Gemessen an der Wohnbevölkerung stehen für Kinder ab drei Jahren in Dresden insgesamt genügend Kindergartenplätze zur Verfügung. Ein Unterangebot an Betreuungsplätzen zeigt sich jedoch bei der Betrachtung der einzelnen Stadtteile: In jedem zweiten Stadtteil reicht das Angebot an Kindergärtenplätzen rechnerisch nicht aus, um der Nachfrage gerecht zu werden. Auch zukünftig dürfte die bedarfsgerechte Bereitstellung der Plätze eine zentrale Herausforderung für die Politik darstellen.
Der im Jahr 2007 zwischen Bund und Ländern beschlossene Hochschulpakt, eingeführt mit dem Ziel, für die zunehmende Anzahl an Studienberechtigten einen Studienplatz bereitzustellen, läuft 2020 und damit in absehbarer Zeit aus. Entsprechend beraten die Länder bereits heute, wie sie trotz wegfallender Fördergelder eine hinreichende Finanzausstattung der Hochschulen sicherstellen. Der Freistaat Sachen reagiert mit der Hochschulentwicklungsplanung nach 2020 mit einer deutlichen Absenkung der Studierendenzahlen um mehr als 15 %. Vor dem Hintergrund einer konstant hohen Nachfrage nach Studienplätzen und eines etwaigen Fachkräftemangels wird diese Planung im vorliegenden Blickpunkt kommentiert.
Noch immer liegt der Anteil der ostdeutschen Jugendlichen, die die Schule ohne Abschluss verlassen, weit über dem westdeutschen Durchschnitt. Wir nutzen Daten auf Ebene der Landkreise und kreisfreien Städte und untersuchen, welche regionalen Einflussgrößen den Ost-West-Unterschied erklären können. Die Ergebnisse verdeutlichen, dass der beschriebene Abstand insbesondere auf Determinanten für das soziale Umfeld, in dem Jugendliche aufwachsen, zurückzuführen ist. Die Chancen benachteiligter Schüler bleiben demnach weiterhin eine zentrale Herausforderung für die Schulpolitik. Für den oftmals unterstellten Einfluss der hohen Förderschülerzahlen in Ostdeutschland bestätigen die Ergebnisse, dass hierdurch rd. 10 % des durchschnittlichen Unterschiedes erklärt werden können.
In diesem Beitrag zeigen wir, dass die gewachsene politische Distanz durch die Kreisgebietsreform 2011 in Mecklenburg-Vorpommern mit höheren Stimmanteilen für die ALTERNATIVE FÜR DEUTSCHLAND (AfD) bei der darauffolgenden Landtagswahl einhergeht. Gemeinden, die besonders stark von der Gebietsreform betroffen sind, weisen einen um 4 Prozentpunkte höheren Stimmanteil für die AfD auf als direkt benachbarte, weniger stark betroffene Gemeinden. Die AfD verbuchte insbesondere in solchen Gemeinden hohe Stimmanteile, deren Einfluss auf Kreisebene durch die Kreisgebietsreform 2011 stark zurückgegangen ist. Gewachsene räumliche Entfernungen (Distanz zum Landratsamt) spielen dagegen eine eher untergeordnete Rolle. Wir schlussfolgern, dass die Stärkung von Außenstellen der Landratsämter oder die Einrichtung einer Außenstelle der Landesregierung nur begrenzten Einfluss auf das Wahlverhalten bei künftigen Wahlen haben dürfte.
Der sächsische Haushalt dürfte künftig aufgrund der demographischen Entwicklung unter massiven Druck geraten. Eine Projektion der Einnahmen und Ausgaben für den Freistaat Sachsen zeigt, dass bis zum Jahr 2030 mit einem strukturellen Haushaltsdefizit von 1,0 Mrd. Euro zu rechnen ist. Mögliche Einsparpotenziale bestehen insbesondere bei den Personalausgaben. Derartige Einsparungen würden zwar die öffentliche Leistungsbereitstellung im Freistaat nicht grundlegend einschränken - sie setzen jedoch erhebliche politische Durchsetzungskraft voraus. ; Gutachten im Auftrag des Sächsischen Staatsministeriums der Finanzen. ; In the future, the budget of the Free State of Saxony is likely to come under massive pressure due to demographic developments. Our revenue and expenditure projections for Saxony show that a structural budget deficit of 1.0 billion euros is to be expected by 2030. There is potential for savings, especially in expenditures for public staff. However, such savings would not fundamentally restrict the provision of public services of Saxony - but they would enormous require political assertiveness.
