Workshop "Nachhaltige Landwirtschaft" 31.05. - 02.06.1999
In: Landbauforschung Völkenrode
7 Ergebnisse
Sortierung:
In: Landbauforschung Völkenrode
In: AGWAT-D-24-00085
SSRN
Mit dem vorliegenden Grundsatzpapier zeigt die Senatskommission für Agrarökosystemforschung Perspektiven für die Grundlagenforschung zur nachhaltigen Erhöhung der Kulturpflanzenproduktion auf.Agrarsysteme stehen im Spannungsfeld zwischen steigendem Bedarf an landwirtschaftlichen Produkten, der Verknappung der Ressourcen, dem Verlust der Biodiversität und dem Klimawandel. Die für das Jahr 2050 prognostizierte notwendige Ertragssteigerung zur Sicherstellung des Bedarfs an Nahrungsmitteln kann, ohne die Belastbarkeitsgrenzen ökologischer Systeme zu überschreiten, nur durch wissenschaftlichen Fortschritt bewältigt werden (Abb. 1), der eine nachhaltige und ressourceneffiziente Steigerung der Agrarproduktion ermöglicht (FAO, 2011; Dobermann und Nelson, 2013). Die nachhaltige Intensivierung stellt die Agrarwissenschaften vor neue Aufgaben, die weit über ihre klassischen Grenzen hinausgehen.Die Senatskommission plädiert daher für eine Erweiterung der agrarwissenschaftlichen Perspektive. Die meist auf einzelne Feldfrüchte bezogene Bewertung der Relation zwischen Input und Ertrag muss ergänzt werden um die Optionen, die sich aus der räumlichen und zeitlichen Diversifikation der Produktionssysteme unter Einbeziehung der standörtlichen Eigenschaften, des Landschaftskontextes sowie des Klimawandels ergeben. Um Ökosystemleistungen einzubeziehen, müssen Produktionsstrategien entwickelt werden, die sich auf ganze Landschaften und Regionen richten und auch entsprechende sozioökonomische und agrarpolitische Rahmenbedingungen berücksichtigen.Vor diesem Hintergrund schlägt die Senatskommission drei interdisziplinäre Forschungsschwerpunkte zur ressourceneffizienten Erhöhung der Flächenproduktivität vor:(1) Ausnutzung des Potentials von Kulturpflanzen zur umweltschonenden Ertragssteigerung im Kontext ökosystemarer Bedingungen.(2) Nachhaltige Steigerung der Pflanzenproduktion im Landschaftskontext.(3) Ökonomische, gesellschaftliche und politische Dimensionen der Ertragssteigerung von Kulturpflanzen. DOI:10.5073/JfK.2014.07.01, https://doi.org/10.5073/JfK.2014.07.01 ; With its policy paper the Senate Commission on Agro-ecosystem Research of the Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) summarizes potential benefits of basic research for the sustainable intensification of crop production. Agro-ecosystems critically contribute to fulfilling the need for increasing food and fiber production, diminishing resource depletion as well as counteracting biodiversity loss and climate change. Yield demands that are needed to ensure the food supply predicted for the year 2050 can only be achieved by scientific progress that allows the intensive yet environmentally friendly production of plant biomass (Figure 1), (FAO, 2011; Dobermann und Nelson, 2013; Ray et al., 2013). Sustainable intensification requires a scientific realignment that allows for broadening the scope of agricultural research. The productivity of farming systems should be evaluated with regard to their efficiency (input-output relation). In addition, the spatial and temporal variability of these systems must be considered by addressing local conditions, the landscape context and climate change. With respect to ecosystem services, new production strategies must be developed that take all aspects of landscape and regional complexity as well as socio-economic conditions and agricultural policy into account.Against this background, the Senate Commission on Agro-ecosystem Research proposes three priority areas of interdisciplinary research on resource efficient intensification of crop production:(1) Exploiting the biological potential of the individual crop plants for an environmentally friendly intensification in an ecosystem approach(2) Exploring sustainable intensification of crop production within a landscape context(3) Taking full account of the economic, social and political dimensions of sustainable intensification of crop production DOI:10.5073/JfK.2014.07.01, https://doi.org/10.5073/JfK.2014.07.01
BASE
Mit dem vorliegenden Grundsatzpapier zeigt die Senatskommission für Agrarökosystemforschung Perspektiven für die Grundlagenforschung zur nachhaltigen Erhöhung der Kulturpflanzenproduktion auf. Agrarsysteme stehen im Spannungsfeld zwischen steigendem Bedarf an landwirtschaftlichen Produkten, der Verknappung der Ressourcen, dem Verlust der Biodiversität und dem Klimawandel. Die für das Jahr 2050 prognostizierte notwendige Ertragssteigerung zur Sicherstellung des Bedarfs an Nahrungsmitteln kann, ohne die Belastbarkeitsgrenzen ökologischer Systeme zu überschreiten,nur durch wissenschaftlichen Fortschritt bewältigt werden (Abb. 1), der eine nachhaltige und ressourceneffiziente Steigerung der Agrarproduktion ermöglicht (FAO,2011;Dobermann und Nelson,2013). Die nachhaltige Intensivierung stellt die Agrarwissenschaften vor neue Aufgaben, die weit über ihre klassischen Grenzen hinausgehen. Die Senatskommission plädiert daher für eine Erweiterung der agrarwissenschaftlichen Perspektive. Die meist auf einzelne Feldfrüchte bezogene Bewertung der Relation zwischen Input und Ertrag muss ergänzt werden um die Optionen, die sich aus der räumlichen und zeitlichen Diversifikation der Produktionssysteme unter Einbeziehung der standörtlichen