Die Entschlüsselung der Struktur und Funktionslogik des Individualismus -- Die Entstehungsgrundlagen und Wirkungsbereiche des Individualismus -- Die Abhilfemechanismen gegen den Individualismus -- In der Einsamkeit seines eigenen Herzens: Autobiographische Reflexionen -- Literaturverzeichnis.
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Welche Zukunft blüht der Demokratie? Auf diese Frage gibt Alexis de Tocqueville, französischer Adeliger und feinfühliger Beobachter der europäischen und amerikanischen Gesellschaft in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts, verblüffende Antworten. Sie zeigen, wie Individualismus und politische Lethargie die Versprechen der Demokratie auf Freiheit und Gleichheit unterlaufen und die Demokratie an sich selbst kranken lassen. Tocqueville bietet düstere Aussichten, die angesichts der Populismen heutiger Demokratien aktueller wirken denn je. Offensichtlich hat er schon damals tief ins Herz des demokratischen Menschen geschaut und darin Antworten auf unsere Fragen gefunden.
In der Ideengeschichte des Herzens fristet Alexis de Tocqueville bisher ein Schattendasein - zu Unrecht. Seine Herzgeschichten bieten nicht nur einen privilegierten Zugang zu den Pathologien der modernen Demokratie, sondern tragen auch zur Entschlüsselung seiner Demokratietheorie bei. Individualismus und sanfter Despotismus lassen sich dadurch ebenso erfassen wie Diagnose und Therapie bürgerlichen Unbehagens. Tocquevilles einsame Herzen spiegeln die Krise der Moderne - und auf eigentümliche Weise Tocquevilles ambivalentes Verhältnis zur Demokratie. In ihrer Bedeutung können die einsamen Herzen wohl kaum überschätzt werden.
Nie war das Politische frei von Emotionen, jedoch scheint ihre Quantität und Geltung in der politischen Sphäre der Gegenwart stetig zuzunehmen. Hinweise darauf sind die zunehmende Präsenz emotionaler Debatten im medialen Bereich wie auch im alltäglichen Umgang miteinander. Ein Blick in die Zeitung oder in soziale Netzwerke scheint zu genügen, um zu erfahren, welchen Stellenwert Emotionen und Affekte in Diskussionen über politische Entscheidungen oder Problemstellungen einnehmen. Ob und inwiefern es eine signifikante Zunahme der Rolle der Emotionen im Bereich des Politischen gibt, erörtern die Beiträger*innen des Bandes mit unterschiedlichen Perspektiven