Bibliographie zur österreichischen Zeitgeschichte 1918-1985
In: Reihe Politische Bildung, H. 47/50
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In: Reihe Politische Bildung, H. 47/50
World Affairs Online
In: NS-Herrschaft in Österreich 1938-1945, S. 577-599
Zur Kritik stehen 16 Lehrbücher für den Geschichtsunterricht in Mittel- oder Oberstufe aller Schulformen in Österreich. Ihnen gemeinsam ist die Tendenz zur Schuldabwehr durch mangelnde Ausleuchtung relevanter gesellschaftlich-politischer Hintergründe. Für die Entstehung faschistischer Herrschaften werden die Wirtschaftskrisen der 20er Jahre in einer schicksalhaften Zwangsläufigkeit verantwortlich gemacht, die andere Ursachen ausschließt. Scheitern der Republiken und der "Ruf nach dem starken Mann" werden in Schulbüchern skizziert, ohne die von der Krise und ihrer autoritären Lösung profitierenden Gruppen zu erwähnen. Als wahre Verharmlosung und Ablenkung fungiert die noch immer gebrauchte Totalitarismustheorie. In der Darstellung der Nazi-Herrschaft wird entweder auf Hitler bezogen personalisiert oder besonders in Sachen Judenverfolgung anonymisiert. Österreich fällt dem Anschluß zum "Opfer", Mittäter gibt es kaum. Soweit Kollaborateure und Mitläufer verschwiegen werden, muß der Stellenwert des österreichischen Widerstandes undeutlich bleiben. Auf der Basis eines vermeintlichen antifaschistischen Grundkonsenses kann es in der Nachkriegszeit dieser Lehrbücher keine sozialen Konflikte geben, es gibt nur eine "Gemeinsamkeit des Leidens" der Täter und der Opfer. (WB)
In: "Austrofaschismus": Beiträge über Politik, Ökonomie und Kultur 1934-1938, S. 247-266
Im vorliegenden Beitrag wird die Darstellung des österreichischen Faschismus in den Schulbüchern Österreichs untersucht und ihre Auswirkung auf Geschichtsbewußtsein und Geschichtswissen von Schülern wie Lehrern zur Diskussion gestellt. Grundlage der Untersuchung bilden Schulgeschichtsbücher der Jahre zwischen 1970 und 1982. Die Schulbücher bleiben im wesentlichen auf eine simple Personen- und Ereignisgeschichte reduziert. Auf sozialwissenschaftliche Aspekte in der Darstellung wird weitgehend verzichtet. Damit bleiben nach Auffassung der Autoren bedeutsame Grundlagen zum Verständnis der Entwicklung zum Austrofaschismus und seiner Bedeutung verdeckt. (RG)