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Das Thema "Pflege" ist immer wieder im Mittelpunkt der fachlichen und politischen Diskussionen, wobei meist negative Schlagzeilen im Vordergrund stehen. Dabei fehlt es häufig an praxisnahen Vorschlägen, diese Situation zu verbessern. Der Sammelband, der auf der am 06. Dezember 2002 in München durchgeführten Praxistagung "Lernfeld Altenpflege" beruht, gibt vielfältige Anregungen, wie es durch die konkrete Umsetzung unterschiedlicher theoretischer Ansätze und Konzeptionen in die Praxis zu einer Förderung von Interaktionsarbeit in der Altenpflege und damit zu einer Steigerung der Qualität der Dienstleistung "Pflege" kommen kann. Ein weiterer Themenschwerpunkt liegt explizit bei den Herausforderungen an die Altenpflege, die durch die zukünftigen demographischen Veränderungen und speziell durch die künftig schnell wachsende Zahl älterer Migranten hervorgerufen werden

Der Aufsatz beleuchtet unter Rückgriff auf empirisches Datenmaterial das Verhältnis von professionellen sozialen Dienstleistungen und ehrenamtlichem Engagement und die daraus resultierenden Auswirkungen für die Integration von Frauen in den Arbeitsmarkt der Bundesrepublik Deutschland. In einem ersten Schritt wird die Entwicklung der Frauenerwerbstätigkeit im Allgemeinen sowie insbesondere im sozialen Dienstleistungsbereich nachgezeichnet. Im Anschluss erfolgt eine Analyse der Relation zwischen bezahlten und unbezahlten Dienstleistungen in der Freien Wohlfahrtspflege, der Gesamtheit aller auf gemeinnütziger Grundlage und in organisierter Form erfolgenden sozialen Hilfen und Selbsthilfeleistungen. Vor dem Hintergrund der "These von der Auflösung traditioneller Milieus und schichtspezifischer Mechanismen" wird der Frage nachgegangen, welche Auswirkungen diese gesellschaftlichen Umbrüche und Neuorientierungen für das ehrenamtliche Engagement der Frauen zukünftig erwarten lassen. Hier wird deutlich, dass vornehmlich Frauen, die finanziell auf eine professionelle Erwerbsarbeit nicht angewiesen sind, Bereitschaft zu unentgeltlicher Arbeit zeigen. In einem Resümee stellt die Autorin fest: (1) die Expansion der sozialen Dienstleistungen geht mit dem Auf- und Ausbau des Sozialstaates einher, (2) soziale Dienstleistungen werden künftig noch stärker nachgefragt, (3) das ehrenamtliche Engagement orientiert sich stärker an individuellen Bedürfnissen, (4) Arbeitslose und gering Qualifizierte bieten kein zusätzliches Potential zur Lösung von Finanzproblemen des sozialen Dienstleistungsbereich. (ICG)

"Im Mittelpunkt des Beitrags steht die Frage, ob bzw. für welche Gruppen von Frauen ehrenamtliches Engagement eine 'Brücke' in den Arbeitsmarkt oder aber sogar teilweiser Ersatz für (nicht vorhandene) Erwerbsarbeit sein könnte. Dazu werden empirische Belege angeführt, die zeigen, dass eine Nichtbeachtung der geschlechts- bzw. schichtspezifischen Einflussfaktoren auf ehrenamtliches Engagement zu weiteren Diskriminierungen der Frauen auf dem Arbeitsmarkt führen kann. Denn während beispielsweise teilzeitbeschäftigte Frauen oder aber Frauen aus der Stillen Reserve - aufgrund einer häufig günstigeren sozioökonomischen Lage - ein überdurchschnittliches Engagementpotenzial aufweisen, so sind vollzeitbeschäftigte bzw. arbeitslose Frauen insbesondere auf das mit der Erwerbsarbeit verbundene Einkommen angewiesen." (Autorenreferat)

"Die 'dritte Lebensphase' ist längst zu einem eigenständigen Lebensabschnitt geworden. Mit der 'Entberuflichung' des Alters fehlt dieser jedoch der strukturierende und gesellschaftlich integrierende Einfluss der Erwerbsarbeit. Dies gilt umso mehr, als in der Vergangenheit durch die Frühverrentungsprozesse - nicht selten über den Weg der Arbeitslosigkeit - diese Tendenz unter Umständen verstärkt wurde. Im Beitrag wird daher der Frage nachgegangen, ob und inwieweit die Art und Weise des Übergangs in Rente Auswirkungen auf die gesellschaftliche Integration (z. B. in Form von ehrenamtlichem Engagement) bzw. dauerhafte Exklusion immer größerer Bevölkerungsteile hat. Dazu werden empirische Belege angeführt, die zeigen, dass für eine positive Bewältigung dieses Übergangs schon frühzeitig ansetzende Maßnahmen erforderlich wären." (Autorenreferat)

