"Der Beitrag führt zurück auf die materielle Basis der aktuellen Weltgesellschaft und macht deutlich, in welchen Zusammenhängen es gilt, 'dauerhafte Entwicklung' durchzusetzen bzw. die 'solare Revolution' zu propagieren. Viele Strategen industrieller Entwicklung (u.a. etwa in der CEPAL, der UN-Wirtschaftskommission für Lateinamerika) sehen gerade in der Automobilindustrie das zentrale Vehikel für die Diffusion moderner postfordistischer Produktionskonzepte in Ländern der Dritten Welt. Die Autorin kritisiert diese Perspektive, indem sie betont, daß unter den Bedingungen von externer Abhängigkeit und struktureller Heterogenität die Einführung dieser Produktionskonzepte eher die Strukturen der Unterentwicklung weiter vertieft." (Autorenreferat)
In dem Artikel geht es um die innenpolitischen Dimensionen der Verschuldung Argentiniens, die als nationales Komplement des imperialistischen Weltmarktzusammenhangs erst die gesamte Dynamik des Verschuldungsprozesses in ihren grundlegenden Dimensionen zu erklären vermag. Die unmittelbare Verantwortung für die gegenwärtige Krisensituation wird dabei dem argentinischen Finanzkapital zugewiesen, welches unter der Militärdiktatur die Auslandsverschuldung als spekulative Bereicherungsstrategie und zur Finanzierung der Kapitalflucht betrieben hatte. Die wirtschaftspolitischen Handlungsspielräume der gegenwärtigen demokratischen Regierung Alfonsin sind angesichts einer Machtkonstellation, innerhalb derer das Finanzkapital weiterhin dominiert, auf ein Minimun reduziert: sowohl die anfänglichen bescheidenen Reaktivierungsversuche als auch die spätere Stabilisierungspolitik des »Plan Austral« waren letztlich zum Scheitern verurteilt.
Oertzen, Eleonore von: Editorial. Die Wilden und die Barbarei. - S. 1-11 Rossbach, Lioba: Flußabwärts und flußaufwärts. Schwarze und Indianer in der kolumbianischen Pazifikregion Chocó. - S. 15-31 Gabbert, Wolfgang: Vom Land der Mestizen zur multi-ethnischen Nation. Staatspartei und Indianer im nachrevolutionären Mexiko. - S. 32-47 Frank, Erwin H.: Geschichte und Utopie. Die indianistische Bewegung in Ekuador. - S. 48-65 Bengoa, José: Das Auftauchen der ethnischen Frage in Chile. - S. 66-78 Oertzen, Eleonore von: Man trägt wieder Unterschied. Der Rassismus der weißen Elite in Peru. - S. 79-94 Ströbele-Gregor, Juliana: Vom indio zum mestizo...zum indio. - S. 95-112 Burdick, John: Der Mythos der Rassendemokratie. - S. 113-124 Burdick, John: Die brasilianische Bewegung für schwarzes Selbstbewusstsein. - S. 125-135 Rummenhöller, Klaus ; Helberg Chávez, Heinrich: Indianer unter Naturschutz. Ökologische Fremdbestimmung am Beispiel des Nationalparks Manu (Peru). - S. 136-149 Wicker, Hans-Rudolf: Ethnische Grenzziehung und Markt. Das Beispiel der Paî-Tavyterâ in Ostparaguay. - S. 150-165 Töpper, Barbara: Argentinien 1991. Die Wende mit dem Plan Cavallo? - S. 169-181 Fatheuer, Thomas: Die große Kunst der Zerstörung. Brasiliens Perestroika. - S. 182-193 Heinz, Wolfgang S.: Menschenrechte in der neuen brasilianischen Demokratie. - S. 194-202 Nicolas, Alrich: Wirtschaftskrise und das Ende des Caudillismo in der Dominikanischen Republik. - S. 203-209 Leonhard, Ralf: El Salvador. Der schwierige Anfang des Friedens. - S. 210-218 Hoffmann, Bert: Kubanische Ausweglosigkeiten. - S. 228-236 Bultmann, Ingo: Mexiko. Das offizielle Ende einer versteinerten Revolution. - S. 237-246 Goedeking, Ulrich: Peru. Bewegen und bewegt werden. Vom öffentlichen Umgang mit Krise und Gewalt in Lima. - S. 247-256 Raijer, Henk: Keine Wirtschaftshilfe ohne Ende der Surinam-Connection. - S. 257-265 Melcher, Dorothea: Staatsstreich und Demokratie in Venezuela. - S. 266-273