Reckwitz, Andreas: Die Gesellschaft der Singularitäten. Zum Strukturwandel der Moderne: Berlin: Suhrkamp 2017. 480 Seiten. Preis: € 28,00
In: Publizistik: Vierteljahreshefte für Kommunikationsforschung, Band 63, Heft 4, S. 657-659
ISSN: 1862-2569
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In: Publizistik: Vierteljahreshefte für Kommunikationsforschung, Band 63, Heft 4, S. 657-659
ISSN: 1862-2569
In: Publizistik: Vierteljahreshefte für Kommunikationsforschung, Band 62, Heft 4, S. 531-533
ISSN: 1862-2569
In: Publizistik: Vierteljahreshefte für Kommunikationsforschung, Band 61, Heft 4, S. 469-471
ISSN: 1862-2569
In: Kommunikationspolitik für die digitale Gesellschaft, S. 13-20
In: Digital Communication Research, Band 1
Die fortschreitende Digitalisierung der Gesellschaft stellt die nationale und internationale Kommunikationspolitik und Medienregulierung vor eine Fülle neuer Herausforderungen: Themen wie Internetkriminalität, Daten- und Jugendschutz oder Urheber- und Leistungsschutzrecht stehen insbesondere in Europa und den USA weit oben auf der politischen und medialen Agenda. In diesem Sammelband werden die bisherigen und aktuellen Entwicklungen in diesem Politikfeld mit empirischen und theoretischen Analysen konfrontiert und der netzpolitische Diskurs so um kommunikations- und politikwissenschaftliche Perspektiven ergänzt. Im Fokus der elf Beiträge stehen dabei ganz grundsätzliche Herausforderungen der Digitalisierung für die Kommunikationspolitik, die von der Politik aus der Digitalisierung gezogenen kommunikationspolitischen Konsequenzen sowie der gesellschaftliche Diskurs über die politischen Antworten auf den digitalen Medienwandel.
In: Forschungsjournal Soziale Bewegungen: Analysen zu Demokratie und Zivilgesellschaft, Band 35, Heft 2, S. 382-391
ISSN: 2365-9890
Viele Redaktionen haben in den vergangenen Jahren Maßnahmen ergriffen, um ausfallenden Nutzerbeiträgen, Beleidigungen und Hassrede in den Kommentarspalten und Diskussionsforen ihrer Internetseiten zu begegnen. Neben der Formulierung von Community-Richtlinien, manueller Kommentarmoderation und dem Einsatz von Monitoringsoftware kommt dabei der "Diskursarchitektur", der technischen Ausgestaltung dieser Kommentarbereiche, eine große Bedeutung zu. Dazu zählen etwa verschiedene Formen der Registrierung, die Sortierung der Kommentarthreads oder verschiedene Grade der Anonymisierung. Die bisherige Forschung zu dem Thema hat solche Diskursarchitekturen zumeist in Fallstudien vergleichend untersucht, um möglichen Effekten der technischen Umgebung auf das Kommentarverhalten nachzuspüren. Die einzelnen Bestandteile von Diskursarchitekturen wurden dabei in der Regel analytisch nicht differenziert. Dieser Lücke widmet sich der vorliegende Beitrag und präsentiert eine Studie, in der alle von der IVW ausgewiesenen 361 redaktionell betreuten deutschen Nachrichtenseiten differenziert auf zehn verschiedene Merkmale hin analysiert wurden. Dabei zeigt sich, dass jene 173 Nachrichtenseiten, die überhaupt Kommentarspalten anbieten, ihre Möglichkeiten zur technischen Regulierung bei Weitem nicht ausschöpfen. Mit Hilfe einer hierarchischen Clusteranalyse wurden schließlich fünf distinkte Typen von Diskursarchitekturen in Kommentarspalten identifiziert, die in zukünftigen Studien zur Klassifizierung genutzt werden können. ; For some years now, news sites around the world are increasingly confronted with abusive user comments in their respective comment sections and discussion forums. While these spaces were long seen as promising instruments of democratic participation, they now have a reputation as spaces full of insults and hate speech. Since this not only poses a threat to social cohesion but can also compromise the image of a news site, many platforms have taken measures to regulate the comments on their sites since then. Some have published community guidelines, hired moderation teams and implemented monitoring software. As an additional measure, many adapted the technological design and the features of their comment spaces to gain more