Fallstudien zur Adaption und Antizipation im österreichischen Fachhochschulsektor
In: Reihe Soziologie 50
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In: Reihe Soziologie 50
In: Reihe Soziologie 23
In: Internationale Hochschulschriften Band 667
Bildung steht im Kontext widersprüchlicher Entwicklungen. Auf der einen Seite kann seit Jahrzehnten eine enorme Bildungsexpansion beobachtet werden, während auf der anderen Seite die Bildungsarmut und die zunehmende soziale Ausgrenzung davon Betroffener an Bedeutung gewinnt. In diesem widersprüchlichen Kontext steht die Forschungsfrage, ob aus einer holistischen Perspektive betrachtet, im Zusammenhang mit Bildung und ihrer Entwicklung über die Zeit, von einem sozialen Fortschritt gesprochen werden kann oder nicht. Die Analyse von 20 Indikatoren für 29 europäische Staaten, womit die Chancengerechtigkeit im Bildungssystem an sich als auch die Wirkung von Bildung in der Gesellschaft untersucht werden, offenbart dabei keine uneingeschränkte Erfolgsgeschichte. Vielmehr deuten die Ergebnisse beispielsweise für Österreich auf hohe soziale Ungleichheiten hin, die zum Teil sogar noch weiter zunehmen. Jahrzehnte der Bildungsexpansion sind daher nicht gleichbedeutend mit Jahrzehnten des sozialen Fortschritts.
Der Titel dieses Beitrages erinnert an einen Kinderreim. Wenn man sich das Spiel dazu vergegenwärtigt, dann hat es etwas Zufälliges, wer ausgezählt wird und wer nicht. Dass die Selektion im österreichischen Bildungssystem wenig mit Zufall zu tun hat, ist Gegenstand der folgenden Analysen. Dabei wird zunächst einmal der zur Bildungsarmut führende Ausbildungsabbruch in einem größeren Kontext betrachtet, indem mehrere Arten davon, die auch unterschiedliche Schweregrade davon repräsentieren, dargestellt und besprochen werden. Unter Ausbildungsabbruch wird dabei das Beenden einer Ausbildungsform vor deren Abschluss und unter Bildungsarmut das Unterschreiten einer bestimmten Qualifikations- oder Kompetenzschwelle verstanden. Dem folgt eine Auseinandersetzung mit der (Aus-)Bildungsarmut per se, wobei verschiedene Definitionen miteinander verglichen, das Ausmaß dargestellt sowie die Betroffenheit, Konsequenzen und Ursachen davon besprochen werden. Die Grundlage dafür bilden eigene Berechnungen auf Basis des Labor Force Survey sowie anderer Datenbasen. Den Abschluss bildet die Auseinandersetzung mit der Frage, welche Interventionen gegen Bildungsarmut gesetzt werden und wie der Ansatz in Österreich zu charakterisieren ist. Auf Basis all dieser Analysen werden schließlich zwei zentrale Ansatzpunkte zur Reform des österreichischen Bildungssystems herausgearbeitet.
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In: Grundzüge des Managements von Migration und Integration. Arbeit, Soziales, Familie, Bildung, Wohnen, Politik und Kultur., S. 275-289
Das österreichische Schulsystem kann als selektiv bezeichnet werden. Diese Feststellung gründet auf mehreren Tatsachen: Eine davon ist die auch im internationalen Vergleich sehr frühe Aufteilung der Alterskohorte in unterschiedlich anspruchsvolle Schulformen bereits im Alter von zehn Jahren. Ein anderes auf Selektivität hindeutendes Faktum sind die Klassenwiederholungen bzw. Nichtaufstiegsberechtigungen. Während in anderen Ländern Teilleistungsschwächen einem Aufstieg in die nächste Schulstufe nicht im Wege stehen, sondern gezielte Zusatzunterstützung nach sich ziehen, führen die Klassenwiederholungen in Österreich dazu, dass rund 20 Prozent der SchülerInnen im neunten Jahr ihrer Schulpflicht Laufbahnverluste aufweisen. Auf der Basis einer Analyse sekundärstatistischer Daten geht der Beitrag der Frage nach, ob bzw. inwieweit Personen mit Migrationshintergrund von der Selektivität des Schulsystems betroffen sind. Zunächst wirft der Beitrag einen Blick auf den Anteil der SchülerInnen, die einen Migrationshintergrund haben und analysiert anschließend vier Themenbereiche: die Bildungslaufbahnen, die Leistungen und Kompetenzen, das frühzeitige Ausscheiden aus dem Bildungssystem und schließlich der Übergang vom Ausbildungs- in das Beschäftigungssystem. (ICB2).