"Die 'dritte Lebensphase' ist längst zu einem eigenständigen Lebensabschnitt geworden. Mit der 'Entberuflichung' des Alters fehlt dieser jedoch der strukturierende und gesellschaftlich integrierende Einfluss der Erwerbsarbeit. Dies gilt umso mehr, als in der Vergangenheit durch die Frühverrentungsprozesse - nicht selten über den Weg der Arbeitslosigkeit - diese Tendenz unter Umständen verstärkt wurde. Im Beitrag wird daher der Frage nachgegangen, ob und inwieweit die Art und Weise des Übergangs in Rente Auswirkungen auf die gesellschaftliche Integration (z.B. in Form von ehrenamtlichen Engagement) bzw. dauerhafte Exklusion immer größerer Bevölkerungsteile hat. Dazu werden empirische Belege angeführt, die zeigen, dass für eine positive Bewältigung dieses Übergangs schon frühzeitig ansetzende Maßnahmen erforderlich wären." (Autorenreferat, IAB-Doku)

Der empirische Wissensstand über das Ehrenamt ist immer noch sehr gering und die Wissensdefizite sind offensichtlich größer, als es die Widersprüche zwischen Aussagen der einschlägigen Verbände und Organisationen ausweisen, von denen die einen über ein rückläufiges Engagement klagen, während die anderen gerade auf ein gestiegenes ehrenamtliches Engagement hinweisen. Die Autoren berichten aus diesem Grunde über das laufende BMBF-Projekt "Forschungsstand und Möglichkeiten zur Verbesserung von Messkonzepten der Kräfte zivilgesellschaftlichen Zusammenhalts - Ehrenamt, Gemeinsinn, Sozialkapital", das u.a. zur Klärung folgender Fragen beitragen soll: Wie ist das ehrenamtliche Engagement in bestimmten Bereichen und bei verschiedenen Gruppen verteilt? Warum entsteht und entwickelt sich dieses Engagement in einer bestimmten Weise und wie trägt es zum Funktionieren von Systemen, zur Stabilität und Dynamik der Gesellschaft bei? Welche Methoden der empirischen Sozialforschung mit welchem theoretischen/disziplinären Hintergrund sind für die Messung dieser Phänomene in konkreten Einzelbereichen und Situationen am geeignetsten? Die Autoren weisen auf die Notwendigkeit einer breiteren Einbettung des Themas Ehrenamt und Bürgerengagement hin und geben einige Beispiele für offene Fragen und empirische Probleme, die sich auf die Angaben zur Verbreitung ehrenamtlichen Engagements, die Gruppenspezifität, die Hemmnisse ehrenamtlichen Engagements sowie auf die Wirkungen und Voraussetzungen zivilgesellschaftlichen Engagements beziehen.(ICI2)

Die Verfasser legen einen Überblick über die Beiträge des Sammelbandes "Erwerbsarbeit und Erwerbsbevölkerung im Wandel" vor. Dabei stehen drei Problemkomplexe im Mittelpunkt: (1) die Auswirkungen des demographischen Wandels auf dem Arbeitsmarkt, (2) die Entwicklung von Arbeitsangebot, Erwerbsneigung und Erwerbsverhalten und die Bedeutung der Stillen Arbeitsmarktreserve und (3) Entwicklungstendenzen der Arbeitsplatzstrukturen. Vor dem Hintergrund der hierzu vorgelegten Forschungsergebnisse werden offene Forschungsfragen und weitere Forschungsperspektiven in folgenden Bereichen formuliert: (1) Leistungspotential älterer Erwerbspersonen; (2) demographisch bedingte Personalprobleme in Unternehmen; (3) Mismatch-Probleme des Arbeitsmarkts; (4) schwindende Flexibilitätsfunktion von Arbeitsmarktreserven; (5) Entkoppelung altersspezifischer Erwerbsvorstellungen und realer Erwerbsbedingungen; (6) Auswirkungen interregionaler und internationaler Mobilität. (ICE2)