control over the posted comments. This includes, for example, requiring commenters to register with the site, sorting of comment threads and various degrees of anonymization. Many authors refer to this technological design of comment spaces as "discourse architecture." The theoretical argument behind this term is that the way comment spaces are "built" influences how commenters behave within them. This perspective is particularly interesting from the point of view of journalism research, since the relationship between editorial staff and audience is manifested in such technological architectures. Several studies have analyzed and compared various discourse architectures in order to investigate possible effects on commenting behavior. However, there is still a lack of a systematic analysis in this field. Apart from individual case studies, there are no findings on the diversity of discourse architectures which provide information on the technical conditions of audience participation on the Internet. On the theoretical basis of the discourse architecture approach, this study investigates two research questions: How are the included discourse architectures designed (RQ1)? And what types of discourse architectures can we identify (RQ2)? In order to answer these questions, we conducted a standardized analysis of 361 German news sites, which produced three key findings. Firstly, with regard to RQ1, we found that 173 of these 361 news sites offer comments sections, whereas only 24 offer discussion forums. In contrast, almost all sites in the sample have an additional Facebook page. Al-though we have not checked whether these pages actually contain posts and comments, against this back-ground we can nevertheless assume that the discourse architecture of Facebook has become the most important technological infrastructure for commenting news articles in Germany. Acknowledging the low deliberative quality of user discussions on Facebook revealed by earlier studies, this would be quite problematic with regard to social integration. Secondly, the detailed analysis of the comment sections showed that most news sites do not exhaust the possibilities of using technical discourse architectures to gain more control over the discussions of users and users. Overall, the technological design of the comment sections is quite inclusive, not very restrictive and only weakly regulated. The most popular features are required registration, rating of comments, opprtunities to report comments and the restriction of comment sections to certain topics. Thirdly, with regard to RQ2, five distinct types of discourse architectures for comment sections could be identified within the sample. They differ in terms of their combinations of features and as well as in terms of their outreach. Additionally, we found a significant correlation between the outreach of the news sites and the number of features that strengthen editorial control over the comments.
BASE
In: Kommunikationspolitik für die digitale Gesellschaft, S. 25-40
Medienpolitik bedarf gerade in Zeiten dynamischer und disruptiver Veränderungen auf den Medienmärkten und in der gesellschaftlichen Öffentlichkeit einer auch wissenschaftlich angeleiteten Beratung und Begleitung. Dieses Potenzial zur eigenen Relevanzsteigerung nutzt die Kommunikationswissenschaft bislang nur eingeschränkt. ähnlich wie Soziologie, Wirtschafts- oder Politikwissenschaften gelingt es nur begrenzt, Praxisprobleme zu fassen und anschlussfähig für den politischen Entscheidungsprozess aufzubereiten. Hier leistet heutzutage vor allem die Rechtswissenschaft Beiträge, die im politischen Diskurs rezipiert werden. Der Beitrag ist ein Plädoyer dafür, dass die Kommunikationswissenschaft diese Herausforderung annimmt und ihre Potenziale bezogen auf die Analyse des Medienwandels, das Anwendungswissen über die Transformation der Medienproduktion, die neuen Möglichkeiten professioneller wissenschaftlicher Ausbildung, die Konsequenzen für den Regulierungsrahmen und die Instrumente der Media Governance ausschöpft.
