Suchergebnisse

"Mit dem Wandel von der Industrie- zur Dienstleistungsgesellschaft sind zwei grundlegende sozialstrukturelle Verschiebungen in der Zusammensetzung der Arbeitnehmerschaft verbunden, welche die Gewerkschaften zunehmend vor existentielle Probleme stellen: zum einen die Ausweitung der Erwerbstätigkeit von Frauen und zum anderen die Ausdehnung der Beschäftigung von Angestellten." Die damit verbundene soziale Differenzierung "verschärft das organisatorische Problem der Einheitsgewerkschaften". Als Ergebnis einer Befragung wird u.a. ein schematischer Überblick über die gewerkschaftliche Organisierung der Angestellten nach Berufsausbildung, Geschlecht, Wirtschaftsbereich und Betriebsgröße, alle bezogen auf das Land Bremen im Jahr 1989, gegeben. Dadurch werden Sturkturmerkmale der gewerkschaftlichen Organisierung herausgearbeitet. Diese Ergebnisse sind "verallgemeinerbar für norddeutsche Großstädte mit einer sozialdemokratischen Tradition". (pbb)

Es wird der Ansatz J.H. Mendners kritisiert, der die strukturellen Konzepte der Marx'schen Theorie für die Interpretation empirischer Erscheinungen der Industriesoziologie verwendet. Ein zentrales Problem ergibt sich aus Mendners Reifizierung des Taylorismus als eines adäquaten Ausdrucks der "reellen Subsumtion". Das Anknüpfen an die Marx'sche Theorie als Leitfaden der empirischen Untersuchung von Industriearbeit muß sich die Aufgabe stellen, eine empirisch verwendbare industrielle Analytik zu entwickeln, die zugleich den Rückbezug auf die strukturellen Aussagen der Marx'schen Theorie ermöglicht. Bei Mendner werden einerseits strukturelle Kategorien industriesoziologisch gewendet und damit empirisch-historische Konkretionen allgemeiner struktureller Aussagen der Marx'schen Theorie vorgenommen, andererseits werden konkrete Arbeitsformen, die der Empirie entnommen werden, unmittelbar auf allgemeine Aussagen über das Verhältnis von Kapital und Arbeit bezogen. Das Untersuchungsfeld ist auf den Arbeitskörper der industriellen Fertigung eingeengt, die Arbeitsorganisation auf ein bloßes Moment der Produktionstechnik reduziert. (RR)

Diese empirische Untersuchung über Bedingungen und Interessen von Betrieben an neuen Formen der Arbeitsgestaltung hatte vielschichtige Befunde: Betriebe führen neue Arbeitsformen ein, um menschliches Arbeitsvermögen und Leistungsvermögen breiter nutzen zu können. Die Strategien und Vorgehensweisen können die Humanisierungseffekte für die Arbeitskräfte, aber auch die Leistungseffekte für die Betriebe blockieren. Die Betriebsräte sind kaum eingeschaltet: ihre Aktivitäten sind durch zahlreiche betriebliche und rechtliche Rahmenbedingungen sowie spezifische Orientierungsmuster geprägt; sie richten sich nicht auf die besonderen Probleme der neuen Arbeitsformen. Die betroffenen Industriearbeiter verweisen kritisch auf zwiespältige Auswirkungen (z.B. Belastungsverschiebungen) und fehlende flankierende Maßnahmen der Betriebe (z.B. der Qualifizierung).