Protestpolitik im postkommunistischen Ost-Mitteleuropa: Slowenien, Slowakei, Ungarn 1993 ; ein internationaler Vergleich
In: Zusammenbruch des Sowjetsystems: Herausforderung für die Soziologie, S. 151-177
Der Autor stellt Ergebnisse einer Untersuchung des Jahrgangs 1993 jeweils einer Tages- und Wochenzeitung aus Slowenien, Ungarn und der Slowakei vor, in dem alle Protestereignisse des Jahres in den drei Ländern dokumentiert sind. Die Untersuchungen zeigen, welch komplexe und ausdifferenzierte Struktur protestierender Gruppierungen sich in allen drei Ländern wenige Jahre nach der Auflösung des kommunistischen Systems etablierten, das alle Protestaktivitäten streng verfolgte und repressiv reagierte. Der Autor skizziert politischen Protest als einen vernachlässigten Aspekt der Postkommunismusforschung und erläutert Konzepte, Methoden und Zielsetzung einer derartigen Analyse. Dann geht er ein auf die Protestkultur in der Phase der Institutionalisierung in Ost-Mitteleuropa (Intensität des Protestes, Organisatoren, Wirkungen politischer Rahmenbedingungen, Zentralisierung oder Dezentralisierung der Institutionen und des Protests, Korporatismus etc.). Abschließend entwickelt er Grundzüge einer Typologie der Protestkulturen Ostmitteleuropas. (rk)