In: Grundzüge des Managements von Migration und Integration: Arbeit, Soziales, Familie, Bildung, Wohnen, Politik und Kultur, S. 275-289
Das österreichische Schulsystem kann als selektiv bezeichnet werden. Diese Feststellung gründet auf mehreren Tatsachen: Eine davon ist die auch im internationalen Vergleich sehr frühe Aufteilung der Alterskohorte in unterschiedlich anspruchsvolle Schulformen bereits im Alter von zehn Jahren. Ein anderes auf Selektivität hindeutendes Faktum sind die Klassenwiederholungen bzw. Nichtaufstiegsberechtigungen. Während in anderen Ländern Teilleistungsschwächen einem Aufstieg in die nächste Schulstufe nicht im Wege stehen, sondern gezielte Zusatzunterstützung nach sich ziehen, führen die Klassenwiederholungen in Österreich dazu, dass rund 20 Prozent der SchülerInnen im neunten Jahr ihrer Schulpflicht Laufbahnverluste aufweisen. Auf der Basis einer Analyse sekundärstatistischer Daten geht der Beitrag der Frage nach, ob bzw. inwieweit Personen mit Migrationshintergrund von der Selektivität des Schulsystems betroffen sind. Zunächst wirft der Beitrag einen Blick auf den Anteil der SchülerInnen, die einen Migrationshintergrund haben und analysiert anschließend vier Themenbereiche: die Bildungslaufbahnen, die Leistungen und Kompetenzen, das frühzeitige Ausscheiden aus dem Bildungssystem und schließlich der Übergang vom Ausbildungs- in das Beschäftigungssystem. (ICB2)
In: WISO: Wirtschafts- und sozialpolitische Zeitschrift, Band 34, Heft 2, S. 65-76
ISSN: 1012-3059
In: SWS-Rundschau, Band 42, Heft 4, S. 381-399
'Ziel dieses Artikels ist es, die Möglichkeiten der Entwicklung Wiens zu einer 'lernenden Stadt' auszuloten. Um einen Referenzrahmen dafür zu schaffen, wird zunächst das Konzept des 'lebensbegleitenden Lernens' (LLL) als Antwort auf die Herausforderungen unserer 'Wissens-Gesellschaft' erläutert, und es werden die österreichischen Strategieelemente zur Förderung des lebensbegleitenden Lernens besprochen. Die Darstellung der europäischen Initiative der 'learning cities' soll als Praxisbeispiel dienen und Anregungen für die Umsetzung in Wien liefern. Den Kern der Ausführungen bilden schließlich die Beschreibung der Strategien zum Aufbau und die Darstellung der möglichen Strukturen eines Wiener Systems von lebensbegleitendem Lernen. Da zur Umsetzung des LLL ein System allein aber nicht ausreicht, widmet sich der anschließende Abschnitt konkreten Maßnahmen zur Förderung des lebensbegleitenden Lernens in der Praxis. Die Schlussfolgerung lautet, dass für den Aufbau eines Systems von lebensbegleitendem Lernen in Wien noch bedeutende Hürden überwunden werden müssen, wofür nicht nur Anstrengungen Wiens, sondern auch des Bundes und auf europäischer Ebene notwendig sind.' (Autorenreferat)
In: Social Inclusion, Band 10, Heft 2, S. 347-357
ISSN: 2183-2803
Austrian students with special educational needs (SEN) face many obstacles in the transition from lower to upper secondary education. Using administrative data from national statistics, we analyse the trajectories of these students focusing on two questions: First, what is the impact of the former setting on further pathways for students from special schools compared with mainstream schooling? Second, can low‐threshold training or apprenticeship projects (the "transition system") compensate for educational disadvantages in former school careers and serve as a "second chance" or do they reinforce exclusionary practices by perpetuating "special tracks"? Regarding the first question, our research findings confirm those from several studies conducted in other German‐speaking countries that show advantages for graduates from mainstream education compared to those from special schools, as they face a lower risk of institutional exclusion. In respect of the second question, at first glance, our findings differ from prior research results. Participating in the transition system is associated with a slight increase in participation in upper secondary education, some increase in employment, and an important reduction concerning inactivity. As revealed by a regression analysis controlling for socio‐demographic characteristics, participation in this system has a distinct integrative influence. We conclude by hypothesising that this is due to the structure of the Austrian transition system offering pathways back to mainstream educational systems and formally recognised educational qualifications.
