Väterlos: Eine Gesellschaft in der Krise
Theologe, Männerforscher und "Männerversteher" Stiehler (BA 12/10) dringt, nachdem er das Konzept einer "eigenständigen Männlichkeit" entwickelt hat, zu einem Kernthema dieses Ansatzes vor: der Rolle des Vaters respektive der "Väterlichkeit" als zentralem Prinzip der Gestaltung familiärer wie auch gesellschaftlicher Beziehungen. Im 1. Teil eine Bestandsaufnahme der "väterlosen Gesellschaft" heute, in welcher der "unväterliche Vater" heimisch ist. Der bringt selbst nicht die Kraft auf und die Gesellschaft behindert ihn zugleich, die spezifisch väterlichen Ressourcen, wie Verantwortung, Orientierung, Konsequenz, Begrenzung, Neugierde und Lust am Entdecken ins Spiel und in Deckung mit den anerkannten mütterlichen Merkmalen zu bringen. Als Beleg dienen Fälle aus der Beratungspraxis des Autors. Im 2. Teil entwickelt er die "Merkmale von Väterlichkeit" im Detail, um schliesslich seine Vision "von der Väterlosigkeit zur väterlichen Gesellschaft" zu propagieren. Ansätze zur Thematik finden sich bei B.T. Leimbach (ID-G 48/7), H. Seemann (BA 12/09), H. Petri (BA 5/04). - Nicht nur für Männer- und Vaterbewegte. (2)