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Im Februar 1899 wurde "Berlins erstes Fräulein Doktor" als Physikerin promoviert. Der Autor recherchiert diesen Fall vor dem Hintergrund, dass Frauen in Preußen erst in Jahre 1908 das Recht auf Immatrikulation zuerkannt wurde. Untersucht werden zwei gewichtige Barrikaden, die akademische Karrieren von Frauen in Deutschland verhinderten: (1) Die Abwehr gegen wissenschaftlich tätige Frauen als "unweiblich". Angeführt wird eine Bemerkung des Philosophen Georg Lasson: "Aber der schrecklichste der Schrecken ist die Wissenschaftlichkeit der Weiber". (2) Die Abschottung gegen Frauen im Verbund mit dem Ausschluss der Juden. Diese strukturellen Behinderungen waren bis zur Immatrikulation von Frauen im Jahre 1908 wirksam. Zugleich mit der Promotionserlaubnis für Frauen erließ die Behörde jedoch ein Habilitationsverbot. Diese erneute Hürde wurde erst mit dem Zusammenbruch des Kaiserreichs 1918 beseitigt. (ICA)

Der Nachruf enthält eine Würdigung des beruflichen Werdegangs Heinz Kluths, der durch die Erfahrungen der Kriegsgefangenschaft und das Problem menschlich-sozialer Konflikte an soziologische Fragestellungen herangeführt wurde. Alfred Vierkandt und Helmut Schelsky prägten ihn als "Empiriker". Fachlich profilierte er sich vor allem durch seine "Soziologie der Großbetriebe" und eine "Einführung in die Soziologie". Als Wissenschaftler gehörte er eher zu den Bewahrern der alten Universität als zu deren Reformern. Als Hochschullehrer an der Universität Hamburg und als Mitglied der Deutschen Gesellschaft für Soziologie trug er durch sein Eintreten für eine formalisierte und berufsbildorientierte Soziologenausbildung maßgeblich zum Professionalisierungsprozeß der Soziologie bei. (HH)