In: Kommunikationspolitik für die digitale Gesellschaft, S. 63-83
Angesichts des Übergangs zur digitalen Produktion, Nutzung und internetbasierten Distribution stehen medienpolitische Akteure vor der Aufgabe, etablierte Regulierungsmodelle an die veränderten Bedingungen anzupassen. Zudem sind die EU-Mitgliedstaaten bei ihren Entscheidungen gezwungen, Vorgaben der EU umzusetzen. Länderübergreifende Prozesse wie die technische Konvergenz und Europäisierung führen zu Veränderungen nationaler Medienregulierungsregime. Vor diesem Hintergrund wird untersucht, mit welchen Instrumenten und Formen EU-Mitgliedstaaten auf ihre publizistischen Medien einwirken. Die Medienregulierungsmaßnahmen wurden deskriptiv in Form eines synchronen Ländervergleichs mittels einer qualitativen Dokumentenanalyse erfasst. Neben anderen zeigen die Ergebnisse, dass sich die europäischen Staaten in der Art und Weise unterscheiden, wie sie die EU-Vorgaben umsetzen, wie sie Online-Medien regulieren und welche Rolle sie nicht-staatlichen Akteuren bei der Umsetzung von Regulierungszielen zugestehen. Resultat des Vergleichs sind vier Typen europäischer Medienregulierungsstile, die im Beitrag vorgestellt werden.
In: Kommunikationspolitik für die digitale Gesellschaft, S. 205-224
Über die Neugestaltung des Urheberrechts im Zeitalter digitaler Medien wird bereits seit Ende der 1990er-Jahre gestritten. Den bisherigen Höhepunkt dieses Konflikts stellt das Anti-Counterfeiting Trade Agreement (ACTA) dar, das 2012 zu Massenprotesten und einer umfangreichen Mediendebatte führte. Im Rahmen des vorliegenden Beitrags wurde untersucht, welchen Einfluss die verschiedenen Interessengruppen auf die Darstellung des Themas in der Medienberichterstattung hatten. Hierfür wurden die verwendeten Attribute auf den Webseiten von ACTA-Gegnern und -Befürwortern qualitativ erhoben. In einem zweiten Schritt wurde das Vorkommen dieser Attribute in der Presseberichterstattung mit einer quantitativen Inhaltsanalyse erfasst. Sowohl die Befürworter als auch die Gegner kommunizierten Attribute aus den Bereichen Wirtschaft, Kultur, Rechtssicherheit und Bürgerrechte. In der medialen Debatte wurden vor allem die Attribute der ACTA-Gegner aus dem Bereich Bürgerrechte und Rechtssicherheit aufgegriffen.
Archiviert sind hier die Methodendokumentation und das Codebuch einer Analyse der Diskursarchitekturen von 361 deutschen Nachrichtenseiten (Methodendokumentation.pdf, Codeplan.pdf), der aufbereitete und bereinigte Datensatz mit allen Codierungen, Anmerkungen und den IVW-Daten der untersuchten Internetseiten (Datensatz_final.sav, Datensatz_final.csv, Datensatz_final_label.csv), eine SPSS-Syntax zur Dokumentation dieser Datenaufbereitung und -bereinigung (Datenaufbereitung.sps) sowie eine weitere SPSS-Syntax zur Dokumentation und Replikation der Datenauswertung auf Grundlage des hier verfügbar gemachten Datensatzes (Datenanalyse.sps). Die Ergebnisse der Auswertung sind in der unten genannten Publikation dokumentiert worden.
GESIS
In: Kommunikationspolitik für die digitale Gesellschaft, S. 43-60
In diesem Beitrag soll die Frage beantwortet werden: Was sollte in einem kommunikationswissenschaftlichen Kontext unter Konvergenz verstanden werden? Dafür wird zunächst die generelle Bedeutung des Begriffes geklärt. Bei Konvergenz handelt es sich um einen Prozess, nicht um ein Endprodukt. An Beispielen aus der Kommunikationswissenschaft, aber auch aus anderen Disziplinen wird schlaglichtartig gezeigt, wie vielfältig der Begriff Konvergenz in der Wissenschaft zur Beschreibung spezifischer Prozesse eingesetzt wird. Um zu einer eigenen kommunikationswissenschaftlichen Definition zu kommen, wird dann anhand von semantischen Differentialen der Umriss des Begriffes für dieses Fach dargestellt. Konvergenz wird abschließend definiert als eine analytische Perspektive, aus der Kommunikation als ein multidimensionaler Prozess gesehen wird, in dem separate Elemente zu neuen Einheiten zusammenwachsen und sich damit neue Unterschiede zu anderen Einheiten ergeben.
