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Reich bebilderte Darstellung der bäuerlichen "Stubenlandschaften" vom 17. bis zum 19. Jahrhundert. Der Kieler Volkskundler untersucht zunächst die Aussagekraft erhaltener Einrichtungen für die bäuerliche Lebenswelt und stellt sie in den agrarhistorischen Zusammenhang. Eine Grundausstattung für Pesel und Döns wird sichtbar, die aber deutliche regionale Ausprägungen erfuhr. Landschaft für Landschaft beschreibt Sievers die typischen Interieurs mit ihrer beweglichen (Möbelstücke) und unbeweglichen (Alkoven, Täfelungen) Ausstattung. Abschließend ein Quellen- und Forschungsüberblick. Das vorzügliche, eingehend kommentierte Bildmaterial stammt aus den entsprechenden Museumsabteilungen in Altona, Flensburg, Husum, Kiel, Meldorf, Molfsee und Schleswig. Das Buch verspricht eine lange Bestandsdauer, der Preis ist angemessen. (I. Hanewald)

Knapper Abriß der Geschichte der Armenpflege in Schleswig-Holstein. Auf diesem Feld betätigte sich von Anfang an die Kirche durch Sammeln und Verteilen von Almosen; später engagierten sich wohlhabende Bürger mit Stiftungsgründungen. Daneben entwickelten sich vor allem in den Städten Armenverwaltungen mit Formen der offenen und geschlossenen Versorgung bis hin zu Arbeitshäusern. Die Schrift bietet einen ersten Überblick mit anschaulichen Abbildungen und weiterführender Literatur. (I. Hanewald)

Die vorliegende Regionaluntersuchung macht einige Angaben zum gegenwärtigen Stand und zukünftigen Aufgaben der Überseewanderungsforschung in Schleswig-Holstein. Die Auswanderung im 19. und 20. Jahrhundert erreichte ihren Höhepunkt nach 1870; in der Zeit zwischen 1871 und 1914 hatte Schleswig-Holstein mit einer achtel Million Auswandern eine-im Vergleich beispielsweise zu Hamburg - sehr umfangreiche Emigration. Diese scheint auch landschaftliche Schwerpunkte zu besitzen und sich mit der Entfernung von urbanen Zentren zu verdichten. Möglicherweise war aber die Großstadt für viele Auswanderer zunächst Zielort und erst später Ausgangspunkt für die eigentliche (Übersee-) Wanderung. Da Detailstudien landesgeschichtlicher, sozial- und wirtschaftsgeschichtlicher Art noch ausstehen, können im vorliegenden Artikel nur Ansatzpunkte und Beispiele dargestellt werden, so z.B. zur methodischen Erfassung von Antriebsfaktoren, die - nach ausgewählten Zeugnissen - sowohl wirtschaftlicher als auch politischer Natur sein konnten. Es wird nach Wegen der Informationsvermittlung (Briefe, Zeitungen, Agenten), nach wirtschaftlichen Folgen (z.B. Beförderung der Emigranten zum Auswanderungshafen), nach der Haltung des States (Reglementierung der Transportverträge, Maßnahmen gegen die Ausbeutung durch Agenten, wehrpolitische Überlegungen) und nach der Rückwanderung und den Wirkungen auf die Heimatgesellschaft gefragt. Zusammenfassend bleibt festzustellen, daß die landesgeschichtliche Forschung ein reiches Spektrum von Fragestellungen besitzt, die mit Hilfe von Einzelstudien und sozial- und wirtschaftshistorischen Erkenntnissen bearbeitet werden sollten. (SH)