In: Internationale Hochschulschriften Band 667
Dropout, Selektion und früher Bildungsabbruch sind unterschätzte Herausforderungen im österreichischen Bildungswesen: Detaillierte regionale und nach Herkunft differenzierte Berechnungen zeigen für einzelne Subgruppen Anteile von bis zu 60% der Jugendlichen, die keinen Abschluss über die Pflichtschule hinaus aufweisen und sich aktuell nicht mehr in Ausbildung befinden. Der vorliegende Policy Brief stellt die Frage, wie die aktuellen Reformen des Bildungswesens darauf reagieren und sich auswirken könnten. Positiv hervorzuheben ist, dass die Problematik des frühen Abbruchs durch direkt darauf bezogene Maßnahmen wie die Ausbildung bis 18 oder die Bildungspflicht bildungspolitisch ernstgenommen wird. Es werden jedoch auch Bildungsreformen gesetzt und diskutiert, durch die eine deutliche Stärkung selektiver Elemente erfolgt. Der Ausbau des differenzierten Schulsystems, die Wiedereinführung von Leistungsgruppen in den NMS, verschärfte Aufnahmekriterien in Gymnasien, die Stärkung von Sonderschulen und die Forcierung der "Notenwahrheit" sind in diesem Zusammenhang zu nennen. Das Ziel ist derart, den Gesamtoutput zu verbessern. In der Forschung erweisen sich die durch Selektion bedienten summativen Bewertungen und einfachen ökonomischen Anreiz-Sanktionsmodelle jedoch wenig effektiv, um Leistungszuwächse zu erzielen. Vielmehr wird dadurch eher oberflächliches und kaum nachhaltiges Fakten-Lernen für den Test gefördert weniger aber verstehendes Tiefenlernen. Deutlich erfolgsversprechender sind pädagogisch-didaktische Ansätze sowie Professionalisierungsstrategien bei Lehrpersonen. Konkret zu denken ist hier an einen stärker phänomen- statt fächerbasierten Unterricht, um vernetztes Denken in Zusammenhängen zu fördern, zu denken ist an intrinsische Anreizsysteme anstelle von Noten- und Testdruck, ein Schwerpunkt sollte schließlich auf der Ressourcenorientierung anstelle der Defizitorientierung sowie auf der Inklusion anstelle der Selektion liegen.
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Die vorliegende Studie stellt eine für die Publikationsreihe AMS report stark gekürzte Version des Endberichts zur Evaluation der stiftungsähnlichen Maßnahme für Langzeitarbeitslose DYNAMO dar - LeserInnen, die sich detaillierter über die Evaluationsergebnisse informieren möchten, seien auf diesen umfassenden Projektbericht verwiesen.1 Trotz der quantitativ limitierenden Vorgaben für diese Publikation wird auch hier der Anspruch einer umfassenden Betrachtung der Themenstellung aufrechterhalten. So stellt die vorliegende Publikation eine Mischung aus Politik-, Implementations- und Wirkungsanalyse dar.
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Frühe BildungsabbrecherInnen, also Jugendliche mit maximal Pflichtschulabschluss, wurden in der vorliegenden Studie aus zwei unterschiedlichen Perspektiven beleuchtet. Zum einen wurden auf der gesamtgesellschaftlichen Makroebene das Ausmaß und die Entwicklung von Inklusion und Exklusion von Personen mit formal geringen Qualifikationen auf Basis einer Reihe an sekundärstatistischen Daten untersucht. Dabei können desintegrative Wirkungen eines frühen Bildungsabbruchs in Hinblick auf die (spätere) Fortsetzung einer Ausbildung und in Hinblick auf Erwerbstätigkeit aufgezeigt werden. Auch in weiteren Bereichen wie Gesundheit und politische Partizipation erfahren geringqualifizierte Personen im Vergleich zu Höherqualifizierten substanzielle Nachteile. Ein früher Bildungsabbruch zieht also Ausgrenzungsrisiken im späteren Lebens- und Berufsverlauf nach sich. Anhand der Analysen wird auch die Relevanz von Strukturen eines selektiven Bildungssystems sichtbar, in deren Rahmen soziale Ungleichheit aufrechterhalten wird. Die Schlussfolgerung daraus darf allerdings nicht sein, gering qualifizierte Jugendliche als homogen in Hinblick auf ihre (Schul-)Biografien und Lebensumstände zu betrachten. Aus der zweiten, biografischen, Perspektive auf die Thematik zeigt sich auf der Mikroebene, dass sich frühe Bildungsabbrüche in sehr unterschiedlichen biografischen Konstellationen ergeben, dass Jugendliche unterschiedliche biografische Handlungsmuster entwickeln und der Einstieg in den Arbeitsmarkt als unqualifiziert Beschäftigte vor diesem Hintergrund mehr oder wenig gut gelingen kann und Arbeit unterschiedliche Bedeutungen in den Lebensgeschichten der Jugendlichen aufweist. Im Zuge von Biografie-Analysen wurden die drei Typen "Derzeit kein Raum für Arbeit", "Arbeit als notwendige Absicherung" und "Spaß am Widerstand?" unterschieden. Die Kombination von unterschiedlichen Forschungszugängen zu frühem Bildungsabbruch ermöglicht es, ein vollständigeres Bild einer komplexen Thematik zu zeichnen.