Eigenschaften, des Landschaftskontextes sowie des Klimawandels ergeben. Um Ökosystemleistungen einzubeziehen, müssen Produktionsstrategien entwickelt werden, die sich auf ganze Landschaften und Regionen richten und auch entsprechende sozioökonomische und agrarpolitische Rahmenbedingungen berücksichtigen. Vor diesem Hintergrund schlägt die Senatskommission drei interdisziplinäre Forschungsschwerpunkte zur ressourceneffizienten Erhöhung der Flächenproduktivität vor: (1) Ausnutzung des Potentials von Kulturpflanzen zur umweltschonenden Ertragssteigerung im Kontext ökosystemarer Bedingungen. (2) Nachhaltige Steigerung der Pflanzenproduktion im Landschaftskontext. (3) Ökonomische, gesellschaftliche und politische Dimensionen der Ertragssteigerung von Kulturpflanzen. ; With its policy paper the Senate Commission on Agro-ecosystemResearch of the Deutsche Forschungsgemeinschaft(DFG) summarizes potential benefits of basic researchfor the sustainable intensification of crop production. Agro-ecosystems critically contribute to fulfilling the need forincreasing food and fiber production, diminishing resourcedepletion as well as counteracting biodiversity loss and climate change. Yield demands that are needed to ensure the food supply predicted for the year 2050 can only be achieved by scientific progress that allows the intensive yet environmentally friendly production of plant biomass (Figure ), (FAO,2011;DobermannundNelson,2013;Rayet al.,2013). Sustainable intensification requires a scientific realignment that allows for broadening the scope of agricultural research. The productivity of farming systems should be evaluated with regard to their efficiency (input-output relation). In addition, the spatial and temporal variability of these systems must be considered by addressing local conditions, the landscape context and climate change. With respect to ecosystem services, new production strategies must be developed that take all aspects of landscape and regional complexity as well as socio-economic conditions and agricultural policy into account. Against this background, the Senate Commission onAgro-ecosystem Research proposes three priority areas of interdisciplinary research on resource efficient intensification of crop production: (1) Exploiting the biological potential of the individualcrop plants for an environmentally friendly intensificationin an ecosystem approach (2) Exploring sustainable intensification of crop production within a landscape context (3) Taking full account of the economic, social and politicaldimensions of sustainable intensification of crop production
BASE
Reversing the decline of biodiversity in European agricultural landscapes is urgent. We suggest eight measures addressing politics, economics, and civil society to instigate transformative changes in agricultural landscapes. We emphasize the need for a well-informed society and political measures promoting sustainable farming by combining food production and biodiversity conservation
BASE
Zentrale Aussagen: - Agrarlandschaften haben neben der Sicherung der Ernährungsgrundlagen viele weitere Funktionen. Hierzu zählen Ökosystemleistungen wie Bodenfruchtbarkeit und die Filterung und Speicherung von Wasser oder die Bestäubungsleistungen von Insekten. Agrarlandschaften sind auch Kulturlandschaften und als solche zugleich Lebensraum für Tiere und Pflanzen. Die Kulturlandschaft dient nicht zuletzt auch der Erholung des Menschen. - Die biologische Vielfalt in der Agrarlandschaft in Deutschland ist, selbst in Naturschutzgebieten, bei vielen Artengruppen stark zurückgegangen. Es gibt viele wissenschaftliche Belege dafür, dass der Rückgang der biologischen Vielfalt in der Agrarlandschaft Folgen für die Funtkionsfähigkeit der Aagrrökosysteme hat. - Der Wert biologischer Vielfalt besteht nicht nur in ihrem ökonomischen Potenzial. Ökosystemleistungen, kulturelle Werte sowie die Erhaltung der Arten um ihrer selbst willen begründen eine Ethik der Bewahrung der Vielfalt, die sich nicht gegen verengte ökonomische Überlegungen aufrechnen lässt. Der Wert biologischer Vielfalt in der Agrarlandschaft ist im Kontext der mannigfaltigen Leistungen der Agrarlandschaft und der daraus resultierenden Zielkonflikte zu betrachten. - Die Ursachen für den Rückgang an Tier- und Pflanzenarten liegen in einem Zusammenspiel vieler Faktoren: die Zunahme von ertragreichen, aber artenarmen Ackerbaukulturen, die vorbeugende und oft flächendeckende Nutzung von Pflanzenschutzmitteln, intensive Düngung, die Erhöhung der Schlaggrößen, der Verlust von artenreichem Grünland und ein struktureller Wandel der Nutztierhaltung hin zu größeren Betrieben mit weniger Weidehaltung, der Verlust der Strukturvielfalt der Landschaft, aber auch der Verlust der Vernetzung von Schutzgebieten. Diese Ursachen sind im Wesentlichen bedingt durch die Intensivierung der Landnutzung und durch biologisch-technische Innovationen für die Erreichung von Produktionszielen. - Maßnahmen zum Schutz und zur Förderung der biologischen Vielfalt müssen die ökonomischen, politischen, rechtlichen und gesellschaftlichen Rahmenbedingungen in der Landwirtschaft be- rücksichtigen. Daher ist eine systemische Herangehensweise mit vielfältigen, parallelen Lösungsansätzen notwendig. Ansatzpunkte sind neben der Landwirtschaft die Agrarpolitik, die marktwirtschaftlichen Rahmenbedingungen, das Agrar- und Umweltrecht sowie die Zivilgesellschaft und die Wissenschaft.
BASE