Der europäische Sonderweg: Ursachen und Faktoren
In: Der europäische Sonderweg 1
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In: Der europäische Sonderweg 1
In: Der europäische Sonderweg Vol. 1
In: Edition Suhrkamp 1489 = N.F., Bd. 489
Rolf Peter Sieferle (Hrsg.): "Fortschritte der Naturzerstörung". Suhrkamp Verlag, Frankfurt/M. 1988, edition suhrkamp Neue Folge 489. 377 S., 18,- DM
In: Comparativ: C ; Zeitschrift für Globalgeschichte und vergleichende Gesellschaftsforschung, Band 5, Heft 4, S. 40-56
ISSN: 0940-3566
Der Autor untersucht in seinem Beitrag den Wandel von einer vom Menschen unberührten Naturlandschaft, die in Europa faktisch nicht mehr besteht, über eine durch extensive Landwirtschaft gestaltete Kulturlandschaft bis zur heute dominierenden Industrielandschaft. Wesentliche Eigenschaften der Kulturlandschaft sind regionale Vielfalt und Ebenmäßigkeit, Ortsgebundenheit, Spontaneität, Individualität und Unfähigkeit zur Verallgemeinerung: In der Kulturlandschaft sind die Siedlungen unlösbar mit der Landschaft verwachsen, auch was ihre Ästhetik anbelangt. Industrielandschaft erscheint seit Mitte des 19. Jahrhunderts zunächst segregiert: Steigende Mobilität, wachsende Verallgemeinerung der Ästhetik und des Landschaftsbildes sowie massive Umweltschädigungen und -zerstörungen lösen bis Mitte des 20. Jahrhunderts Kulturlandschaft teilweise auf. Die totale Industrielandschaft bildet das logische Ende der Transformation der Kulturlandschaft: Gleichmäßigkeit von Umweltschäden in Stadt und Land, Einebnung des Gegensatzes von Industriegebiet und Naturraum, Umweltschäden verursacht durch Massenkonsum, totale Massenmobilität sowie ästhetische Beliebigkeit. Abschließend beschreibt der Autor den nachholenden Transformationsprozeß von Landschaft in der ehemaligen DDR. (ICC)
In: Revolution und Mythos, S. 178-205
Der Beitrag erläutert die Ideengeschichte der Konservativen Revolution und deren Wirkung. Die Entstehung der Themabegriffe und -inhalte werden erläutert, wobei der Autor auf das fundamentale Dilemma des konservativen Prinzips hinweist: In dem Maße, wie sich die revolutionäre Gegenseite im Sinne des Fortschritts mit den Kräften der Industrialisierung und der politisch-sozialen Modernisierung verband, bezogen die Konservativen eine defensive Position. Der erste Weltkrieg habe dann im Verständnis zahlreicher Intellektueller die erste konservative Revolution dargestellt, da er einen revolutionär-apokalyptischen Übergang in eine post-kapitalistische Welt versprach. Der Mythos vom "Dritten Reich", der schon seit dem Mittelalter als Heilsversprechen einer historischen Kontinuität gedient habe, bilde die ideologische Basis der Konservativen Revolution. Der Begriff wurde von den Nationalsozialisten wieder aufgenommen, allerdings als Bezeichnung für einen proletarisch revolutionierten totalen Nationalstaat. Im Fazit stellt der Autor fest, daß heute der Mythos vom Dritten Reich, einer fundamentalen Geschichtswende zum Besseren, seine einstige Plausiblität verloren habe. (rk)
In: Einstellungen zum technischen Fortschritt: Technikakzeptanz im nationalen und internationalen Vergleich, S. 135-155
Anknüpfend an Schmitt gibt der Verfasser zunächst einen Überblick über historische Prozesse der Politisierung und Neutralisierung von "Zentralgebieten" (Religion, Verfassungsrecht, Wirtschaft). Es schließt sich eine Skizze der historischen Entwicklung des Technikbildes in den letzten 150 Jahren an. Im Mittelpunkt stehen hierbei unterschiedliche "symbolische Felder", die als "Verdichtungsräume von Plausibilitäten" unterschiedliche Technikbilder definieren. Beginnend mit der Industrialisierung werden drei symbolische Felder der Technik unterschieden: (1) Technik als (positives oder negatives) Werkzeug; (2) Autonomie der Technik (technikkritisches und technokratisches Modell); (3) politisierte Technik als "antagonistisch strukturierter Raum" mit alternativen Herrschaftsansprüchen. (ICE)