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Mit der Einführung einer "Ausbildung bis 18" soll der Anteil der frühen AusbildungsabbrecherInnen (FABA) reduziert und die Zahl der Bildungsabschlüsse in Österreich erhöht werden. Der vorliegende Bericht stellt die Ergebnisse der wissenschaftlichen Grundlagenanalysen dar, die vom Institut für Höhere Studien im Auftrag des Sozialministeriums, des BMBF und des BMWFW durchgeführt wurden. Er beinhaltet quantitative Analysen zu Ausmaß und Ursachen von frühem Bildungsabbruch, qualitative Analysen zu Problemlagen und Ressourcen betroffener Jugendlicher sowie eine Analyse der vorhandenen präventiven und kompensatorischen Angebote. Zielgruppe der "Ausbildung bis 18" sind demnach rund 16.000 Jugendliche zwischen 15 und 17 Jahren, die jedoch in Hinblick auf ihre Lebenssituation und den Grad ihrer Systemferne sowie hinsichtlich ihres Unterstützungsbedarfs sehr unterschiedlich sind. Österreichweit werden bereits beträchtliche Aktivitäten im Bereich der Kompensation eines fehlenden Abschlusses gesetzt. Um die "Ausbildung bis 18" zu realisieren, ist es jedoch notwendig, den Bereich der Prävention auszubauen. ; Die Studie wurde im Auftrag des Bundesministeriums für Arbeit, Soziales und Konsumentenschutz, des Bundesministeriums für Bildung und Frauen und des Bundesministeriums für Wissenschaft, Forschung und Wirtschaft erstellt. ; To introduce an obliging education and training up to the age of 18 ('E&T up to 18') is a fundamental innovation, as in Austria compulsory education has for several decades been completed after the ninth school year. In that context, with 'E&T up to 18' a large scale national program of high significance is pushed. The goal is to increase the share of qualifications at upper secondary level. Concurrently it is the main national initiative to combat Early School Leaving (ESL). In the report, the findings of the baseline study that has been conducted on behalf of the Ministries of Social Affairs, of Education and of Economic Affairs are presented. The study encompasses quantitative analyses of the extent and origins of ESL, qualitative analyses of the backgrounds, problems and resources of early leavers as well as an analysis of preventive and remedial measures to tackle ESL. [.]
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Die Initiative Erwachsenenbildung fördert das Nachholen grundlegender Bildungsabschlüsse und die Basisbildung von Personen mit mangelnden oder geringen Grundkompetenzen. Der vorliegende Beitrag nützt die PIAAC-Ergebnisse, um die Schätzung der Zielgruppengröße, wie sie der Initiative Erwachsenenbildung in der Programmperiode 2012-2014 zugrunde gelegt wurde, einer Prüfung zu unterziehen. Und kommt zu einem deutlichen Ergebnis: Durch die PIAAC-Erhebung 2011/12 wird die bisher angenommene Größe der Zielgruppe in der Initiative Erwachsenenbildung validiert und erhöht sich – vorsichtig geschätzt – ganz wesentlich von 50.000 auf 243.000 Personen. Für diese Schätzungen greifen die Autoren auf einen IHS-Projektbericht im Auftrag des früheren Bundesministeriums für Unterricht, Kunst und Kultur (BMUKK, heute Bundesministerium für Bildung und Frauen, BMBF) zu den Grundlagenanalysen für die Initiative Erwachsenenbildung (Jänner 2014) zurück. Dieser wird vorliegend erweitert und spezifiziert. (DIPF/Orig.) ; The Initiative for Adult Education allows adults to complete basic educational qualifications later in life and promotes the basic education of people with inadequate or few basic competences. This article uses the PIAAC findings to test the estimate of the size of the target groups taken as the basis for the Initiative for Adult Education during programme period 2012-2014 and comes to a significant conclusion: The PIAAC survey 2011/12 has validated the previously estimated size of the target group of the Initiative for Adult Education, which has significantly increased – by a conservative estimate – from 50,000 to 243,000 people. For these estimates, the authors refer to a project report on basic analyses for the Initiative for Adult Education which they published in January 2014 by order of the former federal ministry of education, today federal ministry of education and women's affairs. The report is currently being expanded and specified in greater detail. (DIPF/Orig.)
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