Theorie zwischen Kritik und Praxis: Jürgen Habermas und die Frankfurter Schule
In: Problemata 37
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In: Problemata 37
In: Diskurs und Dezision: politische Vernunft in der wissenschaftlich-technischen Zivilisation ; Hermann Lübbe in der Diskussion, S. 271-284
Der Autor fragt, wieso die Religion ihre Aufhebung durch die Aufklärung überstehen konnte, da es doch Intention der Aufklärung war, die unverwirklichte Selbstverwirklichung des Menschen aufzuheben. Es wird davon ausgegangen, daß eine funktionalistische Religionsinterpretation (Lübbe: Religion als Kontingenzbewältigung) die Lösung der Wahrheitsfrage voraussetzt, d.h. daß Religion als innerweltliches Phänomen zu begreifen ist. Die Frage lautet dann: "Wozu ist Religion gut, wenn sie schon nicht wahr ist?" In einem "Ultrakurzdurchgang" durch die Geschichte der Neuzeit wird ausgehend von dieser Frage die These von der Kontingenzbewältigung mittels Religion erörtert. So wird u.a. verdeutlicht, daß das politische System gegen den Wahrheitsanspruch der Religionen den Toleranzgedanken durchgesetzt hat, daß Religionen die Zufälligkeit individueller Existenz bewältigen, indem sie das Unverfügbare in Sinn uminterpretieren. Der Autor stimmt zwar in weiten Teilen Lübbes funktionalistischer Deutung der Religion zu, widerspricht jedoch Lübbes Behauptung, es gebe keine Alternative zur religiösen Kontingenzbewältigung. (ICD)
In: Aus Politik und Zeitgeschichte: APuZ, Band 31, Heft 50, S. 41-60
ISSN: 0479-611X
In: Aus Politik und Zeitgeschichte: APuZ, Heft B 50, S. 41-60
ISSN: 0479-611X
"Die Kritische Theorie der 'Frankfurter Schule' der Sozialphilosophie hat zur Zeit ihres größten öffentlichen Erfolges eine breite Diskussion in der Philosophie ausgelöst und zum Teil entscheidenden Widerspruch und Kritik erfahren. Auch die vorliegende Würdigung des Wirkens der Frankfurter Schule ist primär kritisch. Es wäre jedoch grundfalsch, wenn dadurch der Eindruck entstünde, die Kritische Theorie sei ihrer 'Falschheit' überführt worden und als Theorie gescheitert. Die Kritische Theorie hat verdienstvoll die sehr diskussionsbedürftigen Themen normativer Sozialphilosophie aufgegriffen - sie hat sich manchmal als normative Sozialwissenschaft mißverstanden. Die gegenwärtige Diskussion über die Begründung von Normen, das Schlagwort vom Primat der praktischen Philosophie geben eindrücklich Zeugnis davon, daß die Absicht und Aufgabe einer kritischen sozialphilosophischen Gesellschaftstheorie, das philosophische Problem der vernünftigen Beurteilung unserer praktischen Handlungsziele zum Gegenstand denkerischer Anstrengung zu machen, auch von den Kontrahenten der Frankfurter Schule nicht mehr nur als legitime Aufgabenstellung der Philosophie anerkannt, sondern darüber hinaus zum Gegenstand eigener theoretischer Bemühungen gemacht worden ist. So hat die Frankfurter Schule gerade durch den Widerspruch, den sie ausgelöst hat, die philosophische Diskussion in der Bundesrepublik maßgeblich beeinflußt." (Autorenreferat)