Der auf Profitsteigerung orientierte Einsatz moderner, computergesteuerter Produktionstechnik führt im Kapitalismus zwangsläufig zu Arbeitsplatzvernichtung und Verschlechterung der Lebensbedingungen der Werktätigen. Dies kann deutlich am Beispiel der Automobilindustrie nachgewiesen werden. (AuD-Wln)
Geringere Sozialleistungen und anhaltende Arbeitslosigkeit im Zuge einer gezielten Umverteilungspolitik haben dazu geführt, daß bereits heute rund 5 bis 6 Millionen Bundesbürger an oder unterhalb der Armutsgrenze leben. (AuD-Wln)
In allen kapitalistischen Ländern ist der Anteil der Frauen an der Zahl der Arbeitslosen besonders hoch. In den letzten Dekaden hatte die Frauenarbeit in den kapitalistischen Ländern stark zugenommen, was insbesondere durch ihre Minderbezahlung begründet ist. Andererseits werden durch die Strukturkrisen, durch den Einsatz der Mikroelektronik, durch die Stagnation im Dienstleistungssektor sowie durch Sparmaßnahmen im Regierungsapparat und in den Verwaltungen vorrangig Frauen entlassen. Das zeigt sich an dem rapiden Anstieg der Frauenarbeitslosigkeit seit Mitte der 70er Jahre. Davon werden primär jene Gruppen hart getroffen, die an der unteren Grenze der Lohnskala liegen, die alleine für den Unterhalt ihrer Familie aufkommen müssen und jene, die zu den rassischen und ethnischen Minderheiten gehören. Die besondere Diskriminierung der Frauen beginnt bereits in der Ausbildung und bei der Berufswahl. (Wa-IGW)
Mit der seit Jahren andauernden chronischen Massenarbeitslosigkeit wächst in allen kapitalistischen Ländern die Schicht jener, die ihre materielle Existenz nicht mehr ohne staatliche oder karitative Hilfe sichern können. Die sog. "neue Armut" trifft immer mehr und besonders jüngere Menschen. Gehörten bisher überwiegend ältere Frauen mit geringeren Renten, Behinderte und Kinder zu den Sozialhilfeempfängern, so sind es gegenwärtig kinderreiche Familien, alleinerziehende Mütter, Angehörige von rassischen oder nationalen Minderheiten, vor allem Dauerarbeitslose und im zunehmenden Maße sogar Hochschulabsolventen, die in ihrer Ausbildungsrichtung keine Arbeitsstelle finden. In imperialistischen Ländern, deren Regierungen eine konservative wirtschafts- und sozialpolitische Strategie verfolgen (z.B. USA, Großbritannien, BRD), hat die Verelendung breiter sozialer Gruppen ein besonders großes Ausmaß erreicht, u.a. auch deswegen, weil gerade die Maßnahmen zum Sozialabbau die Sozialhilfeempfänger und ähnliche Gruppierungen in den USA und in England am schwersten treffen. (IGW)
Z.Z. erreicht die kapitalistische Nutzung moderner Informations- und Kommunikationstechniken eine neue Stufe: Sie beschränkt sich nicht mehr auf einzelne volkswirtschaftliche Bereiche und Konzerne, sondern erfaßt zunehmend alle gesellschaftlichen Strukturen. Es wird die Automatisierung ganzer Produktions- und Verwaltungsabschnitte ermöglicht. Ein solcher Rationalisierungsschub könnte dazu dienen, den Arbeitskräften mehr Bildung und Freizeit zu verschaffen. Unter staatsmonopolistischen Besitz- und Herrschaftsverhältnissen jedoch gereicht dieser WTF immer nur zum Vorteil der mächtigsten Konzerne. Sie bauen ihr Informationspotential weiter aus, sichern sich auf dieser Basis monopolistische Extraprofite, senken durch den massenhaften Einsatz automatisierter Fertigungs- und Kommunikationssysteme die Zahl der notwendigen Arbeitskräfte und damit die Lohnkosten und perfektionieren ihren Überwachstumsmechanismus zur ungehinderten Aufrechterhaltung ihres Herrschaftssystems. (IGW)
