In many countries, the number of people working beyond pension age is increasing. This volume investigates this trend in seven different countries, examining the contexts of this development and the consequences of the shifting relationship between work and retirement
Zugriffsoptionen:
Die folgenden Links führen aus den jeweiligen lokalen Bibliotheken zum Volltext:
Abstract Social policies structure individual life courses, cushion individual life course risks, and provide normative orientation. The paper brings together literature from life course sociology and welfare state research in order to provide an updated systematisation of the relationship between individual life courses and social policies. The modern life course regime and its welfare regulation are described as centred around individual actors, and as part and parcel of modernisation processes and the institutional arrangement mediating between the modern (democratic) state and the capitalist economy. Furthermore, the paper discusses these structural roots of life course policies, their resulting characteristics and their normativity. Key aspects in this are individualisation and its limits, the multilevel implementation of social policies and their life course effects with regard to inequalities.
Abstract Der Beitrag untersucht vergleichend für Deutschland und Großbritannien auf Basis des Deutschen Alterssurveys und der English Longitudinal Study of Ageing, worin sich erwerbstätige Rentner/ -innen von anderen Älteren unterscheiden. In der empirischen Analyse wird besonderes Augenmerk auf die sozio-ökonomische Position der arbeitenden Älteren und die Unterschiede zwischen Deutschland und England gerichtet. Deskriptiv geigen sich deutlich positive Zusammenhänge zwischen Erwerbstätigkeit jenseits der Rentengrenze und Geschlecht, besserer Gesundheit, höherer Bildung und höheren Haushaltsschulden. Zudem sind Personen, die früher in höheren Dienstklassen sowie als kleinere Selbstständige und Freiberufler tätig waren, noch häufiger erwerbstätig als andere. In der multivariaten Betrachtung geigen sich hinsichtlich Bildung und Klasse deutlichere Unterschiede zwischen den Ländern. Bei Kontrolle anderer Einflüsse treten in England zudem positive Effekte für Personen aus den am wenigsten privilegierten Klassen auf, was auf eine größere Relevanz niedriger Einkommen für Erwerbstätigkeit schließen lässt. Der Beitrag endet mit einer Diskussion der Befunde, ihres Zusammenhangs mit institutionellen Unterschieden sowie ihrer sozialpolitischen Relevanz.
Concepts of retirement and related moral arguments play an important role in debates around pension reform. What retirement is - or should be - varies according to the surrounding welfare culture and an actor's general interests and beliefs. In this paper, we study the meaning that specific collective actors in Germany and the UK attribute to retirement, and their evaluation of post-retirement work, which is an exception to 'normal' retirement. For this purpose, we examine interviews with experts from unions, employer federations and relevant non-profit organisations which have been conducted in the context of a wider comparative project. Additionally, we draw on policy documents by the same actors. Our analysis of the interviews and the documents reveals similar retirement concepts among the same kinds of actors across countries: trade unions and at least some non-profit organisations advocate retirement as a social right and as a distinct (ideally work-free) phase of life. In contrast, employers have a less substantial concept of retirement. At the same time, when morally justifying what retirement should be in their view, the actors refer to ideas that establish a connection to the specific welfare culture surrounding them.
