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In this provocative analysis of the central issues and developments in modern social theory, Dr Strasser contends that enquiry into the function, tasks and mission of sociology as a discipline can be understood only in relation to the subject''s historical development. He believes that a discussion of the origin and intention of sociology, particularly in relation to the established social order, enables us to grasp fully the nature of sociological theory, both past and present. He maintains that a sociologist''s own position in society, and consequently his views on its development and his wa

Theorien sozialer Ungleichheit implizieren jeweils spezifische Ideale der sozialen Gerechtigkeit. Wie in diesem Beitrag gezeigt wird, ist dieses Gerechtigkeitsideal theoretisch mit Annahmen über Ursachen, Formen und Möglichkeiten der Änderung sozialer Ungleichheit und politisch mit der Rolle gekoppelt, die dem Ungleichheitsforscher in der Beförderung einer bestimmten Art von Sozialpolitik zugeschrieben wird. Der Autor argumentiert daher, daß der sozialwissenschaftliche Status von Ungleichheitstheorien sich nicht in der Beschreibung der Formen und Dimensionen sowie in der Erklärung der Ursachen sozialer Ungleichheit erschöpft; Ungleichheitstheorien tragen auch dazu bei, den Widerstand gegen Gleichheitsbestrebungen besser zu verstehen. Eine derartige Konzeption des Verhältnisses von sozialer Ungleichheit und Sozialpolitik avanciert in der Hand des Autors zu einem integralen Bestandteil jeder sozialwissenschaftlichen Erklärung (und politischen Rechtfertigung), warum soziale Ungleichheit in menschlichen Gesellschaften fortbesteht. Zugleich wird diese Konzeption zu einem Erkenntnispostulat, das nicht ohne Wirkung auf die Wahrnehmung und Gestaltung der gesellschaftlichen Wirklichkeit durch Sozialwissenschaftler, Gesellschaftsmitglieder und Sozialpolitiker bleiben soll. (GF2)

Das soziologische Werk Friedrich von Wiesers, vor allem seine Gedanken zur Bedeutung der Macht in der gesellschaftlichen Entwicklung und in der Herausbildung von Strukturen der sozialen Ungleichheit wird in Erinnerung gerufen und im Hinblick auf gegenwärtige Fragestellungen bewertet. Im Zentrum der Erörterung steht Wiesers Machtbegriff; Wieser entwickelt die These, daß Machtunterschiede aufgrund organisationeller Erfordernisse notwendig seien. Für die Auslese der Machtinhaber und Führungsschichten ist der Erfolg, der Macht schafft und legitimiert, maßgeblich. Da aber jede Macht durch einen Trieb zum Maximum gekennzeichnet ist, kann sie nur durch Gegenmacht kontrolliert werden. Gesellschaftliche Organisation ist somit als das Ergebnis eines permanenten Konflikts um Machtverteilung anzusehen. Wieser verbindet mit dem organisatorischen Imperativ, der ungleichen Zugang zu und ungleiche Verfügung über Ressourcen der Gesellschaft schafft, Aussagen über z.T. antagonistische Tendenzen der Gesellschaftsentwicklung. Einerseits wirkt eine Tendenz zunehmender Schichtung dahingehend, daß die horizontale und vertikale Differenzierung der Gesellschaft zunimmt, während andererseits eine Tendenz der aufsteigenden Klassenbewegung auf eine zunehmende Teilhabe und Teilnahme der Masse des Volkes an seinen materiellen und immateriellen Werten verweist. Friedrich von Wieser wird als konservativer Konflikttheoretiker bezeichnet. (GB)