Als neues Konzept zur Reduzierung der Massenarbeitslosigkeit und zur 'Humanisierung des Arbeitslebens' offeriert das imperialistische Herrschaftsystem in der BRD 'job-sharing'. Diese aus den USA übernommene Methode der Arbeitsplatzteilung zwischen zwei oder mehr Arbeitskräften ist für die vorgegebenen Ziele völlig untauglich. Dagegen schafft sie neue Möglichkeiten für das Kapital, die Lohnkosten zu senken, den gesamten Ausbeutungsprozeß zu intensivieren und die Profite zu steigern. Für die Betroffenen bedeutet geteilter Arbeitsplatz vor allem geteiltes Arbeitseinkommen. Verstärkt wird die Verschlechterung der sozialen Lage darüber hinaus durch dequalifizierten Einsatz, erhöhte Arbeitsplatzunsicherheit und geringeres Entgelt bei Krankheit, Arbeitslosigkeit und Rente. Wegen dieser nachteiligen Folgen sowie wegen der Gefahr der Entsolidarisierung der Arbeiterklasse und der Aushöhlung erkämpfter tarifvertraglicher Arbeitszeitregelungen lehnen die Gewerkschaften 'Job-Sharing' entschieden ab. (Wa-IGW)
Im Rahmen der Analyse von Ursachen und Folgen der chronischen Massenarbeitslosigkeit wird im vorliegenden Aufsatz die gegenwärtige Arbeitslosigkeit in der BRD thematisiert. Im einzelnen widmeten sich die Autoren Statistiken zur Arbeitslosenrate in kapitalistischen Hauptländern, der registrierten und verdeckten Arbeitslosigkeit in der BRD, den materiellen bzw. sozialen Folgen sowie der inneren Struktur der Arbeitslosigkeit und schließlich der besonderen Problematik der ausländischen Arbeitskräfte in der BRD. Als Ursache der Arbeitslosigkeit wiesen sie - ausgehend von marxistischer Theorie - zyklische und negative, nichtzyklische ökonomische Faktoren nach; da diese die wirtschaftliche Situation auch weiterhin bestimmen würden, prognostizieren sie für die BRD eine chronische Massenarbeitslosigkeit, die durch die gleiche Situation in anderen Ländern noch erhärtet werde. (JS)
Im Rahmen der Analyse von Ursachen und Folgen der chronischen Massenarbeitslosigkeit werden von den Autoren die Möglichkeiten eines Rechts auf Arbeit und einer Vollbeschäftigungspolitik in der BRD geprüft. Bei ihrer Untersuchung bisheriger Beschäftigungsprogramme in der BRD stießen sie auf die Unvereinbarkeit der Kapital- und Arbeiterinteressen; durch die weitere Zuspitzung langfristiger Krisenprozesse sowie die chronische Haushaltskrise sehen sie die Gefahr des Abgleitens der aktiven Arbeitsmarktpolitik zu einer Anpassungspolitik an die Arbeitslosigkeit bei abnehmender sozialer Sicherung der Betroffenen. Mit Hinweis auf DKP- und DGB-Positionen verweisen sie auf Möglichkeiten zur Durchsetzung des Rechts auf Arbeit und Vollbeschäftigungspolitik unter der Bedingung, daß sich die Arbeiterklasse nicht mehr mit Reformen im Rahmen des kapitalistischen Systems zufriedengibt und sich auf die notwendige Einheit beim Kampf um soziale Sicherheit, Rüstungsbegrenzung und Friedenssicherung verständigt. (JS)
"Das Forschungsheft enthält Beiträge zu den Haupttendenzen der Beschäftigungsentwicklung in der BRD, zu den Ursachen, zum sozialen Wesen und zu den Folgen der chronischen Massenarbeitslosigkeit, die zur ständigen Erscheinung des Kapitalismus in der Gegenwart geworden ist, sowie zum Kampf des Proletariats um soziale Sicherheit und Frieden. Es wird nachgewiesen, daß die wesentlichen Ursachen der Unfähigkeit des staatsmonopolitischen Kapitalismus, das Beschäftigungsproblem zu lösen und den arbeitenden Menschen soziale Sicherheit zu gewähren, in der kapitalistischen Nutzung des wissenschaftlich-technischen Fortschritts, in der Vertiefung der allgemeinen Krise des Kapitalismus und im Versuch der Monopole liegen, auf Kosten der Arbeiterklasse einen Ausweg aus den Krisenprozessen des Systems zu finden." (Autorenreferat)