Concepts of retirement and related moral arguments play an important role in debates around pension reform. What retirement is - or should be - varies according to the surrounding welfare culture and an actor's general interests and beliefs. In this paper, we study the meaning that specific collective actors in Germany and the UK attribute to retirement, and their evaluation of post-retirement work, which is an exception to 'normal' retirement. For this purpose, we examine interviews with experts from unions, employer federations and relevant non-profit organisations which have been conducted in the context of a wider comparative project. Additionally, we draw on policy documents by the same actors. Our analysis of the interviews and the documents reveals similar retirement concepts among the same kinds of actors across countries: trade unions and at least some non-profit organisations advocate retirement as a social right and as a distinct (ideally work-free) phase of life. In contrast, employers have a less substantial concept of retirement. At the same time, when morally justifying what retirement should be in their view, the actors refer to ideas that establish a connection to the specific welfare culture surrounding them. ; In Debatten um Rentenreformen spielen Vorstellungen darüber, was die Lebensphase des Ruhestands ist oder sein sollte, und darauf bezogene moralische Argumente eine wichtige Rolle. Diese Vorstellungen sind zum einen von der jeweiligen Wohlfahrtskultur geprägt, zum anderen hängen sie eng mit den Interessen und Ansichten der an den Debatten beteiligten Akteure zusammen. In diesem Arbeitspapier untersuchen wir die Bedeutung, die bestimmte kollektive Akteure in Deutschland und Großbritannien dem Ruhestand als Lebensphase zuschreiben, sowie ihre Bewertung von bezahlter Arbeit jenseits der Rentengrenze, die eine Ausnahme vom 'normalen' Ruhestand darstellt. Zu diesem Zweck analysieren wir Interviews mit Experten von Gewerkschaften, Arbeitgeberverbänden und von in diesem Feld relevanten gemeinnützigen Organisationen. Neben den Interviews, die im Rahmen eines größeren vergleichenden Projekts geführt wurden, werden außerdem politische Dokumente (insbesondere Positionspapiere) der gleichen Organisationen einbezogen. Unsere Analyse der Interviews und Dokumente zeigt, dass vergleichbare Akteure in verschiedenen Ländern auch ähnliche Ruhestandskonzepte vertreten: Gewerkschaften und zumindest einige der betrachteten gemeinnützigen Organisationen sprechen sich für Ruhestand als soziales Recht und als eine klar abgegrenzte, idealerweise arbeitsfreie Lebensphase aus. Im Gegensatz dazu vertreten Arbeitgeberverbände ein weniger gehaltvolles Ruhestandskonzept. Gleichzeitig beziehen sich alle Akteure auf Ideen, die Teil der jeweiligen Wohlfahrtskultur sind, wenn sie moralisch rechtfertigen, was der Ruhestand in ihren Augen sein sollte.
"Der Artikel untersucht und vergleicht die Gründe für Erwerbstätigkeit jenseits der Rentengrenze aus der subjektiven Perspektive von arbeitenden Rentnerinnen und Rentnern sowie von Expertinnen und Experten, die sozialpolitische Akteure vertreten. Grundlage sind in Deutschland und Großbritannien geführte qualitative Interviews. Arbeitende Ältere schildern eine Vielzahl von Gründen für ihre Tätigkeit, besonders Freude an der Arbeit und soziale Kontakte. Finanzielle Motive fürs Arbeiten sind vielfältig und lassen sich nicht auf finanzielle Not reduzieren. Insgesamt überwiegt die positive Erfahrung der Tätigkeit vor dem Hintergrund des entpflichteten Ruhestands, der durch die Erwerbstätigkeit aktiv gestaltet wird. Die Expertinnen und Experten ordnen die von ihnen ausgemachten vielfältigen Gründe für Arbeit im Rentenalter, dichotomisieren sie teilweise (in Zwang oder Wahl) und quantifizieren ihr Vorkommen. Dies ist die Grundlage für ihre Wertungen und politischen Folgerungen. Wir diskutieren die Unterschiede zwischen den Perspektiven der arbeitenden Älteren und der Fachleute im Kontext der institutionellen Formierung von Handlungsspielräumen, der Deutung individuellen Handelns in individualisierten Gesellschaften und der an Aktivierung orientierten Neuverhandlung der Lebensphase Alter. Erwerbstätigkeit im Rentenalter wird bisher kaum als Zwang und Folge eingeschränkter finanzieller Handlungsspielräume erfahren. Die durch die Fachleute vorgenommene Gleichsetzung von finanziellen Motiven und Notwendigkeit des Arbeitens findet sich in den Sichtweisen der Älteren kaum. Gleichzeitig übersehen die Fachleute Handlungseinschränkungen der Älteren, die diese in Hinblick auf ihre Arbeitsgelegenheiten ausmachen. Sowohl in den Deutungen der Fachleute als auch in denen der arbeitenden Älteren schlagen sich auf Aktivierung zielende Neudeutungen des Ruhestands nieder, die neue soziale Ungleichheiten mit sich bringen könnten." (Autorenreferat)
In: Sozialer Wandel in ländlichen Räumen: Theorie - Empirie - politische Strategien ; Beiträge der Sektionstagung vom 19. bis 21. Juni 2003 in Rostock, S. 13-31