Gutachten im Auftrag des Sächsischen Staatsministeriums der Finanzen. Bis zum Jahr 2030 wird knapp die Hälfte der Beschäftigten des öffentlichen Dienstes im Freistaat Sachsen in den Ruhestand gehen. Die Studie ermittelt, welche Schwierigkeiten sich bei der Nachbesetzung dieser Stellen ergeben könnten und ob der öffentliche Dienst durch seine Nachbesetzungsbemühungen der Privatwirtschaft möglicherweise dringend benötigte Fachkräfte entzieht. Tatsächlich stehen den altersbedingten Abgängen aus öffentlichem Dienst und Privatwirtschaft in etwa gleich viele Eintritte jüngerer Erwerbspersonen in den Arbeitsmarkt gegenüber. Allerdings dürften deren Qualifikationsprofile nur begrenzt den Anforderungen der freiwerdenden Stellen entsprechen, wenn Aus- und Weiterbildungsaktivitäten künftig nicht stärker am Nachbesetzungsbedarf ausgerichtet werden. Aufgrund der qualifikatorischen und berufsfachlichen Unterschiede zwischen Arbeitsangebot und Arbeitsnachfrage könnte rund ein Drittel der altersbedingt freiwerdenden Stellen im öffentlichen Dienst vakant bleiben. Zudem entwickeln sich nicht nur im öffentlichen Dienst, sondern auch in der Privatwirtschaft erhebliche Nachbesetzungsbedarfe in Verwaltungsberufen. Da diesen aber nur ein begrenztes Angebot an entsprechend ausgebildeten jüngeren Erwerbspersonen gegenüberstehen dürfte, ist insbesondere bei dieser Berufsgruppe eine verschärfte Konkurrenzsituation zwischen öffentlichem Dienst und Privatwirtschaft zu erwarten. Die Berechnungen beruhen auf Sonderauswertungen der Personalstandstatistik, der Beschäftigungsstatistik und der Arbeitslosenstatistik für den Freistaat Sachsen. Die Studie entstand im Auftrag des Sächsischen Staatsministeriums der Finanzen.
In der vorliegenden Studie wird die wirtschaftliche Entwicklung der deutschen Bundesländer vor dem Hintergrund zu erwartender Trends, etwa im Hinblick auf die Produktivitäts- und Demographieentwicklung, bis ins Jahr 2035 projiziert. Ausgehend von einem Basisszenario werden vier Alternativen modelliert, in denen bestimmte Zielvorstellungen für den Lebensstandard (Bruttoinlandsprodukt je Einwohner) und die Arbeitsproduktivität (Bruttoinlandsprodukt je Erwerbstätigen) vorgegeben werden. Diese dienen dazu, mögliche wirtschaftspolitische Schlussfolgerungen abzuleiten. Im Basisszenario wird das Wirtschaftswachstum (Potenzialwachstum) im Projektionszeitraum im Vergleich zur jüngeren Vergangenheit spürbar abnehmen: Das Wachstum des realen BIP wird demnach auf rund 0,6% im Jahr 2035 fallen und sich somit gegenüber dem heutigen Stand mehr als halbieren. Auch der Lebensstandard und die Arbeitsproduktivität werden zukünftig langsamer wachsen als bisher. Wesentlicher Treiber dabei ist der sich verstärkende demographische Wandel, der dazu führt, dass diese Entwicklungen besonders zum Ende des Projektionszeitraums immer deutlicher zutage treten. Besonders stark dürften strukturschwache Bundesländer wie Mecklenburg-Vorpommern, das Saarland oder Sachsen-Anhalt betroffen sein. Aufgrund der schwierigen demographischen Rahmenbedingungen dürfte das Wirtschaftswachstum in diesen drei Bundesländern zum Ende des Projektionszeitraums hin sogar negativ ausfallen. Dem gegenüber stehen strukturstarke Bundesländer wie Baden-Württemberg, Bayern oder die Stadtstaaten Berlin und Hamburg; diese vier Bundesländer dürften in den kommenden 20 Jahren wohl das höchste Wirtschaftswachstum (von rund 1,1% im Durchschnitt) aufweisen. ; Endbericht zum Forschungsauftrag der Bertelsmann Stiftung.
