteuert. In der modernen Welt (frühes 19. Jh. bis 60er Jahre des 20. Jhs.) übernahm die Familie das Kommando über die soziale Kontrolle, da sich die dörfliche Gemeinschaft tendenziell aufgelöst hatte. Mit dem Aufkommen der "postmodernen Familie", deren Charakteristika ausführlich dargestellt werden, ist die Verantwortlichkeit für die Kontrolle der Adoleszenz auf die helfenden Berufe übergegangen. Altersgruppengemeinschaft und Familie haben ihre Autorität verloren, ohne daß Ersatz in Sicht wäre. (KS)