In: Zeitschrift für Kultur-Austausch, Band 37, Heft 3, S. 444-467
ISSN: 0044-2976
In der rassentheoretischen Sicht des Ariers lassen sich drei aufeinanderfolgende Phasen unterscheiden, die jeweils eng mit ideologischen Positionen verbunden waren: (1) Für Gobineau ist Indien das Beispiel für die gelungene Konservierung einer weißen Herrenrasse durch strikte Rassentrennung im Kastensystem; (2) Die darwinistischen Rassentheoretiker des späten 19. Jahrhunderts sehen im Untergang der Arier in Indien einen Beweis dafür, daß ein physischer Typus nicht längerfristig einen Lebensraum besiedeln kann, dem er organisch nicht angepaßt ist; (3) Im Nationalsozialismus wird der Untergang der Arier in Indien zur Parabel des Rassenniedergangs bei mangelndem Willen zur Selbstbehauptung. (BO2)
In: Politikwissenschaft: Begriffe - Analysen - Theorien ; ein Grundkurs, S. 245-278
In diesem Beitrag werden die natürlichen und politischen Voraussetzungen des Gegensatzes von Ökonomie und Ökologie untersucht und nach realen Alternativen gefragt. Zunächst wird geklärt, was Ökologie und Ökonomie ist und worin ihr Gegensatz besteht. Anschließend werden Probleme der Steuerung besprochen und die Rolle des Staates und des Marktes bei der Übernutzung kollektiver Güter untersucht. Weiterhin wird der Zusammenhang von Umweltschutz und Wohlstand thematisiert. Dabei werden die Problematik von nationalem Umweltschutz und internationaler Konkurrenz und die durch die Umweltzerstörung entstehenden Kosten erörtert. Abschließend wird gefragt, welche soziale und politische Bewegung sich für die Umweltpolitik einsetzt. Hierbei wird deutlich, daß eine wirkungsvolle Verbesserung von Umweltbedingungen nur dadurch erreicht werden kann, daß eine allgemeine politische Bewegung dieses Ziel artikuliert. Eine effektive Umweltlobby kann es nicht geben, sondern die Berücksichtigung von Umweltbelangen muß langfristig zu einem elementaren Bestandteil der politischen Kultur werden. (GF)
Der 1944 geborene Fotograf wurde durch zahlreiche Bildbände über Städte bekannt vgl. zuletzt Hamm: "Berlin", BA 4/01). Hier dokumentiert er in streng sachlichen Schwarz-Weiß-Fotos technische und industrielle Relikte aus aller Welt, die vom 18. bis ins 20. Jahrhundert entstanden sind. Die Kapitelüberschriften "Luft- und Raumfahrt", Atlantikwall", "Zechen", "Textil", "Mühlen- und Nahrungsdepots" u.a. zeigen die Spannweite der Themen. Der durch einen anspruchsvollen Essay ergänzte, sorgfältig aufgemachte Band ist Bibliotheken zu empfehlen, in denen das Werk der Bechers (vgl. etwa Bernd Becher: "Industrielandschaften", ID 4/03) Interesse erregt. Leider finden sich bis auf ein paar knappe Lebensdaten keine Informationen über Hamm. (3) (LK/HH: Raschka)
Der Sammelband dokumentiert mit 14 allgemeinverständlichen Beiträgen Ergebnisse zweier Forschungskonferenzen der Breuninger Stiftung 1996/97, mit denen interdisziplinärer Diskussion über Trauma und Gewalt ein historisches Fundament in zeitlich-geographisch weitgespanntem Rahmen gegeben werden sollte: Staatliche Gewalt in Mesopotamien im frühen Altertum (Heinz), im mittelalterlichen Orient (Hoffmann), Bilder der Gewalt in römischer Kunst (Zanker), Anthropophagie und Abschreckung (Höllmann), das japanische Beispiel (N. u. M. Naumann), geregelte Gewaltanwendung im europäischen Mittelalter (Althoff), Neuzeit in der Zivilisationstheorie von N. Elias (Dinges), Lateinamerika (Riekenberg), Südafrika (Marx), Gandhi (Rothermund), kulturell kodierte Gewalt: Indonesien 1965/66 (Ellrich). Das ist zweifellos nützlich, unterstützt aber auch die verdrängende Flucht vor der Auseinandersetzung mit dem Hier und Jetzt in die globalisierende Historisierung. (3) (Friedrich Andrae)
World Affairs Online
In: Bibliothek Metzler Bd. 1