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"Wo andere weggucken, schaut der Soziologe Wolfgang Sofsky hin. Er vertieft sich regelrecht in Bilder der Gewalt - von der Höhlenmalerei von Lascaux bis hin zu Fotografien aus dem Tschetschenienkrieg. Mit dem Begriff "Todesarten" hat er seine Betrachtungen überschrieben. "Todesarten" ist ein Buch von erlesener Sprache und eine haptische Verführung. Die genaue Lektüre jedoch erweist sich als ein anspruchsvolles, ernsthaftes Exerzitium. Angefangen bei den Höhlenmalereien von Lascaux über Stefan Lochners "Apostelmartyrien" und Goyas "Duell" bis zu Francis Bacons "Triptychon Mai - Juni 1973" und Fotografien Paul Lowes aus dem Tschetschenienkrieg entschlüsselt Wolfgang Sofsky bildliche Darstellungen äußerster Gewalt... Die Textoberfläche von "Todesarten" erscheint bei aller stilistischen Bravour oft kalkuliert kühl, geradezu ausgenüchtert, zielt auf ruhige Erkenntnis. Darunter aber vibriert ein enormer, existenzieller Schmerz. "Nicht einmal der Atem des Todes erlöst die Kreatur aus ihrer Verlorenheit, ihrer Verlassenheit", schreibt Sofsky am Ende seiner Analyse von Eugéne Delacroixs "Löwenjagd" - eine Sentenz, die zum Leitmotiv des ganzen Werks taugen würde. Bei allen objektiven Erkenntnissen, die "Todesarten" vermittelt, ist es ein sehr persönlich gefärbtes Buch, dem ein ausgesprochen dunkles Welt- und Menschenbild zugrunde liegt. Nicht selten wünscht man sich, Sofsky hätte Todesarten mit Lebensarten vermischt" (dradio.de). Platz 8 der NDR-Sachbuchbestenliste Februar 2012
Verlagsinfo: Die meisten Übeltaten des Menschen entspringen nicht gezielter Willkür und Bosheit, sondern weithin verbreiteten Unsitten und Lastern. Wolfgang Sofsky erkundet in seinem neuen Buch das Spektrum unmoralischer Haltungen. Präzise seziert er die Schattenseiten der menschlichen Natur und ihre Bedeutung für Politik und Gesellschaft.
Sicherheit ist das Grundproblem der menschlichen Gattung. So zahlreich die Gefahren, mit denen die Menschen konfrontiert sind, so vielfältig sind die praktischen Vorkehrungen - und doch bleibt restlose Sicherheit eine Illusion. Mit welchen Bedrohungen und Risiken menschliche Gesellschaften zu tun haben und welche Strategien sie dagegen einsetzen, zeichnet Wolfgang Sofsky mit der ihm eigenen Klarsicht und Prägnanz nach. Sein Essay führt von der emotionalen Bedeutung alltäglicher Unsicherheiten über soziale Gefahren, wirtschaftliche Marktrisiken und staatliche Sicherheitsgarantien bis zu den neuen Kriegsszenarien. Er handelt nicht nur vom Umgang mit den Gefahren und deren institutioneller Einhegung, sondern auch von dem hohen Preis, der für eine Politik umfassender Sicherheit zu entrichten ist. Das Buch liefert einen scharfsinnigen Beitrag zum Verständnis aktueller Konflikte und plädiert entschieden für die Verteidigung der Freiheit gegenüber staatlicher Fürsorge und Vorsorge. - I. KatastrophenWellen - Explosionen - 9/11 - Das Verhängnis - Der Wille zur NormalitätII. Gefahren, WagnisseRisiko und Verantwortung - Normale GefahrenIII. Kalkulation und VerleugnungGlück oder Pech - Unwahrscheinliches UnglückIV. Angst, Mut und RisikolustAlarmstimmung - Lob der Courage - Kultur der Ängstlichkeit - Nischen des WagemutsV. VersicherungsgesellschaftGeld gegen Sicherheit - Schuld und Schaden - Das Elend der SozialkassenVII. RisikowirtschaftMarkt und Konkurrenz - Arbeitsmarkt - Wechselfälle des Bankgeschäfts - Auf glattem Parkett - Geld und CharakterVIII. SicherheitsstaatHerrschaft und Sicherheit - Staatsgewalt - Rechtssicherheit? - Machträume - Polizei - Der totale Sozialstaat - Ende des Staates?IX. KriegsgefahrenGefühle, Kalküle - Krieg der Soldaten - Kriegsrecht - Der totale KriegX. TerrorSchauplätze, Motive - Vom Terrorismus zum Terrorkrieg - Herren des Schreckens - Heckenschützen, Geiselnehmer - Selbstmordattentäter - Die Schwäche des Starken - Siege des SchwachenXI. Frieden und SicherheitGleichgewicht der Destruktivkräfte - Der Kalte Krieg - Hegemonie - Das Weltreich - Beschleunigte Staatsbildung?XII. Freiheit oder SicherheitNegative Freiheit - Ausnahmezustand - Gefahren der Vorsorge - Totaler Terror
"Das erste, was im Krieg auf der Strecke bleibt, ist nicht die Wahrheit, sondern die Illusion." (Wolfgang Sofsky) Der Krieg gegen die irakische Despotie markiert einen Wendepunkt in der jüngsten Geschichte der Macht. Er spaltete Europa, das westliche Bündnis und die Vereinten Nationen. Auf der Strecke blieben nicht nur die Institutionen der internationalen Politik, sondern auch die Illusionen vom Ende der Machtpolitik.Wolfgang Sofsky analysiert in seinem Journal eines Beobachters die wichtigsten Stationen des Krieges. Er legt die allgemeinen Strukturen der Macht frei, die den Mechanismus der Bündnispolitik, der Despotie und Hegemonie, des Protestes und des Gerüchts. Er zeichnet die Taktiken einer politischen Kriegsführung nach, die mit neuen Präzisionswaffen die Zivilbevölkerung und ihre heiligen Stätten weitgehend verschonte. Und er geht der Frage nach, wie man einen Krieg führt, den man unmöglich gewinnen kann, wie man eine Stadt erobert, ohne in einen langwierigen Häuserkampf zu geraten.
