Lebensgeschichtliche, kognitive und emotionale Aspekte friedenspolitischen Engagements
In: Mit Kriegsgefahren leben, S. 109-125
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In: Mit Kriegsgefahren leben, S. 109-125
In: Mit Kriegsgefahren leben: Bedrohtsein, Bedrohungsgefühle und friedenspolitisches Engagement, S. 109-125
Die Verfasser berichten über einige Ergebnisse eines empirischen Forschungsprojektes, in dem die Entwicklung und längerfristige Aufrechterhaltung friedenspolitischen Engagements durch die hermeneutisch-rekonstruktive Interpretation subjektiver Erfahrungen, Deutungs- und Orientierungsmuster verständlich gemacht werden sollte. Zunächst wird anhand eines ausgewählten Fallbeispiels aufgezeigt, wie bestimmte lebensgeschichtliche Erfahrungen eines Menschen ein Bewußtsein "wecken" konnten, als dessen Ausdruck und handlungsmäßige Konkretisierung sich noch sein heutiges friedenspolitisches Engagement deuten läßt. In dieser Einzelfallanalyse wird ebenfalls erkennbar, wie subjektive Erfahrungen mit gesellschaftlich-politischen Prozessen untrennbar verwoben sind. Der Zeit der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft, des Zweiten Weltkrieges sowie der Phase der Remilitarisierung der Bundesrepublik kommt hier eine besondere Bedeutung zu. Im Anschluß an die biographieanalytischen Interpretationen werden noch einige subjektive Deutungsmuster dargestellt, die ganz unmittelbar das gegenwärtige friedenspolitische Handeln der Interviewten anleiten. Diese Deutungsmuster beziehen sich dabei sowohl auf die aktuelle offizielle Sicherheitspolitik, auf die allgemein-gesellschaftliche Situation sowie auf jene persönlichen Erfahrungen, wie sie friedenspolitisch engagierte Menschen speziell innerhalb einer örtlichen Friedensinitiative machen können. (TR)