Suchergebnisse

Der vorliegende Beitrag beleuchtet Hintergründe und Konsequenzen der Entwicklung Afghanistans unter besonderer Berücksichtung der us-amerikanischen Rolle dabei und der daraus abzuleitenden Verantwortung. Zunächst erfolgt ein historischer Überblick seit 1973, als Mohammad Daoud gegen seinen Vetter König Zahir Schah geputscht hat, bis hin zu dem Krieg gegen die sowjetischen Besatzungstruppen. Danach wird kurz erläutert, wie es zu den Auseinandersetzungen zwischen den verschieden ethnischen Gruppen kam, nachdem der äußere Feind verschwunden war. Im Anschluss daran untersucht der Autor das Aufkommen der Taliban und die Rolle Pakistans dabei. Erst 1994 erschienen die ausschließlich paschtunischen Taliban auf dem afghanischen Schauplatz, und sie waren in einem Sturmlauf innerhalb von zwei Jahren erfolgreich. Sie wurden sowohl von pakistanischen militärischen Instruktoren als auch von getarnten ISI-Truppen (pakistanischer Geheimdienst) unterstützt. Zu erklären ist ihr Erfolg vor allem durch die Tatsache, dass sie den Afghanen als Befreier erschienen. Im nächsten Abschnitt widmet sich der Autor den Beziehungen zwischen den Taliban und der US-Administration, die vor allem durch egoistische nationale Interessen der USA geprägt waren. Der letzte Abschnitt beleuchtet den Krieg der USA in Afghanistan. Der Autor plädiert für einen Interventionismus, um in Afghanistan den Beweis dafür anzutreten, dass die Europäer und Amerikaner nicht nur am Gemeinwohl im eigenen Kulturkreis interessiert sind. (ICD)