World Affairs Online
In: Polis 15
In: Beiträge zur sozialwissenschaftlichen Forschung
A. Ansätze Einer Soziologischen Grundlagentheorie -- 1. Handlungstheorie und Wissenssoziologie (Alfred SCHÜTZ) -- 2. Ethnomethodologie -- 3. Universalpragmatik (Jürgen HABERMAS) -- 4. Rückblick: Das Problem sozialer Ordnung als Erfahrungs- und Handlungsproblem -- B. Erfahrung und Interaktion -- 1. Soziale Erfahrung -- 2. Die kognitive Struktur der Situation -- 3. Die soziale Struktur der Situation und die Typen sozialen Handelns -- 4. Epilog -- Literatur.
In: Marxismus-Bibliothek 15
In: Welche Freiheit: Plädoyers für eine offene Gesellschaft, S. 40-61
Der Verfasser knüpft seine essayistischen Überlegungen an Kafkas "Bericht für eine Akademie", in dem eine Affe seine Humanisierung mit dem Verlust der ursprünglichen Freiheit bezahlt. Für den Verfasser besteht das höchste Freiheitsrecht darin, Ruhe zu finden vor Nachbarn, Moralaposteln und Meinungsmachern. Freiheit ist für ihn wertfrei - sie eröffnet Chancen zum Guten wie zum Bösen. Auch in den demokratischen Systemen des Westens sind Freiheitsräume unter dem Banner der Fürsorge und Vorsorge immer enger geworden. Nicht mehr Willkür und Gewalt engen den Bürger ein, sondern Recht, Fürsorge und Observation. Freiheit ist für den Verfasser "ganz und gar negativ", so ist immer die Freiheit von etwas. (ICE2)
In: Fischer 13427
In: Geschichte
In: Die Zeit des Nationalsozialismus
In: Gewalt - interdisziplinär, S. 173-184
Der Aufsatz befasst sich (kritisch) mit der vielseitigen Erforschung und Erklärung von Gewaltprozessen. Geleitet von der Vorstellungskraft, erfindet der Mensch immerzu neue Gewaltformen, ist er zu einer Gewaltentgrenzung fähig. Es liegt aber keineswegs an der vermeintlichen Wolfsnatur der Gattung Mensch, dass die Gewalt kein Ende findet. Schließlich handelt es sich bei dem Gewaltphänomen nicht nur um Aggressivität und Angriffslust, sondern auch um Gehorsam und Kalkulation. In diesem Zusammenhang wird auch die Annahme zurückgewiesen, dass die Täter mancher Gräueltaten von besonders fanatischer Überzeugung oder intensiven Impulsen getrieben worden sein. Diese Intuition widerspricht der puren Logik, da Menschen aus ein und demselben Motiv ganz verschieden Verhaltensweisen an den Tag legen. Das Spektrum der vermeintlichen Ursachen ist vielschichtig und reicht von sozialer Deprivation, ethnischen Gegensätzen und Gruppenzwang bis zur Depression. Nach Ansicht des Autors kann der eine oder andere Tatbestand die jeweiligen Tatumstände beeinflussen. Wie aber beeinflussen die Umstände die Tat? Je höher die Erklärung ansetzt, desto kleiner erscheinen die beunruhigenden Tatsachen. In diesem Zusammenhang wird darauf hingewiesen, dass trotz der Einzeltaten Gewalt in den allermeisten Fällen ein sozialer Prozess ist. Die vordringlichste Aufgabe ihrer Erforschung ist daher nicht die Ermittlung vermeintlicher Ursachen, sondern die anthropologisch-strukturalistische Deskription des Gewaltprozesses selbst. Geleitet wird diese Betrachtungsweise durch die Fragen 'Was fördert den Gebrauch der Freiheit zur Gewalt?', 'Wie geschieht die Überschreitung der Grenze?', 'Wie entfaltet sich Gewalt in den sozialen Wechselwirkungen?' und 'Wie verwandelt der Gewaltprozess Menschen in Täter?'. Als geeignete Untersuchungsgegenstände nennt der Verfasser das soziale Verfahren des Rituals, den Befehl im Kontext eines hierarchischen Sozialsystems, den Aktionsmodus des Fanals, die Habitualisierung der Gewalt, die demonstrative Gewalt, die Bedeutung des Feuers als Waffe des Mobs sowie die Person des Exzesstäters. (ICG2)