Der Beitrag diskutiert am Beispiel einer empirischen Untersuchung zu Lebenszusammenhängen älterer Menschen Stadt-Land-Unterschiede. Anhand der Daten der ersten Befragung des Alterssurvey 2000 lässt sich weder die Angleichungsthese noch die Niveauthese pauschal bestätigen. Ansätze, die von einer Dichotomie von Stadt und Land ausgehen, also praktisch zwei scharf geschiedene Subkulturen annehmen, gelten damit als weitgehend überholt. Bipolare und grob typisierende Annahmen müssen zugunsten differenzierterer und mehrdimensionaler Darstellungen aufgegeben werden, aber relevante Unterschiede zwischen Stadt und Land gibt es weiterhin. Die vorliegende getrennte Betrachtung von Stadt und Land in Ost- und Westdeutschland zeigt einige der Differenzen auf, etwa hinsichtlich Einkommen, Vermögen und Wohneigentum. Diese sind auch nicht durchweg als Benachteiligungen oder Verspätungen des Landes gegenüber der Stadt interpretierbar, wie das Beispiel der Anteile der Wohneigentümer verdeutlicht. In vielen dieser Bereiche sind aber heute die Unterschiede zwischen Ost und West größer als jene zwischen Stadt und Land, und rurale Regionen im Osten sind in mancher Hinsicht doppelt benachteiligt.(ICA2)
The paper investigates paid work beyond retirement age in Germany and the UK. This comprises a combination of work, payments from a pension (or several pensions) and old age which is counter to the assumed finality of retirement and the corresponding standardised passage from end of work into retirement and receipt of a pension. Paid work beyond retirement has not only become more frequent in the last decade, but is also part of heated policy debates on pension reform. The paper first gives a comprehensive literature review, presenting empirical results, conceptual differentiations and theoretical approaches to post-retirement work from previous studies. A heuristic model summarises the most important individual and structural influences on post-retirement work. Thereafter, the most important features of the pension systems and labour markets in Germany and in the UK are outlined. In terms of institutional settings, the countries represent opposing cases whose comparison helps to better understand the institutional factors shaping employment beyond retirement age. In the second half of the paper, data from the German Ageing Survey (DEAS) and the English Longitudinal Study of Ageing (ELSA) serve to empirically describe paid work beyond retirement age. In addition to the demographic and regional distribution of postretirement work, particular attention is paid to the socio-economic status of people working past retirement, in comparison to those who do not work. Other important areas studied are non-paid activities of post-retirement workers, their health and living arrangements as well as their life satisfaction and subjective reasons for employment. On the one hand, the results of the empirical description confirm the privileged situation of many post-retirement workers who, for example, tend to be more highly educated and have better health than their non-working counterparts. On the other hand, some post-retirement workers work for financial reasons and in the low-paid service sector. There are some indications that the latter group, who experience post-retirement work more often as a burden, or at least in a more ambivalent way, is larger in the UK than in Germany, mainly for institutional and structural reasons.
In den letzten Jahrzehnten gab es Erfolge in der Bekämpfung von Ungleichheiten zwischen Männern und Frauen. Gleichzeitig verringern sich diese Ungleichheiten nur langsam. Die Autor_innen diskutieren die (wohlfahrts-)staatliche Regulierung von Geschlechterverhältnissen. Neben konzeptionellen Überlegungen stehen dabei quantitative und qualitative Befunde zu erwerbsbezogenen, wohlfahrtsstaatlichen und anderen Ungleichheiten im Mittelpunkt. Zudem werden geschlechterbezogene Einstellungen und Orientierungen analysiert. Auf diese Weise entsteht ein facettenreiches Bild der Fortschritte und Beharrungstendenzen im Bereich der Geschlechterungleichheiten sowie ihrer Ursachen und Folgen. https://creativecommons.org/licenses/by-nc-nd/4.0/
In den letzten Jahrzehnten gab es Erfolge in der Bekämpfung von Ungleichheiten zwischen Männern und Frauen. Gleichzeitig verringern sich diese Ungleichheiten nur langsam. Die Autor_innen diskutieren die (wohlfahrts-)staatliche Regulierung von Geschlechterverhältnissen. Neben konzeptionellen Überlegungen stehen dabei quantitative sowie qualitative Befunde zu erwerbsbezogenen, wohlfahrtsstaatlichen und anderen Ungleichheiten im Mittelpunkt. Zudem werden geschlechterbezogene Einstellungen und Orientierungen analysiert. Auf diese Weise entsteht ein facettenreiches Bild der Fortschritte und Beharrungstendenzen im Bereich der Geschlechterungleichheiten sowie der Forschung zu ihren Ursachen und Folgen.