Wege aus schwerer Jugendkriminalität: eine qualitative Studie zu Hintergründen und Bedingungen einer erfolgreichen Reintegration von mehrfachauffälligen Jungtätern
In: Tübinger Schriften und Materialien zur Kriminologie : TÜKRIM 5
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Ist abweichendes Verhalten die Folge stabiler Persönlichkeitsmerkmale oder resultiert es aus variablen Bedingungen der sozialen Umwelt? Diese alte, aber immer noch aktuelle Kontroverse bildet den Hintergrund für die vorliegenden Analysen der Lebens- und Kriminalitätsgeschichte junger Wiederholungstäter aus der Tübinger Jungtäter-Vergleichsuntersuchung (TJVU). Wie die Analysen des Legalverhaltens von der Geburt bis ins späte Erwachsenenalter zeigen, kommt es bei den meisten Probanden zu zahlreichen Veränderungen und Wendepunkten in der Kriminalitätsentwicklung. Ungeachtet der Sozialisationsbedingungen in der Kindheit und Jugend lassen sich im Erwachsenenalter sehr unterschiedliche Verlaufs- und Entwicklungsmuster identifizieren. Ausschlaggebend für den Beginn, den Abbruch oder die Fortsetzung einer kriminellen Karriere, so die Hauptthese der Autoren, ist weniger die Vorgeschichte, als vielmehr die jeweilige aktuelle soziale Einbindung und die damit verbundene soziale Kontrolle eines Individuums. - Verlaufsmuster von Kriminalität - Eine Bestandsaufnahme; Theorien zur Kontinuität und Diskontinuität von Kriminalität; Die Tübinger Jungtäter-Vergleichsuntersuchung; Kriminalität und soziale Einbindung im Kindes- und Jugendalter; Kriminalität und soziale Einbindung im Erwachsenenalter; Die zentralen Ergebnisse
In: Neue Kriminalpolitik: NK ; Forum für Kriminalwissenschaften, Recht und Praxis, Volume 28, Issue 4, p. 426-437
ISSN: 0934-9200
In: Neue Kriminalpolitik: NK ; Forum für Kriminalwissenschaften, Recht und Praxis, Volume 23, Issue 2, p. 50-54
ISSN: 0934-9200
In: Forensische Psychiatrie, Psychologie, Kriminologie, Volume 2, Issue 3, p. 199-206
ISSN: 1862-7080
Im Mittelpunkt vieler kriminalpolitischer Diskussionen stehen insbesondere jugendliche Mehrfachtäter. Das Interesse an dieser Gruppe rührt daher, dass gemäß kriminologischer Auswertungen diese relativ kleine Tätergruppe für einen großen Teil aller Delikte eines Geburtsjahrganges verantwortlich ist. Nicht gerechtfertigt ist es jedoch, das Verhalten dieser Täter in die Zukunft zu verlängern und sie unisono mit Begrifflichkeiten wie "chronische Lebenslauf-Täter" oder "life course persistent antisocials" zu versehen. Denn wie Langzeitstudien zeigen, kommt es auch bei einem Großteil der jugendlichen Mehrfachtäter beim Übergang ins Erwachsenenalter zu einem völligen Ende oder zumindest deutlichen Rückgang der Auffälligkeiten. Wie es zu dieser Verhaltensänderung kommt, ist bislang kaum untersucht. An diesem Forschungsdefizit setzt das am Tübinger Institut für Kriminologie durchgeführte und von der DFG geförderte Projekt Wege aus schwerer Jugendkriminalität an. Ziel der Studie war die Untersuchung der Bedingungen und Hintergründe, die zum Abbruch einer kriminellen Karriere im späten Jugend- bzw. jungen Erwachsenenalter führen. Untersucht wurden hierzu die Lebensgeschichten von 56 männlichen Jugendlichen, die nach einer Verurteilung zu mindestens 10 Monaten Jugendstrafe der Bewährungshilfe unterstellt waren. Die explorative Studie zeichnet die typischen Verlaufsformen nach und analysiert die Einflussfaktoren einer erfolgreichen Reintegration. Die erfolgreichen Abbrecher einer kriminellen Karriere durchlaufen drei verschiedene Phasen: 1. eine Entschlussphase 2. eine Vermeidungs- und Versuchsphase und 3. eine Stabilisierungsphase. Erforderlich ist dabei nicht nur eine Verhaltensveränderung hinsichtlich der strafrechtlichen Auffälligkeiten, sondern eine Veränderung des gesamten Lebensstils. Dargestellt werden diese Veränderungen im Leistungsbereich, der Familie, der Partnerschaft und der Gleichaltrigengruppe. ; The few studies which examine the development of offending from the childhood into the early or middle adulthood ...
BASE
In: Einmal Verbrecher — immer Verbrecher?, p. 193-296
In: Einmal Verbrecher — immer Verbrecher?, p. 49-114
In: Einmal Verbrecher — immer Verbrecher?, p. 129-192
In: Einmal Verbrecher — immer Verbrecher?, p. 17-48
In: Einmal Verbrecher — immer Verbrecher?, p. 115-128
In: Einmal Verbrecher — immer Verbrecher?, p. 315-327
In: Einmal Verbrecher — immer Verbrecher?, p. 307-314