In der vorliegenden Studie wird die wirtschaftliche Entwicklung der deutschen Bundesländer vor dem Hintergrund zu erwartender Trends, etwa im Hinblick auf die Produktivitäts- und Demografieentwicklung, bis ins Jahr 2035 projiziert. Ausgehend von einem Basisszenario werden vier Alternativen modelliert, in denen bestimmte Zielvorstellungen für den Lebensstandard (Bruttoinlandsprodukt je Einwohner) und die Arbeitsproduktivität (Bruttoinlandsprodukt je Erwerbstätigen) vorgegeben werden. Diese dienen dazu, mögliche wirtschaftspolitische Schlussfolgerungen abzuleiten. Im Basisszenario wird das Wirtschaftswachstum (Potenzialwachstum) im Projektionszeitraum im Vergleich zur jüngeren Vergangenheit spürbar abnehmen: Das Wachstum des realen BIP wird demnach auf rund 0,6 Prozent im Jahr 2035 fallen und sich somit gegenüber dem heutigen Stand mehr als halbieren. Auch der Lebensstandard und die Arbeitsproduktivität werden zukünftig langsamer wachsen als bisher. Wesentlicher Treiber dabei ist der sich verstärkende demografische Wandel, der dazu führt, dass diese Entwicklungen besonders zum Ende des Projektionszeitraums immer deutlicher zutage treten. Besonders stark dürften strukturschwache Bundesländer wie Mecklenburg-Vorpommern, das Saarland oder Sachsen-Anhalt betroffen sein. Aufgrund der schwierigen demografischen Rahmenbedingungen dürfte das Wirtschaftswachstum in diesen drei Bundesländern zum Ende des Projektionszeitraums hin sogar negativ ausfallen. Dem gegenüber stehen strukturstarke Bundesländer wie Baden-Württemberg, Bayern oder die Stadtstaaten Berlin und Hamburg; diese vier Bundesländer dürften in den kommenden 20 Jahren wohl das höchste Wirtschaftswachstum (von rund 1,1 Prozent im Durchschnitt) aufweisen. ; Endbericht zum Forschungsauftrag der Bertelsmann Stiftung. ; This study projects economic growth paths of German federal states ("Länder") up to 2035 against the background of likely future developments, such as those in productivity growth and demographic trends. Starting with a baseline scenario, the study develops four alternative scenarios, which set specific objectives for the standard of living (gross domestic product (GDP) per inhabitant) and for future labor productivity (GDP per employed person). However, these objectives are set to derive possible conclusions for today's economic policy. In the baseline scenario, economic growth in the projection period will decline noticeably compared to the recent past: Real GDP growth (potential growth rate) will fall to around 0.6 percent in 2035, more than halving compared with the current level. The standard of living and labor productivity will also grow more slowly in the future. The main driver here is demographic change, which will become increasingly apparent at the end of the projection period. According to the projections, the structurally weak states of Mecklenburg-Western Pomerania, Saarland and Saxony-Anhalt are likely to be particularly hard hit. Due to the difficult demographic framework conditions, economic growth in these three federal states is likely to be even negative at the end of the projection period. On the other hand, there are structurally strong federal states such as Baden-Württemberg, Bavaria or the city states of Berlin and Hamburg; these four federal states are likely to show the highest economic growth in the next 20 years (of around 1.1% on average).