Über dem Abgrund: eine jüdische Jugend in Deutschland 1918 - 1943
In: Ullstein-Bücher 33238
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In: Ullstein-Bücher 33238
In: Quellen zur neueren Geschichte 22/23/24
In: Steuerrechtliche Beiträge 2
In: Druckschriften d. Dt. Anwaltvereins 32
In: Politische Studien: Magazin für Politik und Gesellschaft, Band 42, Heft 315, S. 3-12
ISSN: 0032-3462
In: Antisemitismus in der politischen Kultur nach 1945, S. 39-56
In: Antisemitismus in der politischen Kultur nach 1945, S. 39-56
In dem Beitrag geht es um die Frage der historischen Einordnung des Antisemitismus in der heutigen BRD. Es wird diskutiert, ob der historische Vergleich die Strukturen des Antisemitismus verstehen hilft, seien sie psychologischer, politisch-ideologischer, moralischer oder opportunistischer Art. Der abendländische Antisemitismus wird bis ins 11. Jahrhundert zurückverfolgt. Es wird gezeigt, daß die Mechanismen und Funktionen antisemitischer Bilder und Prozesse durch Krieg und Revolution bis in die Weimarer Republik wirksam blieben. Wie weit die Kongruenz von Antisemitismus und nationalen Restaurationsideologien ging, wird am Beispiel der kulturphilosophischen Debatten der bürgerlichen Institutionen in der Endphase der Weimarer Republik festgemacht. Als ein Merkmal des modernen Antisemitismus wird eine deutliche Korrelation mit sozialen Krisen aufgezeigt. Ein weiteres Merkmal wird bestimmt: die Benutzbarkeit objektiver sozialer und wirtschaftlicher Reibungsflächen zwischen Juden und Umwelt bzw. das Bestehen einer "objektiven Judenfrage". Vor dem Hintergrund dieser Merkmale wird dann die Frage beantwortet, wie der Antisemitismus in der BRD einzuordnen ist. Die Kontinuität eines aus der Nazi-Vergangenheit stammenden Antisemitismus im Neo-Nazismus wird nicht bezweifelt. Insgesamt wird festgestellt, daß die in jedem Fall moralisch und politisch notwendige Bekämpfung des Antisemitismus in der BRD unter veränderten politischen, wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Voraussetzungen vor sich geht. (KW)
In: Holocaust and genocide studies, Band 3, Heft 2, S. 125-136
ISSN: 1476-7937
In: Aus Politik und Zeitgeschichte: APuZ, Band 1987, Heft B 11, S. 15-23
ISSN: 0479-611X
"Antisemitismus und Holocaust müssen in die verschiedenen Ebenen von Wirklichkeit eingeordnet werden, die von der internationalen Forschung diskutiert werden. Der Vorkriegsantisemitismus des Kaiserreiches reflektiert im europäischen Vergleich die Krise des liberalen Nationalstaates. Seine Virulenz und soziale wie politische Bedeutung ergeben sich aus den Interessenlagen der Schichten, die ihn zu mobilisieren versuchen. Trotz seiner politischen Unbedeutsamkeit durchdringt der Antisemitismus vor 1914 breite Mittel- und Oberschichten und Berufsgruppen und verbindet sich mit ihren ideologischen und politischen oder wirtschaftlichen Zielen. Nach dem Ersten Weltkrieg, der als Epochenscheide zu verstehen ist, entwickelt sich in der extremen deutschen Rechten einschließlich Hitlers der Gedanke zum Massenmord an den Juden, deutlich in einem aus dem Jahre 1920 stammenden Dokument, das die Juden zu Geiseln des 'internationalen Judentums' stilisiert und das Motiv 'Geiselmord' vorwegnimmt, das in Hitlers Morddrohungen immer wieder erkennbar ist. Die Haltung der konservativen Eliten der Weimarer Republik zu Antisemitismus und dann später zu Judenverfolgungen und -ermordungen des Dritten Reiches sowie die Passivität der Bevölkerung gegenüber den Judenverfolgungen spiegeln die Grundstruktur des Antisemitismus wider - seine Kongruenz mit archaischen, anti-modernen Ideen und agressiven nationalistischen Zielen, das Nebeneinander moderater und radikal-chimärischer Strömungen und politischer Traditionen, die taktische Akkommodation der Verfolgungsmaßnahmen an die Ziele des Dritten Reiches. Die brutale Einzigartigkeit des Holocaust läßt sich jedoch nur von den Ursachen her aufhellen. Die Abwesenheit jeder Rationalität verhindert die Epocheneinordnung über die Erklärung der Verbindungslinien hinaus, die zu ihm geführt haben." (Autorenreferat)
