Schweine- und Geflügelhalter haben in den letzten Jahren festgestellt, wie massiv die Auswirkungen einer schwindenden gesellschaftlichen Akzeptanz sind: Von Bürgerinitiativen gegen neue Ställe oder Schlachtbetriebe bis zu massiven politischen Regulierungen. Unternehmerisches Handeln benötigt in der modernen Gesellschaft Akzeptanz, in der Sprache der Public Relations: eine "License to operate". Die Weidehaltung ist wichtig zur Bewahrung des öffentlichen Ansehens. Aus betriebswirtschaftlichen Gründen verliert sie aber an Bedeutung. Es ist daher an der Zeit, in der Milchwirtschaft zu diskutieren, ob dieser Imagebringer" tatsächlich aufgegeben werden soll oder ob zukünftig größere Anstrengungen zur Beibehaltung von Weidesystemen unternommen werden sollen. [...] (Quelle: Verf.)
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Der Verfasser gibt zunächst einen Überblick über die drei Distributionswege für Agrarprodukte: Direktvertrieb, Lebensmittelgroßhandel und Außer-Haus-Geschäft. Er diskutiert den Nachhaltigkeitsansatz in Bezug auf den Handel im Folgenden unter zwei Gesichtspunkten: (1) Bewertung und ökonomische Überlebensfähigkeit der kleinbetrieblichen Bio- und Regionalstrukturen in Konkurrenz zu den Großunternehmen der konventionellen Distribution; (2) Anforderungen an die konventionelle Lebensmitteldistribution in ökologischer und sozialer Hinsicht. Während sich in Deutschland ein Segment kleinbetrieblicher Nachhaltigkeitspioniere entwickelt hat, ist der Entwicklungspfad in der Schweiz durch marktbestimmende Filialisten geprägt. Insgesamt zeigt sich ein komplexes Spannungsverhältnis von wettbewerblichen und normativ-ideologischen Kräften im Marktprozess, die jeweils die Spielräume für Nachhaltigkeitsinnovationen bestimmen. (ICE2)
Die Fleischwirtschaft ist eine in Deutschland in der ökonomischen Forschung bislang wenig beachtete Branche und dies, obwohl sie mit einem Wertschöpfungsteil von rund 20 % der wichtigste Sektor der Ernährungswirtschaft ist und ihre Spitzenposition in den letzten Jahren weiter ausgebaut hat. Dieses Buch verfolgt das Ziel, zum einen die zentralen Herausforderungen für die Fleischwirtschaft aufzuzeigen, zum anderen aber auch Hinweise zu geben, wo ein Überdenken gewachsener Reaktionsmuster notwendig oder sinnvoll wäre. Dies bezieht sich nicht allein auf das Marketing der Endprodukte, sondern auch auf die Struktur der Wertschöpfungskette und die Gestaltung der Zusammenarbeit zwischen den Stufen. Zu Wort kommen Fachwissenschaftler verschiedener Disziplinen allerdings mit einem deutlichen Schwerpunkt auf ökonomischen Beiträgen Ư sowie Vertreter landwirtschaftlicher Verbände und Erzeugergemeinschaften. Damit soll ein Gesamtüberblick über eine Branche und ihre Stärken und Schwächen gegeben werden, wie er bislang nicht zur Verfügung stand. (Quelle: Verfasser)
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Das Kompetenznetzwerk Nutztierhaltung, das Bundesministerin Klöckner 2019 als strategisches Beratungsgremium für die zukünftige Nutztierhaltung eingerichtet hat, hat der Ministerin am 11. Februar 2020 ein Empfehlungspapier übergeben. Zentrale Aussage darin ist die Einführung einer Tierschutzsteuer auf alle tierischen Produkte. Die daraus entstehenden Einnahmen von gut 3,5 Mrd. Euro sollen zum Umbau und zur dauerhaften Finanzierung einer tiergerechteren Nutztierhaltung in der deutschen Landwirtschaft verwendet werden. In dem Gremium, geleitet vom früheren Bundesminister Borchert, in dem alle wichtigen landwirtschaftlichen Verbände, der Ökolandbau, Wissenschaftler, Ländervertreter, Tierärzte und Verbraucherschützer vertreten sind, gab es einen Konsens darüber, dass mehr Tierwohl nicht allein über den Markt gewährleistet werden kann. Staatliche und private Tierschutzlabel werden nicht ausreichen, um das notwendige Geld für den Umbau der Tierhaltung zu erzielen. Die Kosten einer tierfreundlicheren Nutztierhaltung hat der Wissenschaftliche Beirat für Agrarpolitik des BMEL in seinem Gutachten 2015 mit ca. 3-5 Mrd. Euro pro Jahr beziffert. Das Kompetenznetzwerk kommt jetzt mit einem Bedarf von rund 3,6 Mrd. Euro zu ähnlichen Ergebnissen. 