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Eric Jager erzählt eine wahre Begebenheit, deren Einzelheiten sich in mittelalterlichen Chroniken und Gerichtsakten nachlesen lassen. Es ist eine Geschichte der Grausamkeit, des Aberglaubens, der Tapferkeit und der Liebe. Es ist die Geschichte des Ritters Jean de Carrouges und seiner Frau - und es ist die Geschichte des Jacques Le Gris, der angeklagt ist, de Carrouges Gattin vergewaltigt zu haben. Der jugendliche König von Frankreich will den Fall durch ein Gottesurteil, den letzten obrigkeitlich verordneten Zweikampf auf Leben und Tod entscheiden lassen. Stirbt Jean de Carrouges, so gilt seine Frau als Lügnerin und wird hingerichtet.

Malcolms fast missionarischer, polemischer Duktus macht aus dem gewichtigen, wohl nun dem Standard- und Lehrbuch über Bosnien von dessen Frühzeit bis 1995 eine fast spannende Geschichtslektion. Aufgeräumt wird mit "Fehlinformationen" und "Mythen", nach denen die Ursachen des jüngsten Krieges in den Jahrhunderten zuvor, in einer "tiefsitzenden Psychose" wurzeln sollen. Eine bislang kaum publizierte Faktenfülle, übersichtlich geordnet, verständlich beschrieben, in klarer, schöner Sprache, erschlossen mit einem "Register der Orte, Personen und Bevölkerungsgruppen". Vor allem: Malcolms Resümee mittendrin "Plötzlich paßt vieles, was verwirrend war, zusammen" gilt für fast jedes Buchkapitel. Eigentlich unverzichtbar. (2) (Gert Kreusel)