Hauptbeschreibung: Bis heute wird die Phantasie des Publikums angeregt von den materiellen Überresten einer kleinen Minderheit innerhalb der Gesellschaft, die der Frühen Neuzeit ihren Stempel aufdrückte wie keine andere Gruppe: Der Adel. Landsitze, Burgen und Schlösser, Gemälde und Berichte vermitteln uns immer noch einen lebendigen Eindruck von den großen Höfen mit ihren prunkvollen Staatsakten, opulenten Festen und bisweilen verruchten Vergnügungen. Wie stimmig ist dieses Bild? Es porträtiert wiederum nur einen Bruchteil dieser Minderheit, meint Michael Sikora, und es zeigt auch nur Ausschnit
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Desertion gehörte in den Heeren des 18. Jahrhunderts zur Normalität und trat gelegentlich sogar massenweise auf. Das wurde bisher pauschal mit der Zwangsrekrutierung oder mit moralischen Mängeln der Rekruten erklärt, ist aber kaum erforscht worden. Waren die Armeen am Ende gar nicht die großen Motoren einer allgemeinen Disziplinierung, für die sie immer gehalten wurden? Was bedeutete die Desertion in einer Zeit, in der viele Fürsten immer mehr Menschen für ihre Kriege mobilisiert haben? -- Diese Fragen stehen im Mittelpunkt der Untersuchung, die im Sinne einer "New Military History" die strukturellen Probleme und Widersprüche des Heerwesens im Spannungsfeld zwischen Fürstenstaatlichkeit und Bevölkerung beleuchtet. Das Buch entfaltet zunächst die konkreten Auswirkungen der Desertion. Die Erörterung der Hintergründe geht sodann schrittweise von den alltäglichen Lebensbedingungen und den organisatorischen Mängeln der Heere zu den mutmaßlichen Motivationen der Soldaten voran. -- Dabei wird deutlich, wie nachhaltig die Desertion das Ideal funktionaler Disziplin tatsächlich in Frage stellte. In vielen Fällen war sie sogar selbst Folge der mitunter rigorosen Disziplinierung. Der Kampf gegen die Desertion weist überdies darauf hin, daß die innere Überwachung fortschritt und Desertion auch Verdrängung und Marginalisierung soldatischen Protests bedeutete. Die Aushebung der Soldaten und die Verfolgung der Deserteure ging zudem mit einer zunehmenden Kontrolle über die Bevölkerung einher. Im Zuge dieser Entwicklung zeichnete sich bereits der grundlegende Wandel vom ungebundenen Söldner zum dienstverpflichteten Untertan ab
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The significant changes in early modern German marriage practices included many unions that violated some taboo. That taboo could be theological and involve the marriage of monks and nuns, or refer to social misalliances as when commoners and princes (or princesses) wed. Equally transgressive were unions that crossed religious boundaries, such as marriages between Catholics and Protestants, those that violated ethnic or racial barriers, and those that broke kin-related rules. Taking as a point of departure Martin Luther's redefinition of marriage, the contributors to this volume spin out the multiple ways that the Reformers' attempts to simplify and clarify marriage affected education, philosophy, literature, high politics, diplomacy, and law. Ranging from the Reformation, through the ages of confessionalization, to the Enlightenment, Mixed Matches addresses the historical complexity of the socio-cultural institution of marriage
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