"Während die Bürgermeister ... die Auswirkungen der 1972 durchgeführten Gemeindestrukturreform fast durchwegs positiv beurteilen, spricht sich ein erheblicher Teil der Bevölkerung in den untersuchten Gemeinden ... nach wie vor gegen die Zusammenlegung aus". (Aus der autorisierten Zusammenfassung) (GW)
Nach einer Serie von zum Teil spektakulären Wahlerfolgen mußte die ÖVP bei der Kärntner Landtagswahl empfindliche Stimmeneinbußen hinnehmen. Die FPÖ mit ihrem Spitzenkandidaten Jörg Haider konnte auf Kosten beider Großparteien starke Stimmengewinne erzielen. (GW)
Der Beachtungsvorsprung der Regierung gegenüber der Opposition verwandelt sich oft in einen Nachrichtenmalus, weil das Medieninteresse hauptsächlich auf parteiinterne Konflikte, Kabinettskrisen u. ä. zielt. Während aber den Medien beim "Warmhalten" von Themen eine bedeutende Rolle zukommt, werden neue Themen fast ausschließlich von Politikern bzw. Parteien initiiert. (GW)
In diesem Beitrag werden empirische Ergebnisse zum Einfluß der Medien auf die politische Meinungsbildung vorgestellt. Die Ergebnisse beziehen sich im wesentlichen auf Österreich. Als erstes wird untersucht, ob die Regierung einen Beachtungsvorsprung in den Medien nutzen kann. Dazu wird festgestellt, daß durch "negative Publizität" der Beachtungsvorsprung der Regierung häufig vom Bonus zum Malus wird. Weiterhin wird die "agenda setting"-Funktion der Medien und Parteien untersucht, also wer die Themen der politischen Diskussion "macht". Auf Basis einer Inhaltsanalyse wird eine differenzierte Stellungnahme zu den unterschiedlichen "agenda-setting"-Thesen eingenommen. So wird u. a. festgestellt, daß die von der Bevölkerung wahrgenommenen Thesen von den tatsächlich am häufigsten und intensivsten behandelten Themen des Wahlkampfes zum Teil erheblich abweichen. Abschließend wird die These von Noelle-Neumann diskutiert, wonach das Fernsehen das politische Meinungsklima zugunsten der Regierung beeinflußt. (GF)
Eine Inhaltsanalyse der Wahlkampfberichterstattung soll Erkenntnisse über den "Nachrichtenbonus" der Regierung gegenüber der Opposition in Fernsehen und Tagespresse bringen, über mögliche Veränderungen im Verhältnis beider Seiten in der Medienpräsenz während des Wahlkampfes, über die "agenda setting function" - Politik oder Medien -, über eine mediengerechte Aufbereitung von Nachrichten für die Massenmedien und über unterschiedliche Themenpräferenzen von Parteien und Politikern. (GW)
Der Beitrag zum Parteiensystem Österreichs betrachtet die aktuellen Herausforderungen an die Volksparteien SPÖ, ÖVP) und neuen politischen Akteure (Grüne, FPÖ). Dazu gehören: (1) rasante Veränderungen auf dem Wählermarkt und fortschreitende organisatorische Desintegration der traditionellen Parteiapparate, (2) Entstehung neuer gesellschaftliche und politischer Spannungslinien, (3) Entkopplung von Parteien und organisierten Interessenvertretungen, (4) Mediatisierung der Politik und (5) Einschränkung nationalstaatlicher Handlungsspielräume durch Globalisierung und europäischen Integrationsprozess. Als Antworten auf die veränderten Rahmenbedingungen lassen sich zwei Parteiformen beobachten: (1) Die 'Für-jede(n)-etwas-Partei' weitet die Grundprinzipien der Volkspartei aus, indem sie möglichst alle gesellschaftlichen Gruppen, Anliegen und Strömungen bedienen möchte und organisatorisch zu einer Art Dienstleistungsbetrieb tendiert. (2) Die 'Virtuelle Medien-(Star)-Partei' stellt die vollständige Anpassung an die Vorgaben des Mediensystems dar. Vor diesem Hintergrund werden abschließend die Aufgaben einer modernen Volkspartei skizziert, und zwar (1) die politische Führung in einer differenzierten Gesellschaft, (2) die politische Selbstbehauptung in einer Mediengesellschaft sowie (3) die Verbindung zwischen professioneller Politik und der Zivilgesellschaft. (ICG2)
Bei der Vorarlberger Landtagswahl schaffte erstmals in Österreich eine grün-alternative Gruppierung den Einzug in ein Landesparlament und erreichte auf Anhieb einen Stimmenanteil von 13 Prozent und 4 Mandate. Umfragen und Nachwahlanalysen geben nähere Aufschlüsse über die parteipolitische Rekrutierung der neuen GAL- Wähler und zeigen, daß ihr Hauptmotiv nicht Umweltprobleme waren, sondern eine allgemeine Politikverdrossenheit und die Unzufriedenheit mit den etablierten Parteien. (GW)