Der Beitrag widmet sich anhand österreichischer EU-SILC-Querschnittsdaten (2017—2019) der Frage, ob und wie sich unselbständig beschäftigte Frauen und Männer hinsichtlich ihres Erwerbsarmutsrisikos auf Basis des Personeneinkommens unterscheiden. Dazu werden auf Basis der individuellen Beschäftigungssituation, des gestaffelten Personeneinkommens (Erwerbseinkommen, andere Personeneinkommen, anteilige Haushaltseinkommen) und haushaltsspezifischer Armutsschwellen Erwerbsarmutsquoten für Frauen und Männer ausgewiesen. Ausgehend von Überlegungen zur Arbeitsmarktbenachteiligung und finanzieller Abhängigkeit von Frauen stehen geschlechts- und haushaltsspezifische Beschäftigungsstrategien, erfasst durch Beschäftigungsausmaß und Lohnhöhe, und deren Konsequenzen für das individuelle Erwerbsarmutsrisiko im Zentrum der Analyse. Potenzielle Zusammenhänge werden mit Hilfe von Kontingenz- und logistischen Regressionsanalysen überprüft, womit dieser Beitrag neue Erkenntnisse über die haushalts- und geschlechterspezifische Situation unselbständig beschäftigter working poor in Österreich liefert. Die Resultate weisen darauf hin, dass Frauen häufiger teilzeit- und niedriglohnbeschäftigt sind und in Paarhaushalten mehrheitlich nur einen Zuverdienst zum Haushaltseinkommen leisten, während Männer überwiegend Allein- oder Hauptverdiener sind. Frauen sind stärker als Männer auf Einkommenskomponenten jenseits des eigenen Erwerbseinkommens angewiesen, um Erwerbsarmut zu vermeiden. Aber nicht Frauen per se, sondern ausschließlich (die überwiegend teilzeitbeschäftigten) Mütter sind gegenüber Männern einem erhöhten Erwerbsarmutsrisiko ausgesetzt. Könnten Mütter nur auf ihr Erwerbseinkommen oder andere Personeneinkommen zurückgreifen, wäre mindestens jede Zweite von ihnen working poor.
Der Beitrag widmet sich anhand österreichischer EU-SILC-Querschnittsdaten (2017-2019) der Frage, ob und wie sich unselbständig beschäftigte Frauen und Männer hinsichtlich ihres Erwerbsarmutsrisikos auf Basis des Personeneinkommens unterscheiden. Dazu werden auf Basis der individuellen Beschäftigungssituation, des gestaffelten Personeneinkommens (Erwerbseinkommen, andere Personeneinkommen, anteilige Haushaltseinkommen) und haushaltsspezifischer Armutsschwellen Erwerbsarmutsquoten für Frauen und Männer ausgewiesen. Ausgehend von Überlegungen zur Arbeitsmarktbenachteiligung und finanzieller Abhängigkeit von Frauen stehen geschlechts- und haushaltsspezifische Beschäftigungsstrategien, erfasst durch Beschäftigungsausmaß und Lohnhöhe, und deren Konsequenzen für das individuelle Erwerbsarmutsrisiko im Zentrum der Analyse. Potenzielle Zusammenhänge werden mit Hilfe von Kontingenz- und logistischen Regressionsanalysen überprüft, womit dieser Beitrag neue Erkenntnisse über die haushalts- und geschlechterspezifische Situation unselbständig beschäftigter working poor in Österreich liefert. Die Resultate weisen darauf hin, dass Frauen häufiger teilzeit- und niedriglohnbeschäftigt sind und in Paarhaushalten mehrheitlich nur einen Zuverdienst zum Haushaltseinkommen leisten, während Männer überwiegend Allein- oder Hauptverdiener sind. Frauen sind stärker als Männer auf Einkommenskomponenten jenseits des eigenen Erwerbseinkommens angewiesen, um Erwerbsarmut zu vermeiden. Aber nicht Frauen per se, sondern ausschließlich (die überwiegend teilzeitbeschäftigten) Mütter sind gegenüber Männern einem erhöhten Erwerbsarmutsrisiko ausgesetzt. Könnten Mütter nur auf ihr Erwerbseinkommen oder andere Personeneinkommen zurückgreifen, wäre mindestens jede Zweite von ihnen working poor.
Objective: This study investigates the impact of the COVID-19 pandemic on the employment situation of parents and in turn on the subjective financial well-being of families with children in Austria. Background: The pandemic had strong repercussions on the Austrian labour market. The short-time work (STW) programme covered a third of employees in the first half of 2020 and helped to maintain employment levels. We provide evidence on how an unprecedented labour market crisis of this sort and in particular the exceptionally wide use of STW had affected the employment situation of parents and the financial well-being of different types of families. Method: The study draws on register data and representative panel survey data. The latter cover 905 families with minor children and include information on the employment situation of parents and the financial well-being of families before crisis onset, three months and ten months after its onset. Results: Register data show that mothers were not more strongly affected by the labour market crisis of 2020 than childless women or fathers. According to survey data, about a third of couples with minor children experienced income losses. Despite the wide use of STW and government support to families, the share of families in financial difficulties has substantially increased, especially among those with many children and single parents, many of whom were at risk of poverty already before the crisis. Conclusion: Substantial shares of dual-earner families that had low poverty risks before the crisis were in financial difficulties in 2020. Potential spill-over effects of financial shocks on children are discussed.
Objective: This study investigates the impact of the COVID-19 pandemic on the employment situation of parents and in turn on the subjective financial well-being of families with children in Austria. Background: The pandemic had strong repercussions on the Austrian labour market. The short-time work (STW) programme covered a third of employees in the first half of 2020 and helped to maintain employment levels. We provide evidence on how an unprecedented labour market crisis of this sort and in particular the exceptionally wide use of STW had affected the employment situation of parents and the financial well-being of different types of families. Method: The study draws on register data and representative panel survey data. The latter cover 905 families with minor children and include information on the employment situation of parents and the financial well-being of families before crisis onset, three months and ten months after its onset. Results: Register data show that mothers were not more strongly affected by the labour market crisis of 2020 than childless women or fathers. According to survey data, about a third of couples with minor children experienced income losses. Despite the wide use of STW and government support to families, the share of families in financial difficulties has substantially increased, especially among those with many children and single parents, many of whom were at risk of poverty already before the crisis. Conclusion: Substantial shares of dual-earner families that had low poverty risks before the crisis were in financial difficulties in 2020. Potential spill-over effects of financial shocks on children are discussed.