In: Aus Politik und Zeitgeschichte: APuZ, Band 37, Heft 11, S. 15-24
ISSN: 0479-611X
In: Amerika und die Deutschen: Bestandsaufnahme einer 300jährigen Geschichte, S. 583-602
In dem Vortrag wird die Einwanderung und Akkulturation von Juden aus Nazi-Deutschland seit 1933 behandelt. Da die amerikanische Öffentlichkeit gegenüber allen Flüchtlingen unfreundlich eingestellt war, wurde von den Konsulaten der USA versucht, möglichst viele Flüchtlinge von den USA fernzuhalten. Dieser restriktiven Haltung der Administration wurde jedoch durch finanzielle und politische Hilfe jüdischer Organisationen in der USA begegnet, so daß 132000 Personen in die USA einreisen konnten. Die größte Gruppe der jüdischen Einwanderer wurde von der unteren Mittelschicht und der Mittelschicht gebildet, die bedeutendste Gruppe wurde jedoch die der jüdischen Intellektuellen besonders der Schriftsteller, Künstler und Wissenschaftler. Die Lage der Einwanderer in die USA wurde besonders durch deren Gemeinschaftsgeist und Arbeitsethos erleichtert. (AR)
In: Die Juden im nationalsozialistischen Deutschland, S. 125-152
In: International review of social history, Band 30, Heft 3, S. 431-443
ISSN: 1469-512X
Der moderne Antisemitismus beginnt nach einer Konvention der Historiker im Deutschen Kaiserreich um die Mitte der siebziger Jahre des neunzehnten Jahrhunderts. Als Anhaltspunkt für diese Datierung dient u.a. eine Serie von Artikeln in der deutschen Familienzeitschrift Die Gartenlaube: ihr Autor, Otto Glagau, beschuldigte die Juden, durch unehrliche Spekulationen den Sturz der Aktienpreise von 1873, der für ihn ein Börsenschwindel war, herbeigeführt zu haben.
In: International review of social history, Band 30, Heft 3, S. 307-311
ISSN: 1469-512X
Obwohl die Studie von Alphons Silbermann im Hinblick auf ihre Methode kritisiert wurde, läßt sich als eines ihrer Ergebnisse festhalten, daß die Abwesenheit einer rechtlichen und sozialen Diskriminierung der jüdischen Bevölkerung in der Bundesrepublik Deutschland durchaus noch kein Verschwinden negativer Vorurteile gegen Juden und Judentum bedeutet. Silbermanns Erhebungen deuten auf einen beträchtlichen,, latenten Antisemitismus" hin, nämlich das Fortleben einschlägiger Stereotypen, Fehlinformationen, biologischer Klischees. Ähnliches hat eine Analyse von Meinungsfragen für Österreich ergeben.
In: Antisemitismus: von der Judenfeindschaft zum Holocaust, S. 215-233
Aufgrund gedruckter und ungedruckter Quellen versucht der Beitrag den historischen Zusammenhang des Holocaust, d.h. der organisierten Vernichtung des europäischen Judentums durch den Nationalsozialismus aufzuarbeiten. Der Beitrag skizziert zugleich die Tendenzen der Erforschung des Holocaust. Physische Gewalt gegen Juden war eine Konstante in der vormodernen Zeit. Aber auch im 19. Jahrhundert gab es vereinzelte Stimmen, die Vorschläge zur Ausrottung der Juden machten. Im Nationalsozialismus wurde das marginale Motiv der Ausrottung zur Regierungspolitik. Man führte bereits vor der Vernichtung der Juden Massentötungen durch, die Elemente des Holocaust aufwiesen: mit der Euthanasiaaktion 1939, der Vernichtung der polnischen Führung 1939 sowie beim Rußlandfeldzug 1941. Die Ursachen für den geringen Widerstand gegen die Ermordung der Juden lagen in der weitgehenden Geheimhaltung und darin, daß sie in eine Periode des Krieges fielen, in der jeder große persönlich Sorgen hatte. Zudem führten die intensive Propaganda und die politischen Erfolge des Nationalsozialismus dazu, daß die mit der Exekution befaßten Personen keine Gewissenskonflikte hatten. (AM)