3,6 Mrd. Euro pro Jahr ist auf den ersten Blick ein hoher Betrag. Pro Bürger sind dies allerdings nur knapp 45 Euro im Jahr. Warum soll dies nicht über den Markt finanziert werden können? Sind die BürgerInnen wirklich nicht bereit, diese Summe für mehr Tierwohl auszugeben? Das Kompetenznetzwerk kalkuliert mit einer Tierschutzsteuer von 40 Cent/kg Fleisch. Ist dieser Aufpreis nicht besser über den Markt erlösbar? Die folgende Studie zeigt, warum es eine systematische Lücke zwischen den Präferenzen der BürgerInnen für mehr Tierschutz und der Zahlungsbereitschaft im Markt gibt. Ein Teil dieser Konsumenten-Bürger-Lücke (engl. Consumer-Citizen-Gap) ist "selbstgemacht", d. h. durch schlechte Politik und Marktversagen. Aber es verbleibt eine erhebliche Lücke, die nicht einfach durch ein verbessertes Angebot aufhebbar ist. Daher ist eine Tierschutzsteuer, wie sie das Kompetenznetzwerk vorschlägt, sinnvoll, um den Landwirten einen Weg zu einer gesellschaftlich akzeptierten Tierhaltung (Spiller et al. 2015) zu ermöglichen.
In recent years, citizens have been more frequently scrutinizing non-product related process and production methods (npr-PPM) of various products, such as food, out of moral considerations. In 2014, theWorld Trade Organization's (WTO) Dispute Settlement Body reached a landmark decision and accepted an European Union (EU)-wide import ban of seal products under the justification of Art. XX (a) General Agreement on Tariffs and Trade (GATT) due to "public moral concerns". However, up to now there has been no valid and reliable scale to quantify moral concerns. Therefore, we developed a tool—the Moral Concerns Scale (MCS)—to measure moral concerns of a society about, for example, animal welfare or child labor in a valid and reliable manner for npr-PPM. This scale was developed and tested in two independent studies with German citizens (in 2016 and 2017) using three case studies: hens laying eggs in battery cages, the inhumane killing of seals, and the use of child labor. According to the results of both studies, the reliability and validity of the developed scale can be confirmed. ; Open-Access-Publikationsfonds 2018 ; peerReviewed
Der anhaltende Strukturwandel in der Landwirtschaft bedingt, dass die Unternehmen in den Vorleistungsindustrien der Landwirtschaft ihre Marketing- und Vertriebsstrategien überdenken und neu ausrichten müssen. Insofern rücken auch distributionspolitische Entscheidungen ins Blickfeld des Interesses. Der vorliegende Beitrag greift diese Fragestellung auf und diskutiert (konzeptionell wie empirisch), welche Vertriebsform für welche Vorleistungsindustrien bzw. Kundengruppen geeignet sind. Als Studienergebnis kann festgehalten werden, dass Mehrkanalstrategien für Unternehmen in den Vorleistungsindustrien unausweichlich sind, wenn die zunehmend heterogene Kundenstruktur erreicht werden soll. Greifen Unternehmen auf indirekte Vertriebswege zurück, sollten sie auf Governanceinstrumente achten, die die Generierung von Kundenwissen und eine kooperative Zusammenarbeit ermöglichen.
Über viele Jahrhunderte hinweg wurden Pferde überwiegend in der Landwirtschaft, beim Militär und im Transportwesen genutzt (AID, 1996: 3). Das Pferd war sowohl als wirtschaftlicher als auch als militärischer Faktor von Bedeutung. Mit zunehmender Mechanisierung und Motorisierung in Wirtschaft und Militär geriet das Pferd als Nutztier in den Hintergrund. Der Einsatz des Pferdes bewegte sich ab den 70er Jahren hin zum Sport- und Freizeitpartner des Menschen (HALLER, 2003). Durch die Wandlung der Nutzung haben sich die Pferdehaltung- und der Pferdesport zu einem bedeutenden Wirtschaftszweig entwickelt. In Deutschland erwirtschaftet die Pferdebranche einen Jahresumsatz von ca. 5 Milliarden Euro. Dabei werden im gesamtdeutschen Gebiet über eine Million Pferde und Ponys gehalten. Etwa 1,6 - 1,7 Millionen Menschen betreiben aktiv den Pferdesport, ca. 11 Millionen Menschen in Deutschland sind am Pferdesport interessiert. Weitere 300.000 Menschen verdienen rund um das Pferd deutschlandweit ihren Lebensunterhalt (IPSOS, 2001). .