Doppelgriffe: phänomenologische Motive vom Gesichtspunkt der Musikarbeit
In: Phänomenologie und soziale Wirklichkeit: Entwicklungen und Arbeitsweisen ; für Richard Grathoff, S. 215-238
Der Autor analysiert "den Wandel der kognitiven Stile durch Musik und zeigt zugleich die Sinnstruktur der sozialen Praktiken, die zu ihrer Ausübung notwendig sind". Im Mittelpunkt der phänomenologischen Untersuchung von "Musikarbeit" steht das Einstimmen und das Üben. Die Ausführungen orientieren sich dabei an A. Schütz' Studien zum gemeinsamen Musizieren und an H. Spiegelbergs Variationen dreier 'ways into phenomenology'. Der erste Abschnitt befasst sich mit den Schauplätzen des Einstimmens und behandelt folgende Aspekte: (1) Verweigerungen des Einstimmens, (2) Einstimmen im Sinne von 'saubere Voraussetzungen schaffen', (3) der inkarnierte Kammerton, die Stimmgabel, (4) Stimmen als partnerschaftliche Aktion, (5) Einstimmen als kontinuierliches Engagiertsein und (6) Stimmen und das 'kritische Ohr'. Der zweite Abschnitt setzt sich zunächst unter Rückgriff auf E. Husserl mit dem Begriff bzw. dem Vorgang des Übens auseinander. Vor diesem Hintergrund erörtert der Autor die Punkte (1) Differenz zwischen Wissen und Können, (2) Üben und Wiederholen, (3) die Variationen eines Stückes, (4) (Selbst-)Gespräche, (5) Transformationen beim Üben, (6) Gleichzeitigkeit von Akteur und Zuschauer sowie (7) Üben als Ort. (ICG)