Die Friedensbewegung am Anfang des 21. Jahrhunderts: auf dem Weg zur Entwicklung friedenspolitisch tragfähiger globaler Strukturen
In: Die Zukunft des Friedens: Bd. 1, Eine Bilanz der Friedens- und Konfliktforschung, S. 193-211
Anhand einiger Beispiele versucht der Beitrag, Antworten auf die Frage zu finden, was die Motive, Prämissen und Strategien des aktiven Teils der Friedensbewegung vor etwa 40 Jahren waren und wie sich das Bild zu Beginn des 21. Jahrhunderts darstellt. Welche Konsequenzen hat die Friedensbewegung aus dem - in bescheidenem Maße von ihr mitbewirkten oder angestrebten - Ende des Ost-West-Konflikts gezogen? Nach einem historischen Rückblick über die Friedensbewegung der 1960er Jahre bis hin zum Ende des Ost-West-Konflikts werden die verschiedenen friedenspolitischen Ansätze der Friedensbewegung (kritische Auseinandersetzung mit militärischen Entwicklungen, regionale Konfliktbearbeitung und Versöhnungsarbeit, Strukturveränderungen) vorgestellt und diskutiert. Abschließende Überlegungen beziehen sich auf die Heterogenität der unterschiedlichen Ansätze und begrüßen diese Vielfalt als natürliches Produkt demokratischer Verhältnisse. Plädiert wird nicht nur für Zusammenarbeit, Kritik und gegenseitige Befruchtung, sondern auch für die Kooperation zwischen den "Ohnmächtigen" unten und oben im Zusammenspiel von Friedensbewegungen und Regierungen. (ICH)