In: Kommunikationspolitik für die digitale Gesellschaft, S. 175-201
Der Beitrag prüft die mögliche Ausweitung der Rundfunkmedienförderung für nichtkommerzielle Angebote in der Republik Österreich auf Netzmedienangebote auf Basis einer Sekundärauswertung der durch die Autoren 2013 publizierten Studie "Programm- und Kommunikationsanalyse des nichtkommerziellen Rundfunks Österreichs im Medienwandel". Am Beispiel des Campus & City Radio 94,4 werden Medienpraxis, medienpolitische Steuerungselemente und die daraus abzuleitenden Erkenntnisse in den spezifischen Kontext der Bereitstellung von Online-Angeboten durch nichtkommerzielle, direkt geförderte Rundfunkmedien im Rahmen des Public-Value-Diskurses gesetzt. Eine Bereitstellung solcher Angebote entspricht einerseits nicht gleichermaßen dem linear angebotenen Programm und Praxisbetrieb (Zusatzinformationen) und ist andererseits über eine dezidierte, kontinuierliche Fördermaßnahme in der Lage, unterschiedlich hohe Budgets der nichtkommerziellen Medien für online bereitgestellte Programm- und Kommunikationsangebote auf einen gleichmäßig hohen Standard qua Förderrichtlinien zu heben.
In: Kommunikationspolitik für die digitale Gesellschaft, S. 283-297
Dieser Beitrag entwickelt eine öffentlichkeitstheoretische Perspektive auf Netzneutralität, erschließt den Forschungsstand aus dieser Sicht und zeigt Schnittstellen zur Kommunikationswissenschaft auf. Ausgangspunkt ist die Annahme, dass Eingriffe in die Architektur des Internets dazu dienen können, öffentliche Kommunikation zu ermöglichen, aber auch zu beschränken. Theoretische Grundlage ist das Öffentlichkeitsmodell des schwedischen Kommunikationswissenschaftlers Peter Dahlgren (2005). Die drei Analysedimensionen in diesem Modell machen auf Themenkomplexe in der Netzneutralitätsdebatte aufmerksam, die für die Kommunikationswissenschaft relevant sind: die technischen und ökonomischen Aspekte beim Zugang zur Internetinfrastruktur (Struktur) sowie der Zusammenhang von Netzneutralität und Online-Inhalten, insbesondere inhaltliche Vielfalt, Kontrolle und Zensur (Darstellung). Die Interaktionsdimension fragt, wie Dialog- und Vernetzungsmöglichkeiten durch eine bestimmte Internetarchitektur beeinflusst werden. Die Reinterpretation von Netzneutralität erlaubt es auch, auf kommunikationswissenschaftliche Forschung hinzuweisen, die die Debatte um Netzneutralität um wichtige Gesichtspunkte bereichert, auch wenn sie nicht explizit diesen Begriff verwendet.
In: Kommunikationspolitik für die digitale Gesellschaft, S. 227-257
Diese Studie untersucht den Netzdiskurs und die beteiligten Akteure zu zwei gescheiterten Internet-Regulierungsinitiativen in Deutschland ("Zugangserschwerungsgesetz") und den USA ("Stop Online Piracy Act"). Beide Gesetzesvorlagen hätten starke Eingriffe in die Infrastruktur des Internets zur Folge gehabt und ihre politischen Karrieren wurden von massiven (netz-)öffentlichen Protesten begleitet. Trotz der sachlichen Differenz der beiden Gesetzesentwürfe (Urheberrechtsverletzung / Kinderpornografie) sind ähnliche Argumentationsmuster vor allem innerhalb der oppositionellen Diskursstränge erkennbar. Wir deuten dies als Anzeichen einer Herausbildung transnationaler politischer Werte innerhalb der Netzgemeinschaft.