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In den 30 Lebensläufen hoher und höchster SS-Führer dieses Bandes spiegelt sich ein facettenreiches Bild des elitebewussten "Ordens unter dem Totenkopf". Diese Gruppe von Männern unterschiedlicher Herkunft bekleidete in der komplexen Herrschafts-Maschinerie des NS-Systems unter Reichsführer SS Heinrich Himmler hohe Positionen. Die alphabetisch geordneten, von Historikern internationaler Herkunft und Kompetenz verfassten Lebensläufe (u.a. von dem Bach-Zelewski, Best, Eichmann, Hausser, Heydich, Himmler, Höss, Kaltenbrunner, Müller, Pohl, Schellenberg, Wolff) ergeben auf wenigen Seiten nur ein äußeres Bild der jeweiligen Lebensstationen samt bibliographischen Hinweisen, kaum aber Auskunft über Motivationen und Mentalitäten: Keine biografischen Essays also, aber als "Who's Who" der SS-Elite vermitteln sie auf sachliche Weise nützliche Informationen. (2 A) (Friedrich Andrae)

Um die Frage nach Modernisierungstendenzen im Nationalsozialismus zu beantworten, werden in dem Beitrag nationalsozialistische Quellen untersucht, in denen die Zukunftsplanung der Nationalsozialisten dokumentiert ist. Die Zukunftsvisionen des Nationalsozialismus, wie sie Ley und Hitler für das Nachkriegsdeutschland vorschwebten, werden nachgezeichnet, um dann zu fragen, inwiefern es berechtigt ist, diese nie verwirklichten Visionen als modern zu bezeichnen. Es geht um folgende Ziele: (1) Vollbeschäftigung; (2) die Entwicklung eines gerechten Lohnsystems; (3) die Steigerung des Leistungsniveaus; (4) die Einführung eines umfassenden Systems der Sozialversicherung. Bei der Analyse dieser vier Bereiche werden mehrere Elemente identifiziert, die sofort als modern, sogar als fortschrittlich zu erkennen sind. Vor diesem Hintergrund werden die zahllosen Definitionen von Modernisierung problematisiert, die z.B. Demokratie als Voraussetzung für Modernität sehen. Es wird deutlich, daß die Nationalsozialisten zwar in vieler Hinsicht modern waren, jedoch innerhalb eines innenpolitischen und außenpolitischen Rahmens, der als rückständig erscheint. Insgesamt, so lautet das Ergebnis, muß das NS-Regime wohl als modern bezeichnet werden. (ICA)

Im Jahre 1919 befanden sich in Europa etwa 10,2 Millionen Menschen deutscher Herkunft außerhalb der Grenzen des Deutschen Reiches. Die daraus erwachsene Lage wurde Grundlage für eine zunehmende Anfälligkeit der Auslandsdeutschen für eine völkische Ideologie, die Nationalsozialisten, Traditionalisten und Auslandsdeutsche miteinander verbinden sollte. Diese Verbindung wird exemplarisch sichtbar gemacht am Beispiel von Albrecht Haushofer, dem Sohn des "Geopolitikers" Karl Haushofers. Albrecht Haushofer gilt als Beispiel eines Traditionalisten, der kein Nationalsozialist war, der aber gleichzeitig viele Aspekte mit der völkischen Ideologie des Nationalsozialismus gemeinsam hatte. Am Beispiel seiner Person werden die politischen Positionen der Auslandsdeutschen demonstriert und wie der Versuch des konservativen Widerstandes durch Kollaboration zur Selbsttäuschung und zum Scheitern führen mußte. (RG)

von Ronald M. Smelser ; Volltext // Exemplar mit der Signatur: München, Bayerische Staatsbibliothek -- Z 58.101,I-36